Ewig quietscht die Regio

winner

Heute:
Bruno Beinhart sinniert über die Wahlen
Radlfahrers Antwort
Ein Einserkasterl

Liebe Leserschaft!

Das Wahlwochenende steckt uns noch in den Knochen. Auch wenn für uns hier das Ergebnis nicht so überraschend war, es deckt sich nämlich mit unseren Analysen, aber trotzdem! So wie sich das anlässt, wird es in Oberösterreich ähnlich ausgehen. Unschwer ist es, vorherzusagen, dass die FP die SP überholen wird. Aber mit dem mentalen Schub der sonntäglichen Ergebnisse kann das noch stärkere Bewegungen im Wahlverhalten auslösen, als ohnedies zu erwarten sind.

Auch vor Ort, also hier in Gmunden, kann sich das heftigst auswirken. Wir gehen mal davon aus, dass die Mehrheit im Gemeinderat für die ÖVP verloren gehen wird: weder vom Bund noch vom Land kommt Rückenwind (auch für die SP nicht).

Das Kapitel „Neos“ wird, so wie es derzeit scheint, geschlossen, bevor es eröffnet worden ist. Es fehlt nicht nur an Wählern, die wirtschaftsliberal UND gesellschaftsliberal wählen wollen. Das weiss man schon vom LiF. Dort hat diese Kombination auch nicht funktioniert. Dazu das mitunter all zu skurrile Verhalten mancher „Spitzen“funktionäre. Die Wähler wollen es zwar schon anders, als in der herkömmlichen Politik. Aber die Neos sind manchmal zu sehr anders. Viel wird davon abhängen, ob die Neos hier in Gmunden eine attraktive Crew aufstellen können. Von der Struktur der Wählerschaft her müsste hier eigentlich etwas gehen.

Hoch wahrscheinlich, dass die FP auch in Gmunden einen Erdrutsch schafft. Überhaupt nachdem jetzt klar ist, dass die Regio-Gegner keine eigene Liste aufstellen werden. Was nicht unlogisch ist, politisch sind sie „Zugfreien“ sehr heterogen: die Gegnerschaft zur Regio zieht sich – auch wenn viele das nicht wahr haben wollen – quer durch die politische Landschaft. Völlig unabhängig vom Standpunkt der jeweils bevorzugten Partei: Rote, Blaue, Grüne, Neos usw. Es ist jedenfalls nicht so, dass die Menschen in dieser Frage geschlossen die Linie der ihnen jeweils nahestehenden Partei mittragen. Einen Teil dieses Potentials wird die FP wohl gewinnen können.

Es gibt derzeit zwei Parteien in Österreich, bei denen es völlig egal ist, was sie tun, wen sie aufstellen, was sie sagen: die FPÖ und die Grünen. Der Unterschied: die FPÖ generiert enorme Zuwächse, die Grünen wachsen nur leicht oder stagnieren. Beides kein Wunder. Die FPÖ nutzt aggressiv die Schwächen der anderen Parteien, die Grünen dagegen leben weitgehend unauffällig vor sich hin. Und sind oft politisch nicht erkennbar. Anschober in OÖ ist ein Sherpa der ÖVP, sonst nichts. Grüne Politik findet mit ihm nur jenseits der Grenzen statt: gegen AKWs in Temelin und Grossbritannien oder gegen TTIP. Das sind zwar wichtige Themen, aber man wird das Gefühl nicht los, dass Anschober und die Grünen Themen suchen, wo sie keinen Erfolgsnachweis bringen müssen. Wenn TTIP kommt, hat das ja wenig mit den Grünen zu tun und viel mit der Macht der Konzerne.
Anschober wählt entweder „weiche“ Themen (sein Kochbuch) oder eben Themen, wo er die Schuld an Misserfolgen nicht selbst tragen muss. Es würde schon interessieren, welche konkreten Vorstellungen die Grünen auf Landesebene eigentlich haben, was sie hier bewirkt haben, wo sie in der Landespolitik nicht einfach nur das Beiwagerl der ÖVP waren. Die unselige Spitals“reform“ wurde voll mitgetragen (sogar die SP hat inzwischen berechtigte Zweifel und versucht zum Ärger vom Pühringer, aus dieser Nummer herauszukommen).
Die SPÖ ist ohnedies ein trauriges Thema. Viel zu spät wurde erkannt, welche Folgen die Spitalspolitik hat. Einer der wenigen Mahner, der aber kein Gehör fand, war, auch das sei einmal gesagt, der Gmundner SP-Stadtrat Sageder. So unglücklich seine Regio-Haltung sein mag, in der Spitalsfrage lag er richtig und war ein einsamer, warnender Rufer in der Wüste, von der eigenen Partei im Stich gelassen (auch vor Ort!).
Am Wahltag werden die Wählerleins sich eher an die Regio als an seine Haltung in Spitalsfragen erinnern.

Der Gmundner SPÖ droht ein Debakel, wenn sie nicht bald Tritt fasst, ihr Team über den engsten Kreis hinaus attraktiv macht, und sich endlich wieder öffnet – personell und geistig. Aus SP-nahen Kreisen hört man derzeit viele Beschwerden darüber, dass die Partei sich personell stark verengt habe, sich einigle und auf den bestehenden, stark verkleinerten Kern zurückziehe. Bei vielen SP-Mitgliedern herrscht das Gefühl vor, die bestehende Mannschaft köchle im eigenen Sud, will nur mit Leuten zu tun haben, die gleich ticken wie sie selbst.

Ein Dickinger allein macht noch keinen Sommer, und der kämpft mit dem oft eratischen SP-Abstimmungsverhaltenbeiwichtigen Themen. Wir sehen aus vielen Mails, dass man Dickingers Ideen zwar durchaus befürwortet, aber ihm nicht recht glaubt, diese Politik auch nach der Wahl zu verfolgen. Sagen wir es offen: er hat ein Glaubwürdigkeitsproblem, und das nicht aus einer einzigen Ursache heraus, die man direkt und allein ihm zuordnen könnte. Es ist eine vielschichtige Problematik, die SPÖ wird von ihrer nicht immer rühmlichen Vergangenheit eingeholt. Von der mangelnden Fähigkeit einiger Amtsträger, mit Querdenkern und Leuten zurecht zu kommen, die nicht ihrem eigenen Naturell entsprechen. Zu spät hat man versucht, sich deutlich von der ÖVP abzuheben. Und diese Versuche wurden in der Öffentlichkeit praktisch kaum kommuniziert, da man seit den letzten Wahlen keine einzige (!) eigene Stadtzeitung mehr gemacht hat. Dass dann die Wahrnehmung in der Wählerschaft keine grosse ist, liegt auf der Hand.

Es steht zu befürchten, dass die ÖVP zwar die Mehrheit im Gemeinderat verliert, aber den Bürgermeistersessel trotzt des schwachen Kandidaten retten wird können. Eigentlich müsste Dickinger der natürliche Gegenkanditat – mit hohen Chancen zu gewinnen – sein. Aber derzeit fehlt die Positionierung. Ähnlich bei den Grünen. Sie haben einen neuen Spitzenkandidaten, der ein respektabler Bürgermeister wäre, aber seine öffentliche Präsentierung fand bisher praktisch nicht statt. Auch wenn die Gmundner Grünen zulegen werden, in Fragen Bürgermeisterwahl haben sie bereits gravierende Fehler gemacht (etwa die Mitwahl des neuen ÖVP-Amts-Azubis Krapf, der bisher ausser seinem einnehmenden Lächeln alles schuldig geblieben ist).

Ob das zu erwartende Ergebnis zu einer grundlegenden Änderug im Gmundner Politiksumpf führen kann, daran muss man mit gutem Grund grosse Zweifel haben. Aber es sind ja noch vier Monate bis zur Wahl. Da kann noch einiges geschehen. Noch ist nicht ausgemacht, dass es noch vor dem Herbst auch in der Bundespolitik einen ordentlichen Rumpler gibt, der natürlich vor allem in der SPÖ bereits im Anrollen ist. Die Tage von Faymann sind gezählt. Das zu erkennen, braucht es keine prophetischen Gaben. Schon gar nicht angesichts des aus heutiger Sicht zu erwartenden Super-GAUs bei den Wiener Wahlen.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 

Radlfahrer an Hausherr

Eine Replik von Radlfahrer

Antwort an Herrn Hausherr :
Zunächst möchte ich mich bei Herrn Hausherr entschuldigen, dass ich ihn als ÖVP Gemeinderat bezeichnet habe. Aber ich sass bei der SALCI Veranstaltung ziemlich weit hinten und so missverstand ich seine Worte, nämlich dass er ÖVP Mitglied u. Gemeinderat sei. Möge mir Herr Hausherr gnädig verzeihen, dass ich über die Lokalpolitik nicht bis ins letzte Detail informiert bin, denn ich bin ja nur ein einfaches Bürgerlein. Ich wollte Herrn Hausherr´s Bemühungen auch nicht klein reden. Aber dass hinter diesen Bemühungen doch auch Eigeninteressen stehen, das nehme ich schon an, zumindest die der Autofahrer (immer breitere Strassen, immer mehr Verkehr).

Antwort an AndyB:
Was Sie hier betreiben, ist kleinliche Wortklauberei. Einen Blog im gmundl zu schreiben, kommt doch keiner Dissertation gleich. Ihr Blog ist sehr aggressiv, war ja zu erwarten,. Oder ist die Bezeichnung “Autohasser” sachlich? Übrigens, wie kommen Sie darauf, dass ich beim Klosterplatz wohne. Ich bin ein Bürgerlein, dass täglich unter Lebensgefahr die Bahnhofsstrasse bei der Post (lebensgefählricher Fussgängerübergang) überquert. Ich könnte Ihnen was erzählen, von dem überbordenden (Schwer)verkehr durch Gmunden. Nur wenn diese Autos hinter einer Strassenbahn nachzockeln müssen, werden sich die Autofetischisten (die z.B. bis ins letzte Eckerl am Marktplatz rollen müssen u. die Fussgänger in der Salzfertigergasse vor sich hertreiben) überlegen, ob sie nicht vielleicht doch das Auto am Stadtrand stehen lassen.

Antwort an die Herren Kassmannhuber und Kraushaar:
Ich bedanke mich für die sachliche Aufklärung, die ich so zur Kenntnis nehme, da ich ein unbedarftes Bürgerlein bin. Aber ich bin doch der Meinung, dass die Durchbindung der RegioTram an die ÖBB ein Gebot der Stunde ist, denn nur dann wenn man von Vorchdorf bis z.B. Bad Ischl oder Attnang nur einmal umsteigen (mit Gepäck) muss, und zwar bequem von einem Bahnsteig zum anderen, benützt man die Bahn. Ein ergänzendes Citybus-System auf die Beine zu stellen, wäre geradezu ideal, vorausgesetzt dass es verlässlich funktioniert.

Die Ressourcen der Erde werden bald erschöpft sein (vor allem die fossilen) u. immer weniger junge Leute werden sich ein Auto leisten können. Denken Sie an Ihre Enkerl und an die Umwelt in der sie leben müssen!


Wer ist wer?

Ein sehr kurzes Einserkasterl von AndyB

ups …… Zivilcourage alias Frau ….. alias Radlfahrer alias …… ??? Schon wieder den Nick gewechselt?!


Ein Posting. Mit Bild. Ja, auch unsere Leserschaft macht sich die Mühe, selbst in den Tiefen von Photoshop zu wühlen und die Regio-Propaganda weiter zu spinnen. Gutes Wort, das „spinnen“!

FindOut2
Gesendet am 01.06.2015 um 6:45 nachmittags

Im digitalen Müll der Durchbindungsbetreiber sind einige interessante Layouts aufgetaucht, die anscheinend nicht den Weg in die Kampagne gefunden haben. Die Entwürfe sind zwar schon grafisch ziemlich ausgereift, aber an den Texten wurde für die dann verwendeten Plakate doch noch etwas gefeilt. Wir möchten Ihnen aber auch die ursprüngliche Version nicht vorenthalten.
Wie man hört, wurden der Grafiker und der Texter dieser bisher nicht veröffentlichten Plakate zum Schienenputzen bei der Vorchdorferbahn abkommandiert.

ich_freu_mich_fluessig_a
Anm. d. Red.: Wir haben in diesem Fall aus urheberrechtlichen Gründen zur Sicherheit das Gesicht des Models unkenntlich gemacht, um die Rechte des Models und des Fotografen an der Aufnahme nicht zu verletzen. (Die Rechtsklage ist hier nicht eindeutig, auch wenn es sich um eine Satire/Karikatur handelt.


 

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