Heute:
Bruno Beinharts Blick auf die Wahlvorschläge
Insider antwortet Schiwek
Ein Einsterkasterl von Innenstädter
Liebe Leserschaft!
Nun haben wir sie also, die Wahlvorschläge. Die Frage der BM-Kandidatur von nur vier der sieben Listen wurde hier bereits gestellt und diskutiert. Heute ein paar statistische und allgemeine Betrachtungen nach erstem Studium der Listen.
Wenn man die ersten zehn Gereihten der jeweiligen Listen ansieht, wer hat dann die jüngste Liste? (Anmerkung: die Stadtliste hat nur drei Kandidaten aufgestellt, die Neos auch nur deren fünf, deren Schnitt basiert also entsprechend auf kleineren Listen!)
Überraschung, Überraschung: Die Partei, die laut allen Umfragen die ältesten Wähler hat, weist den jüngsten Durchschnitt auf. Die SPÖ. Den höchsten Altersschnitt haben die Grünen, gefolgt von der FP – beide Parteien liegen bei der jungen Wählerschaft weit vorn bzw. an der Spitze. Das hat eine gewisse Ironie.
SPÖ: 40
Neos: 44
ÖVP: 46
BIG: 52
FPÖ: 55
Grüne: 59
Die Stadtliste haben wir in der Reihung bewusst nicht angeführt. Defacto besteht sie nur aus dem Listenführer Löcker, Alter: 79.
Natürlich sagt der Altersschnitt nur bedingt etwas über die Qualität der Liste oder über die Erneuerungsfähigkeit der Parteien.
Der gute Altersschnitt der SPÖ z. B. täuscht. Auf den ersten vier Rängen sind drei alte Schlachtrösser, die schon bei so mancher Wahlniederlage dabei waren: Dickinger, Sageder und Hochegger – mittendrin auf Platz 3 eine SP-Angestellte, die interessanterweise als „Wirtschaftsassistentin“ ausgewiesen wird. Wir ahnten nicht, dass die SP so eine „Wirtschaft“ beinander hat, dass sie dafür eine Assistentin braucht. Aber Scherz beiseite. Auf der Liste mit 53 Personen sind 24 als Pensionisten ausgewiesen. Das sind immerhin fast die Hälfte der Kandidaten. Erneuerung sieht anders aus, auch wenn die Plätze 5 und 7 sehr jung besetzt sind (wobei Platz 7 für den im 24. Lebensjahr stehenden Medl vermutlich schon fast ein Kampfmandat ist). Angesichts dieser Struktur wundert es ein wenig, dass man den Chef des Gmundner Pensionistenverbandes deutlich nach hinten auf nicht wählbare Stelle gereiht hat. Gerade die SPÖ braucht nämlich in hohem Masse die Stimmen der Pensionisten, um erfolgreich zu sein. Ob die jetzt besonders motiviert sind, ist die grosse Frage.
Dagegen hat die ÖVP ihre mehr oder – wie böse Zungen sagen – meist weniger verdienten Schlachtrösser weitgehend durch neue Kräfte und Gesichter ersetzt. Beginnend natürlich beim BM Krapf. Wie es aussieht, scheiden alle altgedienten Stadträte aus, nur Frau Mizelli ist noch auf der Liste, ihre Platzierung (Rang 8) ist aber sicherlich kein Hinweis auf eine weitere Tätigkeit als Stadträtin. Wie immer man die einzelnen Personen bewertet, die ÖVP hat einen durchgreifenden Personalwandel mitsamt Verjüngungskur durchgeführt. Dass der Pressesprecher von Pühringer, Michael Frostel, an prominenter Stelle (Rang 6) kandidiert, darf man sicher so interpretieren, dass er – nach der unglückseligen Köppl-Zeit – im Hintergrund als Aufpasser der Landespartei agiert. Denn BM Krapf steht die eigentliche Bewährung erst bevor. Die BM-Wahl muss er erst einmal gewinnen. Das ist keineswegs ausgemacht.
Eine geschickte Mischung aus Erneuerung und Konitnuität haben dagegen die Grünen zuwege gebracht. Mit Sperrer verfügt sie über ein für die Öffentlichkeit neues Gesicht, obwohl er schon eine Periode im GR hinter sich hat und sich in der Causa Lacus Felix profilieren konnte. Sperrer hat, schon da die Grünen bisher eine kleinere Truppe waren als die ÖVP, wesentlich mehr politische Erfahrung sammeln können (und müssen) als BM Krapf. Dazu muss Sperrer nicht die Verantwortung für die Köppl-Jahre schultern. Ein respektabler Kandidat für das BM-Amt, der sicher weit ins „bürgerliche“ Lager hineinwirken kann, aber auch kritische SPler ansprechen wird können, die mit ihrer Partei unzufrieden sind.
Die FPÖ-Liste ist wohl eher vom Fortbestand als von Erneuerung getragen, trotz des Abgangs des langjährigen Stadtrates Grampelhuber, der in diesem Umfeld absurderweise noch immer zu den Jüngeren zu zählen wäre. Wobei man anerkennen muss, dass der Listenzweite Colli trotz oder wegen seiner 78 Jahre zu den profundesten Kennern der Stadtfinanzen zählt. Ein unermüdlicher und fleissiger Rechercheur der Zahlengespinste der Gemeinde, auf den man nur ungern verzichten würde. Mit Frau Enzmann hat man eine Spitzenkandidatin gefunden, die ebenfalls in der Lage ist, frustrierte ÖVP-Wähler anzusprechen und sozusagen das freundliche Gesicht der FPÖ darstellt. Ob sie auch auf SP-Wähler in diesem Ausmass wirkt, muss man allerdings bezweifeln. Rote Stammwähler werden – wenn ihre eigene Partei sie nicht überzeugen kann – eher zu Hause bleiben oder grün wählen.
Die BIG hat sich personell recht geschickt aufgestellt. Keine Frage. Auch wenn die „bekannten“ Gesichter fehlen. Eine schöne Mischung von Aktivisten aus der Zivilgesellschaft, parteipolitisch nicht direkt zuordenbar. Das macht eine brisante Mischung für die anderen Parteien. Die BIG wird gleichermassen von der ÖVP, der SPÖ und teilweise auch von den Grünen Stimmen lukrieren und auch das Lager bisheriger Nichtwähler eventuell motivieren können, zur Wahl zu gehen. Da ist viel Fantasie drin, wie man so schön sagt.
Zu den Neos kann man wenig sagen. Sicher ist, dass sie nicht gerade Rückenwind von der Bundes- oder Landespartei haben. Wie weit es ihnen gelingt, sich neben der BIG zu positionieren, kann man heute schwer einschätzen. Zu viel ist bei den Neos (nicht hier in Gmunden, da gab es sie bisher nicht) fehl gelaufen. Zuletzt die unglückselige Kuchen-Debatte.
Ebenso schwer ist einzuschätzen, ob es noch einmal ausreichend Wähler gibt, die ihre Stimme der Stadtliste, also letzten Endes Herbert Löcker, anvertrauen. Seine Performance war nicht besonders auffällig oder beglückend. Oft zu nah an der ÖVP hat er eigentlich als Alternative zu den Grünen schon bisher wenig zu bieten gehabt. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Angesichts der neuen Konkurrenten und gut aufgestellter Grüner ist es nicht sicher, dass er das eine Mandat halten wird können.
Es wird also wirklich spannend in Gmunden.
Wer sich die Listen im Detail ansehen will, findet sie auf der Homepage der Stadtgemeinde als PDF-Datei: http://www.gmunden.at/system/web/GetDocument.ashx?fileid=1038996
Morgen wird Michael Amon in einem Gastkommentar eine erste politische Einschätzung der Lage geben (wie angekündigt danach im Wochenabstand immer am Sonntag bis zur Wahl). Wir sind selbst schon gespannt.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Anmerkung der Redaktion: Auf Ersuchen von Insider haben wir, wie von ihm/ihr gewünscht, das Original in kursiv gepostet, die Antworten von Insider in Normalschrift. Beim Screenshot bitte anklicken für Originalgrösse.
Wundersame Schuldenabsenkung
Einserkastl von Innenstaedterr
Im köstlichen Gastkommentar ”ÖVP Gmunden – zurück auf die Schulbank“ vom 14. 8. weist Marge Lila darauf hin, daß sich die Schulden Gmundens von 1997 auf 2o14 verDREIfacht hätten.
Dies bedarf allerdings einer Korrektur, denn mit solchen Kleinigkeiten gibt sich die verantwortliche Mehrheitspartei nicht ab. Die ÖVP-Chaostruppe unter ihrem weisen Lenker Köppl hat die Schulden in diesem Zeitraum nicht verDREIfacht, sondern VERNEUNFACHT!!
Nämlich von EUR 4 MIll. (1997) auf 36 Mill (2o14)!!!
Und dies trotz Verkauf des Gaswerkes !
Beste Grüße an Marga Lila
und die Gmundner Steuerzahlerbevölkerung!
Ja, Manipulaton IST erschütternd!
Ein Gastkommentar von Insider
(als Antwort auf Cristina Schiwek)
Ich vermute, ich wurde gründlich missverstanden. Ob mit Absicht oder aus anderen Gründen, das kann ich nicht beurteilen. Aber die Replik von Frau Schiwek erfordert eine Antwort. Gleichzeitig möchte ich mich bei ihr für die Diskussion bedanken. Sie gibt mir die Möglichkeit, einige Dinge noch einmal zu verdeutlichen.
Im Gegensatz zu Frau Schiwek bin ich als solider Twen altersmäßig noch ziemlich nah dran an den ganz jungen Leuten und weiß noch ganz gut, wie ich vor ein paar Jahren selbst getickt habe und teilweise noch immer ticke. Ich traue mir daher zu, den Auftritt der jungen Damen im Propaganda-Video von S&H und Konsortium zu beurteilen. Zum besseren Verständnis für die Leserinnen und Leser des Gmundls habe ich mir erlaubt, den Text von Frau Schiwek zu wiederholen und danach meine Anmerkungen einzufügen. Das macht die Diskussion transparenter, und man/frau muss nicht dauernd hin und her „blättern“.
Warum ein Werbevideo, und das ist es nun mal, erschüttert, das „Jugend mobil“ heißt, weil es nun mal um die Jugend geht, entzieht sich meiner Kenntnis. Kann es vielleicht an der Annahme liegen, dass den jugendlichen Akteuren jegliche Ahnung von der Sachlage abgesprochen wird? Die vollkommene „Ahnungslosigkeit“ der jungen Damen sehe ich eher in einer gewissen Nervosität vor der Kamera und dem Mikrofon.
Sie irren! Ich spreche den „jugendlichen Akteuren“ nicht jegliche Ahnung von der Sachlage ab, das besorgen die schon selber. Die bringen doch kein einziges Sachargument. Sie plappern nach, was ihnen offenbar vorgesagt wurde: mehr Leute drin (wie können sie das jetzt schon wissen?), praktischer als Autos (werden sie das, wenn sie dereinst mit der Regio ins SEP einkaufen fahren wollen, auch noch sagen?), man kommt schneller überall hin (überall? Wissen die wirklich, von welcher Regio sie sprechen?). Die angebliche Nervosität vor Kamera und Mikrofon kann ich nicht erkennen. Nein, die Damen waren kamerafest aber ahnungslos. Man hat sie mit ein paar Phrasen versorgt, die sie dann halt brav wiedergegeben haben.
Ich glaube, darin liegt einer der ganz großen Schwächen unserer Gesellschaft: Wir trauen unserer Jugend scheinbar gar nichts zu. Ich habe von Jugendlichen schon oft Ideen und Gedankengänge gehört, die in ihrer Unkompliziert einfach nur erfrischend sind. Wenn ich mir so anhöre, was „Erwachsene“ so von sich geben, in einer Überheblichkeit, wundert es mich, dass sich überhaupt etwas ändert. An sich finde ich die Aussage, dass die Junge Dame weder die Absicht hätte….., schon sehr überzogen.
Klar haben Jugendlich auch gute Ideen. Weiß ich von mir selber. Aber wo waren da eigene Ideen? Ich hörte nur die Werbesprüche, die einem längst beim Hals heraus hängen. Schlecht gebrieft offenbar, die Damen. Und wenn sie meine Einschätzung über die Vorchdorf-Fahr-Absichten der jungen Dame für „überzogen“ halten – dann sehen sie sich doch mal die Körpersprache an und das Lachen nach dem Sager. Das konterkariert ihre Aussage, direkt nach Vorchdorf zu fahren, ganz spontan. Sie sagt ihren Spruch auf, ohne selbst daran zu glauben.
Und nur weil diese jungen Menschen vor dem Gesetz noch unmündig sind, heißt das ja noch nicht, dass selbige zu dem Video gezwungen wurden, auch wenn sie noch nicht „wahlberechtigt“ sind. Ich denke, dass unsere Jugend Großteils sehr wohl in der Lage ist, selber zu entscheiden wo sie mitmachen und wo nicht. Und wenn auch nur ein junger Mensch nach einem lustigen Abend so schlau ist, mit der Regio statt dem Auto zu fahren und nur diese eine Person nicht verunglückt, dann zahlt sich für mich die Bim schon aus.
Sind Sie wirklich so naiv? Sie glauben doch nicht im Ernst, dass eine Schulklasse mit 14-jährigen sich querlegt, wenn sie von der Schule, dem Lehrer oder wem auch immer zu einer solchen Veranstaltung vergattert werden? Ich ärgere mich selbst oft über meine Altersgenossen, auch über die, die ein paar Jahre jünger sind, weil sie – nicht alle, aber der Mainstream – total angepasst sind und alles mit sich machen lassen. Die Zeiten sind schwierig, da fällt man lieber nicht durch „Abweichung“ auf.
Zudem eine Preisfrage: Genau dann, wenn die Jugendlichen „nach einem lustigen Abend“ nach Hause fahren wollen, was fährt da nicht? Richtig geraten: die Regio!
Salzi-TV.
Es ist und bleibt ein Unternehmen das in erster Linie von den Werbeeinnahmen, Aufträgen lebt. Der Begriff Machtausübung dient wohl eher rhetorischen Zwecken, damit die Stimmung nicht verlorengeht, auch wenn sie negatives impliziert.
Und jetzt mal im Ernst. Das Video läuft unter der Kategorie Jugend/Werbesendung.
Was erwarten Sie?
Salzi-TV hat das zwar vorschriftsmäßig im ganz Kleingedruckten als Werbung deklariert. Nur der Normalsterbliche sieht das nicht (siehe Screenshot, erst wenn man auf „Zeige mehr“ klickt, erscheint der Hinweis auf Werbung).
Das am Beginn des Beitrags eingeblendete „i“ steht für „Information“, da glauben viele, es sei objektive Information, nicht Werbung. Am Ende des Beitrags steht „Bericht: wazek & partner“. Ein Bericht ist seinem Wesen nach keine Werbung, genau das soll suggeriert werden. Dass „wazek & partner“ nicht ein Redaktionsbüro, sondern eine Werbeagentur ist, wissen Ottilie und Otto Normalverbraucher auch nicht. Für mich ist das journalistisch unsauber und keine klare Trennung von Berichterstattung und Werbung. Auch wenn es den eher laschen gesetzlichen Vorschriften genügt. Sie sollen beim slazi-tv von Werbung leben, aber sie sollen die Werbung bitte auch verdammt klar und deutlich ausschildern. So, dass es auch Normalbürger auf einen Blick erkennen.
Eines der Probleme unserer Zeit: Der Text wird rudimentär überflogen und das Video konsumiert, weil das einfacher ist. Etwas Zeit um zu lesen mag vielleicht unmodern sein, kann aber helfen – und informieren. Da steht nämlich, dass es eine Werbesendung ist. Ich bin jetzt 56 Jahre alt und kann da, da es sich um ein Jugend/Werbevideo handelt, keinen geschürten Generationenkonflikt erkennen. Und den Älteren wird nicht unterstellt, dass „alle“ gegen die Regio wären, es wird lediglich darauf hingewiesen, dass mehr Jugendliche dem Projekt positiv gegenüberstehen als Ältere. Obwohl ich auch das anzweifle. Es melden sich nur deutlich mehr Junge zu Wort als die ältere Generation.
Wie gesagt: das mit der Werbung sieht man nicht auf den ersten Blick, siehe obigen Screenshot. Und natürlich wird hier ein Generationenkonflikt geschürt. Vielleicht sollten Sie sich das Video noch einmal ansehen, anstatt es nur zu konsumieren. Der Titel „Jugend mobil“ unterstellt, die Älteren seien das nicht. Dann die Anmoderation „… deshalb baten wir die Zukunft …“. Vergangenheit gegen Zukunft – wirklich kein Generationenkonflikt, der hier geschürt wird? Und am Ende des Beitrages wird es noch einmal deutlich gesagt, für alle, die es noch nicht kapiert haben, es geht um Alt gegen Jung: „Eigenschaften, von denen sich mancher Erwachsene eine oder gleich mehrere Scheiben abschneiden könnte von der Jugend von heute. Für die sollte die Tram schon längst durch die Stadt gleiten.“ Wenn das nicht das Schüren eines Generationenkonflikts ist, dann weiß ich nicht. Hier wird die „Jugend von heute“, also die gesamte Jugend, in Geiselhaft genommen und gegen die Älteren ausgespielt. Mit einem Totschlagargument. Für die Jugend sollte die Tram laut Video schon fahren, aber für die bösen Alten nicht … kein Schüren eines Generationenkonflikts? Die Aussage, „die Jugend“ ist sowieso ein aufgelegter Quatsch. Bei den informierten Jugendlichen gehen die Meinungen ebenso kreuz und quer, wie bei allen anderen Generationen. Ihre Aussage, die Jungen würden sich deutlich mehr zu Wort melden als die Älteren, die ist in jeder Hinsicht falsch. Schauen Sie sich die BIG an, deren Proponenten haben sich seit Monaten lautstark und mit vielen Argumenten gegen die Regio zu Wort gemeldet. Von den „Jungen“ habe ich in diesem Video das erste Mal etwas gehört. Leider nichts Eigenständiges, sondern vorgekaute und vorgegebene Phrasen der Werbeagentur.
Dass die Regio und ihre Finanzierung Teil des Grauens ist, ist für mich da eher Polemik. Man sollte da doch bitte ins Kalkül einbeziehen, dass Arbeiten, die vielleicht in einigen Jahren, oder 10 / 20 Jahren möglich gewesen wären, nicht einfach der nächsten Generation überlassen wurden. Welches Grauen also?
Und das glauben Sie allen Ernstes? Das zahlt auf jeden Fall die nächste Generation, wird also ihr „überlassen“. Denn die ganzen Arbeiten werden auf Kredit gemacht. Da werden die nächsten Steuerzahlergenerationen noch lange daran zu zahlen haben. Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen, die Last dieser Arbeiten trägt die nächste Generation. Ihr Argument ist also ein ziemlich verwegenes und besteht den Faktentest nicht.
Es ist also ein Gekuder offensichtlich nicht oder fehlinformierter Jugendlicher?
Mal abgesehen davon, dass sich die Jugendlichen mit Sicherheit darüber informieren was passiert und sich ihre eigene Meinung darüber bilden, sollte man endlich von dem hohen Ross heruntersteigen und unsere Jugend als Teil unserer Gesellschaft akzeptieren, die ihre eigenen Vorstellungen, ihre eigene Meinung haben.
Eine eigene Meinung würde ich sofort akzeptieren, was ja nicht heißt, gleicher Meinung zu sein. Aber die Damen waren so offenkundig uninformiert, hatten keinerlei Gegeninformationen, haben unverkennbar die vorgegebenen Phrasen gedroschen. Von eigenen Vorstellungen oder Meinungen zur Regio konnte ich nichts erkennen. Es wurde die Speisekarte von S&H herunter gebetet. Mehr nicht. Man hat diese jungen Menschen und ihre Uninformiertheit missbraucht.
Erfahrene Erwachsene? Die geben der Jugend nicht nur eine Chance und hören zu, denken nach, überdenken ihren eigenen Standpunkt, weil sie erfahren sind.
Ich überdenke gerne eigene Standpunkte. Aber dazu gehört es, dass ich mit einer fundierten, anderen Ansicht konfrontiert werde. Das geschieht in diesem Video aber nicht. Dazu hätte nämlich auch gehört, Jugendliche mit einer anderen Ansicht zur Regio zu zeigen, vielleicht mit einer Meinung, die quer zum einfachen Pro und Kontra liegt. Ich wundere mich, dass Sie, anstatt eine zivilgesellschaftliche Diskussion zu verlangen, einem verdummenden Werbeclip die Mauer machen. Es geht doch in diesem Video nicht um die Auseinandersetzung mit Meinungen, sondern um einseitige Meinungsmache und Gehirnwäsche. Das ist Missbrauch an den Jugendlichen. Man kann es nicht oft genug wiederholen. Möchte sehen, wie Sie aufgeschrien hätten, wenn der Asamer genau so ein Video für sein Hotelprojekt drehen hätte lassen!
Die anderen „Erwachsenen” sudern, fordern Untersuchungen und stellen drängende Fragen, die ein gutes Abbild geben. Disziplinarische Untersuchung und Disziplinarverfahren, ja, damit bekommt man die Sache sicher in den Griff. Man braucht sich das Gelaber dieser uninformierten, nicht wahlberechtigten, ahnungslosen Jugend nicht mehr anhören, Sache erledigt.
Es geht nicht darum, die Jugendlichen zum Schweigen zu bringen. Es geht darum, den Missbrauch an ihnen zu verhindern. Wenn Coca Cola einen solchen Spot drehen würde, käme sofort die Frage nach den Erziehungsberechtigten und deren Zustimmung. Wenn es um die risikofreien Gewinne eines Privatunternehmens geht, das sich hinter dem öffentlichen Interesse verschanzt, dann schweigen manche auf einmal. Weil sie den dummen Fehler begehen, den öffentlichen Verkehr auf die Regio zu reduzieren, und das in einer Stadt, die in keiner Weise straßenbahntauglich ist. Hier wird nur ein Fetisch abgefeiert. Ein falsches Fetisch noch dazu, denn die Regio ist nicht ident mit Öffis.
Wir sollten mehr auf unsere Jugend hören, sie mit einbeziehen und endlich anerkennen, dass sie Gmunden und Umgebung genau so bewohnen wie wir, die wir älter sind.
Danke! Da bin ich ganz bei Ihnen. Ich werde eine solche Anerkennung zu schätzen wissen. Denn ich bin einer jener jungen Menschen, die in den nächsten Jahrzehnten all die Schulden bezahlen wird müssen, die eine dumme Stadtpolitik angehäuft hat. Ich verstehe jedenfalls nicht, warum auch einige sonst kritische Menschen ausgerechnet bei der Regio die Vernunft ausschalten und sich dogmatisch auf ein problematisches Verkehrsmittel fixieren.
Ich bleibe dabei: ich bin erschüttert, das so etwas möglich ist. Noch mehr bin ich darüber erschüttert, dass auch kritische Menschen nicht überzuckern, welch schlimmer Missbrauch hier mit jungen Menschen getrieben wird, und niemand scheint es zu kümmern. Ich misstraue Werbung grundsätzlich, Wenn heute jemand mit sechs Jahren in die Volksschule kommt, hat sie/er schon ungefähr zwei Millionen (!) Werbevideos intus. Wie soll da eine kritische Jugend entstehen? Die Folgen sehen wir bei der unreflektierten „Nutzung“ der social media, die in Wahrheit eine Benutzung der vermeintlichen User durch diese Medien ist. Ähnliches geschieht in diesem Video. Darüber sollte man vielleicht einmal gründlich nachdenken, bevor man meint, hier seien kritische Jugendliche mit eigener Meinung am Werk gewesen. Nein, hier waren manipulierte Menschen zu sehen, um damit wiederum andere Menschen zu manipulieren. Mir fällt da nur eines ein: Pfui Teufel!
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