Heute:
Ein Nachruf von AndyB
GK von Traunseewiener zu Angelika Löwenzahns Kritik
GK von AndyB zur Hotelfrage
GK von heute anonym zu Grünen ohne grün
Liebe Leserleins!
Wir gehen unter in Zugriffen und Zusendungen. Auch wenn laut Umfragen noch viele Wählerleins unentschlossen sind und sich fragen: würfeln oder losen, frau/man macht sich Gedanken.
Ihre Babsy macht sich auch Gedanken. So richtig habe ich erst am Wochenende mit bekommen, was hier in Gmunden so läuft, weil ich nicht im Land war. Jetzt habe ich das Material gesichtet und bin beunruhigt. Nicht, weil der Wahlkampf der Parteien bisher von geringer Intelligenz geprägt ist, wenn man von den Grünen absieht. Die ÖVP-Plakate mit Krapf, naja. Man hat das Gefühl, der ÖVP geht das Geld aus. Sollten da Geldgeber nicht mehr ganz so flüssig sein wie einst vor sechs Jahren? Da haben wir eine irre Materialschlacht erlebt.
Über die SP-Plakate in sumpfbraun schweige ich lieber. Der Slogan ist grenzwertig und völlig inhaltslos. Den könnte jeder plakatieren, auch meine Hausmeisterin, die FPÖ oder die ÖVP. „Gmunden kann mehr“ – was bitte mehr? Mehr Geld verschleudern? Mehr Krapf wählen? Mehr Dickinger loben? Mehr Inhaltslosigkeit geht nicht. Kann sich die SPÖ nicht einmal mehr 500,– Euro für wenigstens ein oder zwei Beratungsstunden leisten? Nicht beim Psychotherapeuten, Visionen gibt es da keine, die man heilen müsste, sondern bei einem halbwegs viffen Politikberater? Wenn das die von Entholzer angekündigte Rapid-Viertelstunde ist, dann bekommt die Gmundner SP ein Problem. Denn wenn ich Rapid wäre, würde ich den Entholzer auf Unterlassung der Verwendung des Begriffs „Rapid-Viertelstunde“ klagen. Das ist vereinsschädigend. SP-Gmunden-schädigend auch, aber das muss die SP unter sich ausmachen. Vielleicht sollte man plakatieren: „Dickinger kann mehr“, das wäre dann wenigstens ein Hoffnungsschimmer, und man hat eine Vorstellung, was gemeint sein könnte.
Aber ich bin wieder einmal von dem abgewichen, was ich schreiben wollte. Nach Durchsicht der eingereichten Listen bin ich ernüchtert. Wir wissen, dass Gmunden ein Problem mit der Altersstruktur hat. Aber auf den Parteilisten schaut es weitgehend düster aus. Die SPÖ hat es immerhin geschafft, auf den ersten zehn bis fünfzehn Plätzen auch jüngere Leute zu kandidieren. Hinten folgt zwar auch dort Tristesse, da reiht sich Pensionist an Pensionistin. Aber bei den anderen Parteien spiel es sich vorn ab, als ob Altersheiminsassen eine Vertrauensperson aus ihren Reihen wählen würden. Liebe Leserleins, versteht mich nicht falsch: es muss eine gute Mischung zwischen alt und jung geben. Wenn die Listen die Altersstruktur widerspiegeln, ist das auch ok. Aber man muss es nicht übertreiben. Altersdurchschnitte, die bei 60 liegen, sind selbst für Gmunden nicht repräsentativ. Die Parteistrukturen und -arbeitsweisen sind derart öd, dass nur wenig junge Leute bereit sind, sich das anzutun. Gekoppelt mit Politikerverdrossenheit ist das eine gefährliche Zeitbombe. Liebe Altersgenossinnen und -genossen! Lasst nicht alles mit euch geschehen, mischt euch ein, wenn ihr nicht wollt, das andere für euch eure Lebensbedingungen gestalten. Wir hier machen es auf unsere Weise, das Einmischen. Damit kann man schon etwas verändern. Der Blog hier ist der Beweis. Ist auch viel Arbeit für uns. Aber die Dinge fliegen einem nicht zu.
Sagen wir es klar: so wie die Strukturen der Politik und der Parteien derzeit sind, sind sie für Frauen und junge Menschen nicht sehr anziehend, sondern eher abschreckend. Mit manchen der Politiker, die einem derzeit mehr oder oft weniger gelungen von Wahlplakaten entgegengrinsen, will man es nicht wirklich zu tun haben. Da macht man lieber Halligalli. Blöderweise machen dann die Politiker mit uns Halligalli. Und das ist was ganz was anderes und wenig unterhaltsam.
Worüber ich noch nachdenke, ist das BIG. Ich warte noch darauf, mehr zu hören als die Regio-Kritik. Angeblich kommt da noch was. Ich denke, die BIG wird noch einiges erklären müssen. Viele Leute finden ja, dass die BIG ihr Verhältnis zur ÖVP noch nicht ausreichend dargestellt hat und fragen sich noch immer, warum die BIG keinen eigenen BM-Kandidaten aufgestellt hat. Letzteres ist wirklich ein Thema. Das Gerücht, man habe der ÖVP nicht noch mehr weh tun wollen, kursieren hartnäckig.
Was mir sonst aufgefallen ist? Die Neos fallen nicht auf. Man müsste origineller und auffälliger unterwegs sein. Das geht auch mit knappen Geldmitteln. Die Grünen zeigen es vor. Aber es wird langsam Zeit, das man da was zu sehen bekommt. Denn auch wenn die SP die Rapid-Viertelstunde einklatschen will, eines ist evident: eine Nachspielzeit wird es nicht geben.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Ernst Kaindl
Ein Nachruf von AndyB
Mit großer Trauer habe ich vom Tod von Ernst Kaindl erfahren. Er verstarb am 3. September 2015 im Alter von 83 Jahren.
Bevor die honorigen Herren, Bürgermeister und Geschäftsleute Trauerreden über seine geschäftlichen Erfolge und Verdienste verlesen, möchte ich auf meine Art von ihm Abschied nehmen.
Für mich war er einer der ganz großen Gmundner. Ein Mann vom “alten Schlag”, dem seine Erfolge weniger wichtig waren als anderen Leuten. Er ist seinen eigenen Weg gegangen. Um es mit Frank Sinatra zu sagen: “I did it my way”.
Seine Angestellten waren ihm wichtig, und er behandelte jeden Mitarbeiter wie ein Familienmitglied. “Leben und leben lassen” war seine Devise.
Ich kenne persönlich keinen Menschen, der jemals schlecht von ihm geredet hat, und irgendwie mochte ihn jeder. Er war witzig, geistreich, und obwohl wir manchmal heftig diskutiert haben und unterschiedlicher Meinung waren, war am nächsten Tag wieder alles vergessen. Ein Mann mit großem Herz und Verstand.
Ich werde nie vergessen, wie er, immer mit Pfeife, auf der Parkbank saß, genüsslich an seiner Pfeife zog und die Glut kleine Löcher auf seiner Kleidung hinterließ. Ich glaube, von seinem Hemdenverbrauch konnten ganze Geschäfte existieren.
Ich verbeuge mich, ziehe meinen Hut und sage : machs gut, wir werden Dich vermissen …
Unsympathisch?
Traunseewiener zum Gastkommentar von Angelika Löwenzahn.
Fast hätte ich zugestimmt, wäre da nicht diese Zeile : “Vom sagenhaft ahnungslosen Rudi Ratlos bis hin zur nun wirklich unsympathischen Frau Vassilakou in Wien. Wollen jedem ihren eigenen Lebensstil aufzwingen”. Vorweg: Man muss die Grünen nicht mögen und auch nicht ihre Politik. Anschober kann man vorwerfen, dass er kaum bemerkbar ist gegenüber der ÖVP. Nur den Seitenhieb auf Frau Vssilakou kann ich nicht so stehen lassen. Nicht, weil sie vielleicht meinen Schutz bräuchte, sicher nicht, auch nicht, weil ich ihre Wiener Politik hier diskutieren will, das ist ja gar nicht das Thema hier, sondern schlichtwegs, weil diese Satz kein ARGUMENT enthält. Sie sei unsympathisch. Darauf kann man sagen ja oder nein, je nach subjektiver Befindlichkeit. Aber ist das der Maßstab um POLITIK zu beurteilen? Köppl konnte im persönlichen Umgang durchaus auch mal sympathisch rüberkommen. Und? Ist er deshalb ein großer, guter Politiker? Auch Asamer und Neumann mögen nette Herren sein, wenn man mit ihnen mal plaudert. Und? Ich meine, wenn schon hier über Frau Vassilakou diskutiert wird, dann bitte mit Argumenten. Und welchen “Lebensstil” zwingt sie wem auf? Diesen Satz kenn ich nur von der ÖVP-Propaganda, ehrlich gesagt. Bei Anschober verstehe ich das Argument noch weniger: Nachdem er sich von der ÖVP-Mehrheit kaum unterscheidet, kann er ja kaum wem seinen Lebensstil aufzwingen. oder?
Ansonsten nichts für ungut,
Ihr Traunseewiener
Anm. d. Red.: Wir haben den Beitrag von Angelika Löwenzahn gebracht, weil wir den „Vorwurf“, die Wiener Grün-Stadträtin sei „unsympathisch“ als politischen Vorwurf verstanden haben im Sinne von: unsympathische Politik, eben weil der Lebensstil der Grünen anderen aufgezwungen werden soll. Eine Kritik an den Grünen, die nicht nur von der ÖVP oder FPÖ kommt, sondern auch aus dem „Lager“ links der Mitte. Etwa in der Frage des Radfahrens, das wollen die Grünen wirklich allen aufzwingen. Oder in spezifischen Fragen der „politischen Korrektheit“, wo dann Heuchelei und Verlogenheit heraus kommt. Auch wir in der Redaktion haben da oft das Gefühl, dass die Grünen sich gern als neue Sittenwächter aufspielen (neben viel berechtigter Kritik der Grünen an diverser Hetzpropaganda).
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Für wie dumm hält man die Bevölkerung noch?
Ein Gastkommentar von AndyB
Seit Jahren erzählt uns Herr Murray, wie viele Anfragen für einen Kongress er absagen muss, weil wir ja kein geeignetes Hotel haben (ohne natürlich die Zahl der Absagen zu nennen).
Seit Jahren bezweifle ich diese angeblichen Absagen und habe mehrmals eine Auskunft über die Zahlen eingefordert.
Was muss ich neulich in der Bezirksrundschau lesen? “Auch in der Toscana setzt die VP auf ein Hotel, vor allem um das Kongresshaus zu beleben!”
Aha, alles nur heiße Luft mit den angeblichen Absagen. Es gab sie nie! Der Kongress muss also erst einmal belebt werden, damit man dann – irgendwann vielleicht – mal Veranstaltungen absagen kann.
Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, und wer laufend lügt? Den wählt man nicht?
Grün und die Grünen
Ein Gastkommentar von heute anonym
“Gmunden wird grüner” verkündet die neue Brenn-Nessel! Stimmten “Die Grünen” nicht auch für die Entfernung der Bäume und Grünflächen zu Gunsten der Regio-Tram, oder war ihnen dieser Park zu wenig “grün”? Auch “Grünland”, das in Bauland umgewidmet und mit hässlichen Betonbunkern unsere Stadt verunstaltet, trug nichts zum “Grünerwerden” bei, genau so wenig wie die Einhausung der Villa Clusemann, der ebenfalls parkähnliche “Grünflächen” Platz machen mussten. Also träumt nur weiter euren Traum vom “grüner” werdenden Gmunden.
Dagegen wehrt sich die FPÖ auf ihren Plakaten gegen die Verschandelung des Kaiser Franz Josef Parks und betrauert den Tod des Baumbestandes. Aber bei ihrer mehrheitlichen Zustimmung zum “Narrenturm” auf dem Seebahnhofarreal verschwendeten sie keinen Gedanken an die Zerstörung jahrhundertealter Baumbestände.
Und die ÖVP – gibt Gmunden eine Chance! Wirklich eine Jubelmeldung, wenn man nach 70 Jahren ÖVP Mehrheit erkennt, dass diese Stadt es Wert ist, EINE (????????????????) Chance zu bekommen!
Über die SPÖ Werbung lässt sich leider nichts sagen, da ihre in Tarnfarbe gehaltenen Wahlplakate am Auge des Wählers spurlos vorüberziehen.
Ein weiteres Sujet aus unserer neuen Serie „Wahlplakate, die wir gerne sehen würden“
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