Gmunden ist nicht allein!

Heute:
Babsy Blitzschnell über Verschandelung in Traunkirchen
Einserkasterl von Hans Heidinger zu Sageder-Sprüchen
Gastkommentar von find-out2 zur neuen Koalition
Gastkommentar von Enser-de Groot zu Menschenverachtung

Liebe Leserleins!

Der Wahlsonntag naht mit grossen Schritten. Die Parteien werden nervös. Es sieht so aus, als ob sich im Wahlk(r)ampf wenig bewegt. Dazu noch angeblich 50 % der Wählerleins unentschlossen, wie man uns wissen lässt. Das ist aber bei genauem Hinsehen nicht richtig. Die Wahrheit ist eine andere: ungefährt 75 % der Wählerleins wissen schon, welche Partei sie wählen werden, sie sagen es nur nicht, schon gar nicht den Meinungsforscherleins.

Wir setzen unsere Berichte und Kommentare rund um die Wahl natürlich fort. Auch wenn manchen das nicht gefällt. Wir können unseren Leserleins jedenfalls versichern: wir lassen uns von niemandem unter Druck setzen oder beeinflussen. Wir versuchen ein möglichst breites Spektrum an Meinungen zu bringen. Dabei hängen wir davon ab, dass die Parteien und wahlwerbenden Gruppen dieses Forum nutzen. Einige machen das geschickter, andere weniger geschickt. Die ÖVP macht es gar nicht. Das ist ber nicht unser unser Problem. Wir halten uns an das Motto der New York Times: „All the news that fit to print“. Unabhängig von Rang, Ansehen und Parteifarbe. So hoffen wir ein Gegengewicht zur extremen ÖVP-Lastigkeit der lokalen Medien zu sein. Niemand wird hier bevorzugt oder benachteiligt. Dass wir unsere Finger auf wunde Stellen legen, ist selbstverständlich. Wir haben kritische Fragen an das BIG gestellt, an die NEOS. Wir haben die GRÜNEN kritisiert und die SPÖ. Die Wählerleins sollen sich ein Bild machen können, wer ihren eigenen Ansichten am nächsten kommt. Das geht nicht mit Hofberichterstattung.

Aber jetzt zur heutigen Headline: Gmunden ist nicht allein. Damit ist die systematische Ortsverschandelung gemeint. Sie ist leider überall im Salzkammergut vorzufinden. Frau würde sich erwarten, dass eine Partei, die sich stolz selbst als „Heimatpartei“ abfeiert, da wesentlich aktiver unterwegs ist. Meist sind es Einheimische, die hier als Verschandler tätig sind. Mitunter auch Ausländer unter kräftiger Mithilfe örtlicher Politiker.

Im Falle von Traunkirchen handelt es sich um einen Altwarentandler aus Wels namens Hesz, der quer durch Europa seine Geschäfte macht. Gerüchteweise sind eine ganze Reihe der Geschäftspartner Russen und Ukrainer, die ihr ehrlich verdientes Geld in Bilder verwandeln wollen. Die müssen wo gelagert werden. Dazu sollte neben der Russenvilla (nomen est omen) ein Kunstmuseum errichtet werden, so die Saga. Über die geplante Errichtung und den Widerstand im Ort haben die OÖN zwar berichtet, nicht aber über die Nebengeräusche, die im Ort entstanden. Es gehe eben nicht nur um die Sammlung von Skizzen und Entwürfen des Ringstrassen-Architekten Theophil von Hansen, die Hesz in vielen Jahren zusammengetragen hat, sondern eben auch um die Lagerung jener Bilder, die von Russen und Ukrainern als Geldanlage gekauft worden sind. Das angebliche Museum, und das ist besonders bemerkenswert, sollte entgegen anfänglichen Behauptungen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sein. Dafür müsste gleichzeit der bestehende Kreuzweg umgeleitet und ein halber Berg abgegraben werden. Ein extreme Beeinträchtigung des Ortsbildes ist zu erwarten.

Hesz schreckte beim Versuch, sein Projekt durchzusetzen auch vor merkwürdigen Massnahmen nicht zurück. Er drohte mit der Ansiedlung einer „rumänischen Grossfamilie“ auf zehn Jahre. Der Hinweis „Ein großer Parkplatz für Wohnwagen ist ja dabei.“ sollte wohl die Angst der Ortsbewohner vor „Zigeunern“ schüren und sie so zur Zustimmung bewegen. Von der ÖVP wurde das Projekt von prominenter Stelle unterstützt (u. a. Assmann von der Sommerakademie Traunkirchen). Auch der damalige ÖVP-Bürgermeister unterstützte das Projekt.

Überraschenderweise kam es im Juni dieses Jahres zum Rücktritt des Traunkirchner VP-Bürgermeisters und auch seines Stellvertreters. Eine nun ursierende Email des zurückgetretenen VP-Vize-BM Siegesleitner wirft ein neues Licht auf diese Rücktritte. Offensichtlich war es zu grossen Problemen mit den Baugenehmigungen gekommen. Siegesleitner war Obmann das Bauausschusses und geriet offenbar ins Schussfeuer von Hesz, wie die folgende Email zeigt:
„Sehr geehrte Gemeinderäte und Gemeinderätinnen !
Am 20.6.2015 habe ich auf meinem Handy eine Sprachmitteilung des Hrn. Jürgen Hesz vom 19.6.2015, 22.40 Uhr, vorgefunden.
Neben Beleidigungen meiner Person als Vizebürgermeister enthält die Sprachmitteilung auch Äußerungen, welche ich persönlich als Drohung gegen meine Person als Vizebürgermeister ansehe und empfinde. Ich habe die Sprachmitteilung gesichert und bei Dritten Stellen hinterlegt. Davon möchte ich Euch in Kenntnis setzen.  Durch seine Aussagen hat  mir Herr Hesz einen Einblick  in seine Persönlichkeit gegeben.
Möge jeder von Euch seinen persönlichen Schluss daraus ziehen.
Herzliche Grüße
Alois
Vzbgm. Ing. Alois Siegesleitner“
In der Tat: jede und jeder möge seine Schlüsse ziehen. Ein interessantes Sittenbild ist das auf jeden Fall. In Traunkirchen erzählt man sich, die beiden Rücktritte seien unter dem Druck von LH Pühringer erfolgt, er habe die beiden „persönlich abgeschossen, weil sie nicht spurten“. Hesz rühme sich der besten Vernetzung mit dem LH und  dass dieser das Projekt befürworte. Der neue Leichtgewicht-Bürgermeister Traunkirchens wird als Parteiangestellter diesem Druck sicher nicht standhalten können. Man rechnet damit, dass das Projekt auf die eine oder andere Weise nach der Wahl doch noch durchgezogen werden soll. Wie die ÖVP das halt gern so macht, man denke an das Asamer-Hotel in Gmunden. Man kann nur hoffen, dass diese Sache ebenso scheitert wie die Asamer-Pläne.

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Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

Morgen gibt es wieder einen Gastkommentar von Michael Amon zur Lage vor der Wahl.
Es freut uns, dass soviele Leserleins inzwischen zu Schreiberleins mutiert sind und vor allem auch ein Motto unseres Blogs in ihren Texten umsetzen: Von der Wahrheit zur Satire. So haben wir es gern! Wir haben die besten Leserleins und die besten Schreiberleins weit und breit. Gmundl ist inzwischen nicht nur Kult, sondern stil- und meinungsbildend. Allgemeinbildend sowieso! Aber jetzt hören wir schon wieder auf mit dem Selbstlob.

Bei den Bildern auf den Klick nicht vergessen, damit sie in Originalgrösse angezeigt werden!


Sageders Sager

Einserkasterl von Hans Heidinger

Getoppt wird die hier publizierte Aussage des Herrn Mobilitätsstadtrats Sageder nur noch durch dessen Antwort auf den Hinweis, dass nicht sehr viele Fahrgäste der Vorchdorfer Bahn die Durchbindung der Bahn benützen werden: ”Wenn nur ein Fahrgast mehr fährt, hat sich die Investition gelohnt”! (Sageder am 7.7.2014).
Das Gute an der Sache: Am 27.9.2015 ist der Spuk vorbei!
Das Schlechte an der Sache: Über was lachen wir, wenn Sageder nicht mehr ist …


POLITBOMBE GEPLATZT!
ÖVP/SPÖ/GRÜNE REFORMPARTNERSCHAFT GEGRÜNDET!

Ein satirischer Gastkommentar von find-out2

Was sich schon seit Jahren abgezeichnet hat, ist nun endlich Realität geworden: ÖVP, SPÖ und GRÜNE Gmunden bündeln ihre Kräfte und Interessen und treten bei der kommenden Wahl zwar mit eigenen Listen, aber gleichen Zielen an!

Angespornt vom großen Wahlerfolg der steirischen Reformpartnerschaft ÖVP/SPÖ bei den letzten LT-Wahlen in der Steiermark, wollen die drei Parteien dieses Modell – speziell adaptiert für Gmunden – bei der Wahl am 27.September einsetzen, um sicher zu gehen, dass auch das Hauptziel ihrer politischen Arbeit erreicht wird.
Zu diesem Zweck wurde von den Proponenten „Bagger-Stefan“, „Schienen-Sigi“, „Bla-Bla-Christian“, „Zug-Wolferl“, „Wrecking-Ball- Erich“, „Masten-Otto“, „Ampel-Karl“ und „Hidden-Josef“ die
REFORMPARTNERSCHAFT ZUR ZERSTÖRUNG DER INNENSTADT
ins Leben gerufen.

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Dieser griffige Name wurde mit Bedacht gewählt: Er ist zugleich Programm und Erkennungsmerkmal in einem und signalisiert den Wahlberechtigten, wer für die gelungene, wunderbare Gestaltung des Klosterplatzes und die einladende Mastenallee am Beginn der Traunsteinstrasse verantwortlich zeichnet.

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„Wenn wir wirklich zusammenhalten, werden wir es auch schaffen, den Stadtplatz, den Franz-Josefs-Platz, die neue Traunbrücke und die Einfahrt durchs Trauntor in die Innenstadt ähnlich ästhetisch zu gestalten, sodass ich nicht mehr – für die Situation in Gmunden irrelevante  – Fotos aus Großstädten wie Straßburg, Augsburg und Montpellier verwenden muß, um den Wählerinnen und Wählern die bevorstehende „Stadterneuerung“ schmackhaft zu machen“, so „Masten-Otto“ in einem Statement.

„MASTENWALD statt ESPLANADENBAUM!“ pflichtete ihm „Zug-Wolferl“ mit verklärtem Blick bei und nahm einen Schluck von seinem “Großen Schwarzen“.
Um ihren Reformwillen deutlich zu machen – und nachdem bei ihren Reformen wahrlich „kein Stein auf dem anderen bleiben soll“ – haben sich die Reformpartner auch gleich eines schwierigen Themas angenommen: der Neugestaltung des Gmundner Wappens!

Die Aufgabenstellung war schwierig; soll doch das neu gestaltete Logo der Reformpartnerschaft nach dem zu erwartenden großen Wahltriumph am 27.September, das altehrwürdige Gmundner Wappen ersetzen.
Unzählige Vorschläge wurden erarbeitet, korrigiert und doch verworfen, bis endlich ein Sujet den strengen Anforderungen der Reformpartnerschaft entsprochen hat.

Wie „Wrecking-Ball-Erich“ erklärte, wird die Reformpartnerschaft nicht in dieselben Fehler verfallen – wie zu Zeiten, als die Parteien noch getrennt aufgetreten sind – und die Bevölkerung solange nicht informieren, solange sie nicht selbst nachfrägt, sondern diesmal eine offensive Informationspolitik verfolgen.

Wir sind gespannt!


Menschenverachtend?

Gastkommentar von Margareta Enser-de Groot

Auch wenn die Strassenbahngegner die Messer wetzen, schäumen vor Rage, mich als deppert hinstellen, ich muß diesen Kommentar doch loswerden. Ich hoffe der Gmundl behandelt mich demokratiepolitisch fair und läßt die freie Meinungsäußerung zu.

RegioTram: Menschenverachtende Äußerung: Es fahren keine Leute

Vergangenen Donnerstag fuhr ich an einem sonnigen Nachmittag um 15.05 h mit der RegioTram nach Vorchdorf. Bereits am Klosterplatz stiegen 9 Erwachsene und 6 Kinder ein. In Engelhof stiegen zwei Arbeitspendler ein und stiegen in Gschwandt wieder aus. Unterwegs stiegen noch einige Personen ein und aus. Es war weder Stoßzeit noch waren Schüler unterwegs. Die Schaffnerin war äußerst freundlich.
Auf der Retourfahrt waren sieben Erwachsene im Zug, darunter ein junger Arbeitspendler mit seinem Fahrrad, wahrscheinlich um vom Bahnhof zu seinem Arbeitsplatz zu kommen. Soll mir jemand erklären, wie man sein Fahrrad, das man braucht um von zu Hause zum öffentlichen Verkehrsmittel und von dort zum Arbeitsplatz zu kommen, in einen Bus einladen kann?
Die RegioTram bringt die Menschen in relativ kurzer Zeit viel sicherer und komfortabler als in einem Bus, wo man gehörig durchgeschüttelt wird, ans Ziel. Allerdings bei der Ankunft in Vorchdorf erleidet man einen kleinen Schock, etwas Häßlicheres und Heruntergekommeneres als das Bahnhofsviertel ist mir kaum untergekommen. Da ist die Gemeinde Vorchdorf und die Firma Stern und Hafferl gefordert, tätig zu werden. Ein Bahnhof ist immer der erste Eindruck einer Gemeinde.

Ich habe den Eindruck, dass der Stundentakt immer mehr von der Bevölkerung angenommen wird. Ein verläßliches öffentliches Verkehrsmittel muß auch einer Minderheit zur Verfügung stehen, so wie andere Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Post, etc. Viele Menschen können und wollen sich, sei es aus gesundheitlichen, finanziellen oder umweltpolitischen Gründen ein Auto nicht mehr leisten. Auch diesen Menschen muß Mobilität geboten werden. Es ist menschenverachtend von vielen Straßenbahngegnern zu sagen, “nach Vorchdorf fahren keine Leute”.

Margareta Enser-de Groot ist Gemeinderatskandidatin der Gmundner Grünen

Sehr geehrte Frau Enser-de Groot,
ich weiss nicht, wodurch Ihre leicht in Richtung paranoid tendierende Weltsicht ausgelöst worden ist. Wir haben hier noch jeden Ihrer Kommentare abgedruckt, auch wenn wir dafür von anderen Leserleins kritisiert worden sind. Das dauernde Beharren darauf, Sie würden von uns schlecht behandelt, hat keine Grundlage. Es erinnert vielmehr an jene Leserbriefe in der Krone, die mit den Worten beginnen „Sie trauen sich sicher nicht, meinen Leserbrief abzudrucken“. Uns braucht wirklich niemand aufzufordern, demokratiepolitisch fair zu handeln. Gerade Sie nicht! Sie kommen hier oft und ausführlich zu Wort. Falls Sie das vergessen haben, bringen wir hier gern eine Liste all Ihrer Gastkommentare in diesem Blog.
Auch die Behauptung, die Regio-Gegner „schäumen vor Rage“, kann ich nicht nachvollziehen. Hier schäumt niemand, hier werden Argumente ausgetauscht. Manchmal heftig, Sie sind im Ton auch nicht immer zimperlich, manchmal ironisch bis spöttisch. Alles im Rahmen. Also bitte, halten Sie den Ball flach.

Allerdings muss ich zum Vorwurf der „Menschenverachtung“ etwas erwidern. Es ist in keiner Weise menschenverachtend, wenn die Regio-Gegner sagen, man könne die paar Leute, die hier fahren, besser und günstiger mit einem E-Bus kutschieren. Was ist da menschenverachtend? Niemandem wird ein Menschenrecht abgesprochen, jeder darf damit fahren. Auch Fahrräder kann man in modernen Bussen leicht befördern, ebenso wie Kinderwägen. Also was soll der Vorwurf? Auch hier gilt: den Ball flach halten, gell!
Sie selbst schreiben übrigens von maximal zwanzig Personen, wenn ich richtig addiert habe, die befördert wurden. Ich bin mehrmals selbst gefahren, da waren oft nur zwei oder drei Leute im Zug. Angesichts einer Zugsgarnitur für rund 170 Leute kann man hier, egal ob drei, zwanzig oder dreissig Leute, wirklich die Frage stellen, ob hier ein sinnvoller, sparsamer und zweckmässiger Einsatz der Mittel erfolgt. Der Hinweis, diese Beförderungsleistung liesse sich besser mit einem E-Bus erbringen, ist nicht „menschenverachtend“, sondern einfach nur grundvernünftig.

Wenn Sie schon von „menschenverachtend“ sprechen, dann hätte ich lieber von Ihnen als Grün-Kandidatin und Frau etwas zu dem frauenverachtenden (und mithin menschenverachtenden) Bild in der letzten Brenn-Nessel und den ebenso frauenfeindlichen Aussagen („Put the fun between your legs“) Ihres Listenkollen und Regio-Fans Kiensberger gehört. Wenn in der Regio-Debatte jemand bisher etwas „Menschenverachtendes“ geäußert hat, dann war es Ihr Listenkollege. Vielleicht sollten Sie lieber unter der Türmatte vor dem eigenen Haus einmal nachsehen. Vielleicht können Sie Ihrem Listenkollegen auch einmal flüstern, dass eine Entschuldigung für diese dumme Entgleisung angebracht wäre. (Ein Regio-Befürworter, der entgleist, welch symbolträchtiges Bild!)

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

 

 

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