Heute:
Bruno Beinhart kurz über Friedhöfe
GK von Heute anonym über Glauben (an Gmunden)
GK von Besoffener Sepp über ???
GK von Dummie über Steckenbleiben
Liebe Leserschaft!
Allerheiligen und Friedhöfe. Sowas wie ein Tandem. Es zieht die Leute zu den Gräbern. Ist es ehrlich? Oder tut mans halt, weil mans tut? Wir werden es nicht erfahren. Die Grabkerzen haben Umsatzhochs. Noch. Die Elektronisierung schreitet voran. Flackernde LED Leuchten statt Grabkerzen. Grabsteine werden abgeschafft. Sie weichen (bezahlten) Trauerstätten im Internet. Mal schnell über den Friedhof surfen. Begräbnisse als Event. Bringts Touristen?
Ein Datenfriedhof ist das Internet ohnehin bereits. Die Handys entwickeln sich zum Bilderfriedhof. Keiner weiss mehr, wohin mit dem fotografischen Junk. Noch nie wurden so viele Bilder gemacht. Und noch nie so viele schlechte. Zu besichtigen auf Facebook, flickr und Konsorten. Das Bilderverbot im Islam wird einem fast sympathisch. Der Fluch des Handys. Ein echte Plage. Der einzige Trost: es gibt keine Dia-Shows mehr, durch die man sich quälen muss. Dafür piepst es in einem fort. Weil wieder irgend eine Dumpfbacke Unerhebliches auf Facebook postet. Mitsamt Foto, unscharf, uninterpretierbar. Ich entferne heute feierlich meine Facebook-App vom Handy. Ich steig aus. Die App landet am Friedhof. Ohne Grabkerze. Ich weine ihr nicht nach. Werde sie auch nicht besuchen. Werde ihrer nie gedenken.
Was uns fehlt? Ein Friedhof der dummen Ideen, der Vergeudungsorgien, des Grössenwahns. Gerade in Gmunden. Das wäre ein sehr grosser Friedhof hier. Aber es gibt ihn nicht. Gruslig. Vampiren gleich geistert so manche Idee weiterhin durchs Gmundner Dorf. Die eine oder andere besonders dumme Idee materialisiert sich sogar. Auf zwei Schienen. Mit Masten. Und mit riesigen Budgetlöchern. Die wir Steuerzahler füllen müssen. Wieso gibt es nirgend wo ein Denkmal des unbekannten Steuerzahlers? Ach so, weil diese Denkmäler von den Politikern quer über das Land verstreut sind. Na dann!
Heute habe ich echt voll genug von den depressiven Artikeln der gestrigen Zeitungen. Ich hasse Hellowahn oder wie das heisst. Und kaum sind die Kürbisfratzen in den Geschäften entweder preisreduziert oder ganz verräumt, tauchen die Nikoläuse auf. Es lebe der entgleiste, vertrottelte und vertrottelnde Konsum. Hauptsache es wachst. Egal was.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Glaubensverlust
Gastkommentar von Heute anonym
Wenn Aristoteles Dummies prügelt und die Grüne Mamba von etwas Echtgrünem gebissen wird, dann….. ja, dann ist der Fasching nicht mehr weit!
Also ich hatte Dummies Kommentar zur Notwendigkeit einer SRT, um mittels Fahrrad im doch wärmeren Wolfgangseewasser plantschen zu können, für eine echte Satire gehalten. Aristoteles tut das nicht. (Auch wir halten es für ernst gemeint! Anm. d. Red.)
Na gut, denk ich, der Philosoph wird’s schon wissen, und außerdem gibt es gerade in Gmunden nix, was es nicht gibt.
Womit wir schon beim nächsten Punkt wären. Echtgrün beißt Grüne Mamba und trifft in vielen Bereichen den Nerv, genau dort, wo der Mamba das Selbstmitleid aus den Giftzähnen trieft.
Ein Argument hat mich aber stutzig gemacht: “…und zu schlechter Letzt: haben die Bürger mit ihrer Stimme für die ÖVP dann, streng nach Ihrem Denken, nicht auch das Asamer-Hotel, all die Verschwendungsorgien, die Cliquenwirtschaft und die Korruption gut geheißen und wünschen deren Fortsetzung?”
Na, was denn sonst? Genau das und nichts anderes haben jene gemacht, die der ÖVP wieder ihre Stimme gegeben haben. Sie haben ja gesagt zu Freunderlwirtschaft, Verschwendung, Monsterprojekten à la Clusemann, SRT, Asamer-Hotelbunker, zur Verschandelung unserer Stadt und Verarschung ihrer Bürger. Ja zum Tourismuskonzept aus Lärm mit Schwanenbussis.
Man möge mir nicht erklären, irgendjemand habe ÖVP gewählt, weil der Krapf sympathischer rüberkommt als der Köppel (das ist außerdem keine Kunst, das kann bald wer). Und man möge mir auch nicht erklären, es habe keine Alternative zur ÖVP gegeben.
Schon gar nicht möge man mir erklären, dass die Gmundner Wähler naiv sind (obwohl ich nach der Schwanenbussi-Aktion beinahe geneigt bin, sowas zu glauben).
Die Verantwortung für die Zerstörung dieser Stadt trägt jeder einzelne, der am 27. September sein Kreuz bei der ÖVP gemacht hat, noch weitere sechs Jahre, und diese Stadt ist endgültig kaputt.
Den Glauben an Gmunden und die Gmundner habe ich jedenfalls verloren!
Steckenbleiben
Gastkommentar von Dummie
Da bin i wieder, der Dummie, der koa Dummy is
Wei i selba ned vü versteh, verlass i mi auf die gscheiden Leit in der Gmoa, vor allem die vo da ÖVP, da san ja sovü Gstudierte drunter . Aba oas muas i nu sagn. Neilich is a Riesenlastwagen im Trauntor stecknbliebn, hat des halbe Trauntor weggrissen und jetzt kummt des ärgste, es woa a Riesenstau, olle Autoforer haben gflucht. Ma hat ghert, dass der Stau a halbe Stund dauert hot, und durch die ganze Stod ganga is. Wann des wegn da Strassenbah passiert wa, i moa da het`s in Gmunda a Revoluzion gebn, de erste Gmundner Revoluzion. Des war a richtiges historisches Ereignis gwen. Aba im Stau steh wegn an Autounfall, da tuat si nix. Fad is des, nua vü Auto fahrn und stengan in Gmunda umadum.
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