Heute:
Babsy B. über Events
Nochmals viele kleine Einserkasterln
Gastkommentar von Karl Kammerhofer über Gmundner Sumpfbiotope
Liebe Leserleins!
Eure Babsy muss, sie kann nicht anders, noch ein paar Anmerkungen zum Songcontest machen. Weil, gell, der ist an uns in Gmunden gerade noch so vorbeigegangen, ist uns gerade noch erspart geblieben. Na, ned wirklich. Nur der Gmundner Grössenwahn und die totale Superkompetenz in Stadtpolitik und Tourismusmanagement konnte auf die Idee kommen, sich an den Contest ranzuschmeissen zu versuchen, wie gewisse Damen an ihre Freier.
Da hatte man doch die grossspurig verrückte Idee, den Songcontest nach Gmunden zu holen. Das Problem waren gar nicht die fehlenden Bettenkapazitäten, denn dazu müssen die Leute erst hier her kommen. Das war das Problem – und natürlich ein Problem, das man gar nicht sinnvoll lösen konnte. Wie bringt man ein paar Tausend Medienmitarbeiter schnell nach Gmunden und ebenso schnell wieder nach Hause? Da nützt auch keine Regio von Vorchdorf nach Gmunden. Diese Kapazitäten gibt es nicht, und es wäre eine Wahnsinnstat, sie zu schaffen. Aber gut, als Touristiker muss man nicht alles wissen und verstehen, gell.
Wie man jetzt aber erfährt, ist das mit der Anziehungskraft des Song-Contests so eine Sache. Die aktuellsten Zahlen zeigen, dass die Wiener Hotellerie zu ca. 70 % ausgelastet ist, was nur unmerklich über der um diese Jahreszeit üblichen Zahl liegt. Sprich: die Aussenwirkung des ESC in Sachen Tourismus geht gegen null. Wer nicht beruflich zum ESC fahren musste, hat es unterlassen. Niemand, oder fast niemand fährt wegen des ESC wohin. Jedes Fussballspiel zieht mehr Reisende an (über die Qualität und die Rentabilität muss man dann trotzdem diskutieren).
Sie, liebe Leserleins, können es an einem kleinen Selbstexperiment festmachen. Wie oft haben Sie sich das Spektakel im Fernsehen angeschaut und haben dann spontan (oder ein paar Monate später) den Entschluss gefasst: dort muss ich hin fahren? Eben!
Die Werbewirkung verpufft ungemein schnell. Fährt heute irgend ein Mensch nach Riga, weil dort mal ein ESC war?
Der verallgemeindernde Schluss: Grossevents haben keine nachhaltige Wirkung, wenn sie nicht regelmässig am selben Ort stattfinden. Klar fahren viele Leute zur Biennale – weil die immer in Venedig stattfindet. Oder zu den Filmfestspielen in Cannes – auch die finden immer dort statt.
Für kleine Orte wie Gmunden sind lärmende Gross-Events ohnehin keine sinnvollen Fremdenverkehrs-Attraktionen. Der Schaden übersteigt den Nutzen. Grossstädte haben ihre eigenen Gesetze, dort ist die Urbanität an sich ein Thema. Aber wie soll man das Leuten erklären, die uns den verhunzten Klosterplatz als „Urbanität“ verkaufen?
Kleinstädte wie Gmunden müssen sich in Wahrheit auf das besinnen, was ihren Charakter ausmacht. Was nicht immer leicht ist. Vor allem wenn einige clevere Geschäftsleute gemeinsam mit der Politik die Stadt gekapert und ihr ihren Charakter genommen haben. Steuergelder grapschen und dann vergeuden mag zwar etwas mit Charakter zu tun haben, lässt sich aber leider nicht als touristisches Asset nutzen. Das hat schon Kärntnen mit noch wesentlich grösseren Vergeudungsbeträgen eindrucksvoll bewiesen. Die haben immerhin dreihundert (!!!) Mal die Regio verjankert. So besehen haben die Gmundner Verschwendungsorgiastiker nicht einmal noch den Vorschulkindergarten erreicht. Was, bitte, bitte, keine Aufforderung ist, das Kärntner Modell in Gmunden zu perfektionieren. Was bereits geschehen ist (und noch immer geschieht), ist schon schlimm genug und birgt ohnehin die Gefahr, dass wir bereits auf dem Weg zu Klein-Kärnten sind.
Ausserdem hofft Ihre Babsy Blitzschnell, nach dem grottigen ESC das nächste Jahrzehnt nicht mehr mit Bildern, Werbung und Gesängen von Herrn Wurscht (Copyright nicht bei mir!) belästigt zu werden. Der Mainstream-Schrott, den dieser mässig talentierte Herr absondert, ist für musikalische Ohren unerträglich. Die „Ich-bin-eine-Toleranz-Ikone“-Masche habe ich dem Herrn, den es unbarmherzig ins Rampenlicht treibt, sowieso nie abgenommen. An der Diskriminierung von Menschen, die nicht einem „Normalbild“ entsprechen ganz allgemein und aus welchem Grund immer, hat sich nichts geändert.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Schlaraffia?
Längeres Einserkasterl plus Lehrgedicht von Marge Lila
Hurra, wir bekommen eine Bahn ins Schlaraffenland!*)
Babsy hat recht. Nicht nur in Traun bei Linz, auch in Vorchdorf, Gschwandt und Kirchham gibt es empfehlenswerte Gaststätten. Da ich Zimtschnecken und Kaffee sehr schätze, fordere ich beim Kauf eines Fahrscheines für die Vorchdorfer-Bahn (diese wird lt. neuesten Meldungen in „Schlaraffenlandbahn“ umbenannt) vom OÖ Verkehrsverbund gratis Gutscheine auch für Gasthäuser in diesen Orten. Als Gmundner fordere ich überdies, dass die Schlaraffenlandbahn nicht am Ortsrand von Vorchdorf, Kirchham und Gschwandt vorbei fährt. Der Spaziergang in die Ortsmitte ist schließlich auch in Gmunden keinem Fahrgast zumutbar. Auch die Gmundner Zimtschneckenesser, Kaffeetrinker und Schweinsbratenliebhaber bestehen daher auf einen Bahnhof direkt am Dorf- bzw. Marktplatz! Aber nicht nur der duftende Kaffee, die süßen Zimtschnecken und der knusprige Schweinsbraten sollen uns Gmundnern am Marktplatz in Vorchdorf förmlich in die Münder fliegen. Wir wollen dabei auch mitten im Ortszentrum die Bienen summen, die Vögel zwitschern und den Brunnen plätschern hören – nur durch das liebliche Rattern und Quietschen der Schlaraffenlandbahn untermalt. Daher meine dringende Bitte an die Vorchdorfer, Gschwandtner und Kirchhamer: Sperrt eure Orte für Autos und lasst nur mehr unsere Schlaraffenlandbahn durchrattern!
*)Schlaraffenland: Das Schlaraffenland ist ein fiktiver Ort aus diversen Märchen, in dem alles im Überfluss vorhanden ist.
Jedoch ……………
….im Schlaraffenland der Träume
sind die Wünsche kostenlos.
Ein ganzer Wald voll Tannenbäume
und ich wünsche hemmungslos!
Doch erwach’ ich dann und sehe
Träume fliegen schnell davon.
Das Schlaraffenland der Träume
ist ein großer Luftballon!
Kein Wochenend-Öffi!
Einserkasterl von Wilhelm Krausshar
Lieber Gernot Grübel,
leider bin ich schon zu alt für das Radfahren. Aber für die Sperre der Altstadt für den Individualverkehr bin ich sofort. Bin nur kein im Stadtrat vertretener Politiker, dass ich einen entsprechenden Antrag stellen könnte. Und die freie Entscheidung, ob ich am Wochenende in die Innenstadt möchte, nimmt mir der öffentliche nicht vorhandene Verkehr sowieso ab. Wenn ich mit den Öffis fahre, kann ich weder am Abend noch am Wochenende die wunderschöne Innenstadt genießen, solang sie noch existiert!
Schnecken
Sehr kurzes Einserkasterl von Gernot Grübel
Also ich bin dafür, dass S&H Gutscheine für Schnecken vom Hinterwirth verteilt, denn im Rathausplatzgschäft wirbt dieser ja brav gegen den “Zug” durch Gmunden (Auflage von Unterschriftslisten). Ob dann der Vorwurf von Bestechung im Raum steht?
Flucht
Einserkasterl von Hoiz Knecht Sepp Loi
I fahr noch Salzburg! weil do kaou i ma a o-Bus Kortn im Net gratis ausdruckn.
I kann damit gratis fahren zur Mai Dult. Dort brauch ich kann Eintritt zahlen. Den die Schausteller müssen sowieso bezahlen. Do siach ich net ei , da´ß i a zoeun muaß.
In Salz Gmundl muß ich überall bezahlen. die Salz Mafia griagt Steuergelder und will die Kleinen auch noch schröpfen.
Als Flucht nach Salzburg do is alles besser!
Da Hoiz Knecht Sepp Loi..
Gmundner Botanik des Sumpfes
Ein Gastkommentar von Karl Kammerhofer
Diesem Brief ging eine Korrespondenz voraus: Zwischen einer Bürgerin und einer Politikerin: über die Frage, wie das gewinnende Wesen des neuen Bürgermeisters von Gmunden zu deuten sei, und ob er künftig unter speziellen Einfluss bestimmter Leute in der ÖVP stehen wird.
Liebe Freundin,
mag sein, dass es für manche spannend ist, zu wissen, wer künftig hinter Stefan Krapf stehen wird. Ich verstehe eine solche Frage – gerade hier in der Traunseeregion – überhaupt nicht. Da genügt es doch bereits die ÖÖN oder die TIPS der letzten Tage aufzuschlagen, um eine sehr klare Antwort zu bekommen. Der Mann steht und stand unter dem Einfluss dieser Leute. Nicht erst künftig sondern sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart der letzten Wochen.
1) Die invasive Sumpfpflanze „amica (amicissimi) neri lacus felicis
Dies stand bisher immer unzweideutig auch fest – und ist auch durch dutzende Abstimmungen säuberlich dokumentiert ( manchmal auch parteiübergreifend): es ist der Einfluss der AMIGOS (lat.: AMICI „AMICISSIMI“ NERI LACUS FELICIS), der invasiven Sumpfpflanzen, die hier im schwarzen sumpfhaltigen Biotop des Traunsees – also auch in Traunkirchen, Altmünster und natürlich in Gmunden besonders gut gedeihen. Was sich hier in den letzten Wochen auch in den Nachbargemeinden abspielte, ist nur eine Art moralischer Ableger von Gmunden und so geheimnisvoll-unterirdisch wie durch Rhizome verbunden.
2) Der Fall Kösslmühle: Maßstab für Inkompetenz, Dummheit und Rücksichtslosigkeit
Sieh Dir doch in jüngster Zeit nur den Fall Kösslmühle an. Welches Maß an Dummheit und Rücksichtslosigkeit aus reiner Geld-Gier auf der zugigen, nassen, schattigen und rheumafördenden Seite des Wassers ein Altenheim (Seniorenresidenz) bauen zu wollen (abgesehen vom städtebaulichen Aspekt in einer Altstadt). Eine Ur-Gmundnerin hat mir ihren Vater zitiert: „In Kaiserzeiten (1904) wohnten gerade die armen Leute am Gicht (richtig: Rheuma) fördernden Seeufer in Steinhäuseln. Ins Wasser gingen sie nicht, außer sie fielen hinein“. Dieses gigantische Rheumaungetüm befürwortete der sehr nette Herr Stefan Krapf genau so wie Parteien von Rot und Blau. Wenn man weiß, wie da die Interessenslage liegt, ist allerdings alles klar. Wieder taucht ein bestimmter Name auf – wie beim Lacus Felix „Hotel“. Dieser Rücksichtslosigkeit hat Herr Krapf – trotz seines verbindlichen Lächelns – zugestimmt.
3) Die Amigos, die Freunde der Amigos, die Mitläufer der Amigos und ihr neuer lächelnder Schutzpatron
Also wenn nun eine erfahrene Kommunal-Politikerin die Frage stellt, wer denn künftig hinter Stefan Krapf politisch stehen könnte, nehme ich an, dass das reine, pure Ironie war. 18 Jahre Erfahrung reichen doch wirklich aus, um die wirkliche Macht-Realität hier am Traunsee zu erkennen und alle Familien und Familienmitglieder rund um die „amicissimi neri lacus felicis“ haarscharf nennen zu können. Familie für Familie, Name für Name. Du als eingesessene Gmundnerin kennst sie alle – auch wenn du keine Kommunalpolitikerin bist und von dieser Partie nicht gedemütigt worden bist.
Die schwarze Sumpdeckelschnecke
4) Darum schließt man jetzt langfristige Verträge ab
Die Amigos sind sich nicht mehr sicher, ob das weiter mit den absoluten Mehrheiten so laufen wird wie bisher – weder in Traunkirchen, Altmünster noch in Gmunden. Darum hängt man den Gemeinden jetzt schnell langfristige Pachtverträge an den Hals und erledigt im Eilverfahren Baugenehmigungen bis hin zu Umwidmungen und abenteuerlichen Abstimmungsverfahren, wenn es um den Verkauf von Gemeindegrundstücken geht.
5) Die Traunseeregion braucht ab 2015 amigofreie Gemeinden
Meine Befragung der Gmundmnerinnen und Gmundner hat gezeigt, dass sich die Bevölkerung klar darüber ist, dass Korruption und Freunderlwirtschaft wie Gift auf die Wirtschaft und das Zusammenleben in einer Gemeinde wirken. Ich hoffe, dass es in den drei Traunseegemeinden gelingt, sich durch neue, unverbrauchte Parteien und durch die Grünen von diesen invasiven Sumpfpflanzen zu befreien. Unser Traunsee verträgt keine invasiven Sumpfpflanzen. Legen wir diese Pflanzen trocken, sie gehören weder ins Salzkammergut noch in unser Land und schon gar nicht nach Gmunden.
Ich habe nichts gegen Herr Stefan Krapf, aber ich werde mit Dir und vielen anderen Bürgerinnen und Bürgern Gmundens dafür sorgen, dass Stefan Krapf die Schirmherrschaft über diese Sumpfpflanzen (wegen ihrer starken unerwünschten Ausbreitung) verlieren wird. Gmunden braucht nach 18 Jahren endlich einen Bürgermeister, der die Interessen der Bevölkerung Gmundens – befreit von allen Amigos – künftig kraftvoll und tatkräftig vertritt.
Herzliche Grüße
Karl Kammerhofer, Gmunden (Stadtteil Weyer)
Unsere beliebte Pakatserie „Ich freu mich …“ geht natürlich weiter. Wir haben heute ein Versprechen der Befürworter optisch umgesetzt. Das Versprechen oder besser gesagt die Behauptung, durch die Regio werde Gmunden blühen und gedeihen, es werde geradezu Schlaraffia ausbrechen, ein Vorgeschmack sind Gratisschnecke und Gratiskaffee bei IKEA in Traun. Doch schon bald wird der Himmel über Gmunden voll der fliegenden Brathendeln sein und die Regio wird umgebaut werden: zum fahrenden Wirtshaus mit Gratisausschank. Denn dadurch wird die heimische Gastronomie erst so richtig zum wirtschaftlichen Aufschwung gezwungen.
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