Heute:
Bruno Beinhart über problematische Kommentare
Gastkommentar Wilhelm Krausshar zur Seniorenresidenz
Liebe Leserschaft!
Heute müssen wir/ich ein paar Ausführungen in eigener Sache machen.
Beginnen wir mit einer Frage, die immer wieder gestellt wird. Wie kommen wir zu den Gastkommentaren? Sehr einfach – die meisten Leserinnen und Leser, die auch kommentieren, wissen, wie es geht. Einfach einen Kommentar zu einem Beitrag posten. Wir schauen uns das an und entscheiden, ob wir es einfach nur im normalen „Kommentarbereich“ freischalten (machen wir immer weniger), oder ob wir es als Gastkommentar bzw. Einserkasterl bringen. Die Titelgebung erfolgt meist durch uns. Einige schicken uns auch Kommentare an unsere Mail-Adresse. Weiterer Ablauf ist ident mit dem bei geposteten Kommentaren. Allerdings kann es geschehen, dass wir bei Email-Beiträgen länger brauchen, bis wir sie gesichtet haben.
In den meisten Fällen wissen wir nicht, wer hinter den Pseudonymen steckt. Grundsätzlich veröffentlichen wir alle Beiträge, egal ob wir mit ihnen übereinstimmen oder nicht. Nicht gebracht werden beleidigende, hetzerische oder ähnliche Beiträge. Zwangsläufig gibt es da eine Grauzone und Grenzbereiche. Mitunter sind wir uns auch intern nicht einig. Es gibt mitunter auch Entscheidungen, bei denen wir selbst uns nicht sicher sind. Im Zweifel entscheiden wir uns für die Meinungsfreiheit. Das kann zu Irrtümern, Missverständnissen und freilich auch zu Fehlentscheidungen führen. Womit wir beim Thema sind.
Wir haben vor ein paar Tagen einen Kommentar von „Besoffener Sepp“ veröffentlicht. Wir haben diesen Beitrag bewusst mit „?????“ betitelt. Der Veröffentlichung ist eine mehrtägige interne Diskussion vorangegangen. Wir entschieden uns dann – mit ein wenig Bauchweh – für die Veröffentlichung, allerdings mit einem vorangestellten Kommentar des Teams bzw. der Redaktion. Da wurde deutlich gemacht, dass wir den Inhalt des Kommentars weder teilen noch billigen. Dazu gab es eine Klarstellung über die darin attackierte Person. Eine Attacke, die wir für inhaltlich falsch halten. Gleichzeitig haben wir erklärt, dass wir Sinn und Inhalt des Kommentars nicht verstanden haben. Andere haben das anders gelesen und Bezüge hergestellt, die uns nicht bekannt waren. Hätten wir die privaten Hintergründe gekannt, wäre der Kommentar nicht veröffentlicht worden, weil wir dann auch den Inhalt verstanden hätten. Der war nämlich nicht eine – aus unserer Sicht misslungene – Satire, sondern ernst gemeint. Wir entschuldigen uns bei den Betroffenen. Es lag uns fern, jemanden kränken zu lassen. Leider war das für uns nicht erkennbar.
Ein weiteres Missverständnis entstand aus unserem Kommentar zu diesem Beitrag. Wir haben das in bester Absicht kommentiert und in der Gewissheit, dass unsere Anmerkungen unmissverständlich sind. Leider glauben jetzt einige Feuerwehrler, wir hätten mit den Worten „sicher aber ist man als Absti bei diesen Festerln recht einsam“ (gemeint sind Feuerwehrfeste) unterstellt, die Feuerwehrleute wären feste Trinker. Da wurden wir gründlich missverstanden, denn wir wollten genau das Gegenteil ausdrücken. Man wird ja nicht in Abrede stellen können, dass es bei FW-Festen auch Angeheiterte und Betrunkene gibt. Aber wir meinten die Besucher, nicht die Veranstalter und FW-Aktivistinnen und Aktivisten. Wir sehen darin auch nichts Negatives, wenn Leute auf einem FW-Fest in fröhlicher Runde zechen und der Eine oder die Andere vielleicht ein wenig zu viel erwischen. Noch dazu geschieht es für einen guten Zweck.
Also noch einmal ganz klar: uns ist die wichtige Aufgabe der Feuerwehr bewusst. Nur als kleines Beispiel. Im September 2013 schrieb hier im Blog der legendäre Herr Gmundl: „Aber wenn man mutwillig alle Ortsstrukturen verkaputten tun tut (vom Wirtshaus über die Post, Bahnhof, kleine Greisler, Pfarren, Gerichte, freiwillige Feuerwehr, Arzt, Spital), dann darf man sich ned wundern tun, dass die Leute das net wollen tun.“
Denke, das war sehr klar und ein deutliches Bekenntnis, hinter dem das ganze Team stand und steht.
Und erst am 10. 6. dieses Jahres schrieb unsere liebe Babsy über die Feuerwehren:
„Nur so am Rande, weil ja in Oberösterreich einiges an Überschwemmungen stattfand (auch hier in Ohlsdorf und Gmunden): die Idee, ausgerechnet bei den Feuerwehren zu sparen, wie sie der leider auch nicht immer treffsicher agierende Landesrechnungshof schon vor Jahren lanciert hat, ist eine ziemlich schlechte Idee. Ohne den aufopfernden Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren würde es schlecht aussehen im Land. Die Idee, es gäbe in manchen Gegenden zu viele Feuerwehren, ist einfach nur dumm. Typisch die verquere Denke von Leuten, die Betriebswirtschaft mit öffentlichen Aufgaben verwechseln. Nicht, dass man bei der Feuerwehr das Geld unüberlegt verprassen sollte (wobei von Verprassen ohnehin keine Rede sein kann). Aber es geht um mehr als Geld. Die Freiwilligkeit erfordert, dass die Feuerwehr sehr bürgernah angesiedelt ist. Alle Untersuchungen zeigen, dass eines der Hauptmotive, zur Feuerwehr zu gehen, der Wunsch ist, in seiner unmittelbaren Umgebung helfen zu können. Dazu kommt, dass es oft tatsächlich um Minuten gehen kann, die über Leben und Tod entscheiden. Hier ist betriebswirtschaftliches Kalkül nur noch zynisch. Zynisch und dumm. In einer Zeit, da die ehrenamtlichen Tätigkeiten mehr und mehr von Nachwuchssorgen geplagt werden, sind solche Überlegungen grenzwertig – auch wenn sie vom Landesrechnungshof kamen. Und angesichts der hemmungslosen Vergeudungspolitik in vielen anderen Bereichen, die weit entfernt sind von der Lebensnotwendigkeit der Feuerwehren.“
Also, liebe Leute von der Feuerwehr, wir wissen um euren aufopfernden Einsatz. Ihr habt da wirklich was missverstanden. Wir sind grosse Bewunderer eurer Leistungen. Wenn wir jemanden gekränkt haben sollten, dann bitten wir um Entschuldigung, auch wenn wir diesbezüglich wirklich nichts angestellt haben. Ihr habt da echt was missverstanden. Regelmässige Gmundl-Leser wissen, wie wir zur Tätigkeit der Ehrenamtlichen stehen. Egal ob Bergrettung, Feuerwehr, Arbeitersamariter, Rotes Kreuz und wie sie alle heissen. Sie sind allesamt unverzichtbar.
Aus heutiger Sicht war es ein Fehler, einen so konfusen Beitrag als Kommentar zu veröffentlichen. Aber wir wollten uns nicht dem Vorwurf der Zensur aussetzen und auch zeigen (darauf haben wir ohnehin in unserem Kommentar hingewiesen), dass wir mitunter sehr verstörende, unverständliche Beiträge bekommen. Wir werden da in Hinkunft noch vorsichtiger agieren. Versprochen! Aber wo gearbeitet wird, geschehen auch Fehler.
Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, haben wir diesen so viel Irritation auslösenden Beitrag heute aus dem Blog entfernt.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Bagger-Übung?
Gastkommentar von Wilhelm Krausshar
Wie immer bin ich der, der die dummen Fragen stellt:
Vor der Wahl hat uns aller Bürgermeister verkündet, dass die “Seniorenresidenz” an der Traun nicht gebaut wird, weil “die Bevölkerung das nicht will”…. Gestern war ich dort, und was soll ich sagen: Die Parkplätze vom Goldenen Brunnen sind schon abgeschafft und es haben bereits Testfahrten mit dem Bagger stattgefunden, wie an den Kettenspuren in der Kösslmühlgasse zu sehen war.
Was ist denn nun? Will “die Bevölkerung” das eh, nachdem sie die ÖVP gewählt haben oder trainiert die Baufirma nur für den Abriss der Traunbrücke?
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