Heute:
Babsy Blitzschnell über Polit-Kuriositäten
Liebe Leserleins!
Manche lesen uns nicht nur heimlich, sondern kupfern auch ab bei uns. Was uns nicht wirklich stört, aber doch erwähnt werden sollte.Weil auf uns schimpfen und sich gleichzeitig bei uns bedienen, liebe Leute, das geht gar nicht, gell! Die neue Ausgabe der höchst merkwürdigen Werbezeitung der Gemeinde für die Kaufleute hat sich bei uns bedient. Fällt der Werbeagentur (die jetzt scheinbar der Monopolist in Gmunden ist, sie macht auch die Regio-Propaganda) nichts Eigenes ein? Also: dort werden die Gmunderinnen und Gmundner jetzt als „Gmundnerleins“ angesprochen. Echt, wenigstens eine Quellenangabe wäre angebracht gewesen, wenn die schon keine Tantiemen rüberschieben zu uns, gell! Der allumfassende Diminutiv ist nämlich unser Hoheitsgebiet, gell!
In der selben Woche, in der Ausgabe des Werbeblatts Tipp, erklärt BM Krapf uns wieder einmal, wie gut jetzt das Klima in Gmunden sei. Freut uns zu hören, auch wenns zum was-weiss-Babsy-wie-vielten Male ist. Aber wie wäre es einmal mit Taten? Dass unser ökonomisch besonders firmer BM in dem Bejubelungs-Interview davon spricht, Gmunden vertrage „zwei Hotels“, ist auch nur noch kurios. Denn noch immer steht die grosse Preisfrage unbeantwortet im Raum: warum sind dann in den letzten zwanzig Jahren alle Hotels den Bach hinunter gegangen? Da tät ma gern endlich mal eine zutreffende Antwort bekommen. Und warum die Investoren sich um das Asamer-Hotel-Projekt nicht geprügelt, sondern lieber weise das Weite gesucht haben? Lieber Herr Bürgermeister – die Antwort ist gar nicht so schwer zu finden. Da brauchts nur ein bisserl aristotelische Logik. Wenn A=B und B=C, was hats dann mit A und C auf sich? Wenn Sie dieses Logikrätsel gelöst haben, können wir uns gemeinsam an die Beantwortung der Hotel-Frage machen, gell!
Schlechte Nachrichten für politische Angstverbreiter. Jetzt weiss man es: kein Anstieg der Kriminalität durch die Flüchtlingsströme. Im Gegenteil: die Einbruchsdelikte sind zurück gegangen – die Polizei führt das auf die verstärkten Grenzkontrollen zurück. Ach, eh? Wir sagen schon immer: der Schengen-Raum ist ein Unsinn und fördert vor allem zwei Gaunersorten: den innereuropäischen Kriminalitätstourismus und die Grosskonzerne, die ihre Zulieferungen bequem und ohne Grenzkontrolle aus den jeweils billigsten EU-Ländern herbeikarren können. Das mit der Reisefreiheit für Normalbürger ist ein ausgemachter Schmäh. Wen stört es, an der Grenze mal kurz seinen Pass zu zücken? Bei Urlaubsreisen steht ohnehin halb Europa im Stau – halt nicht an der Grenze, aber vor diversen Tunnels und Mautstrassen. Ausserdem: kaum tagen wo hohe Herrschaften, werden sowieso Grenzkontrollen gemacht und Schengen ausser Kraft gesetzt (siehe G7-Gipfel in Bayern). Das Schengen-Geplapper ist nur noch kurios, liebe Leute!
Dass der schwedische König Carl XVI. für ein Verbot von Badewannen eintritt, unter was fällt das eigentlich? Der Mann hat sich für einen Job in der Brüsseler Bürokratie qualifiziert. Da sind solche Leute gesucht und gefragt, denn jetzt macht man sich gerade dran, die Gefährlichkeit der Adventkränze einzudämmen. Mit Vorschriften über den richtigen Gebrauch, die verwendeten Kerzen und eventuelle Sicherheitsmassnahmen. Mag die Welt uns auch in Trümmern um die Ohren fliegen, die EU normiert Adventkränze. Heissa Juchhee, die EU rettet das Abendland vor einem Adventkranz-Feuersturm. Da wundert sich Ihre Babsy total darüber, dass die EU ständig an Ansehen verliert, echt, gell! Sie kann sichs wirklich nicht erklären …
Auch unsere hausgemachten Politiker sind immer hoch aktiv. Äh, nein, nicht in der Bildungspolitik, bei der Spitalskrise, beim Pflegeproblem, bei der Steuerlast, beim Bürokratieabbau oder wenigstens beim etwas überlegteren Geldausgeben. Nein, unsere mächtigen Landeshauptleute werden natürlich nur dann hoch aktiv, wenn es ans wirklich Eingemachte geht: sie leisten härtesten Widerstand gegen die Reduktion der Militärmusik. Eine wahrhaftige Lebensfrage des Landes, die nach dem Einsatz der geballten politischen Macht der LHs geradezu schreit. Dass die Einsparungen bei der Militärmusik selbst schon ein Kuriosum sind, wollen wir keineswegs verhehlen, aber ehrlich: gibts nicht einige ein Äuzerl wichtigere Fragen, die seit Ewigkeiten einer Lösung harren?
Jetzt noch eine ziemlich gute Nachricht für Restösterreich: Kärnten stirbt aus! Also nicht ganz, aber beinahe. Ein Minus von sechs Prozent haben die Bevölkerungsstatistiker errechnet. Das wird zwar viele Steuerzahler freuen: no more Hypo-Alpe. Aber Ihre Babsy ist echt von den Socken! Der wirkungsmächtige Kärntner Brain-Pool schrumpft – zusätzlich zum Brain-Drain all jener Kärntner, die ihr Heimatbundesland in den letzten Jahrzehnten fluchtartig verlassen haben. Wo also werden in Hinkunft so geniale Dinge wie die Hypo-Alpe-Kärntnen-wird-reich ausgebrütet? Wer wird uns tolle Tunnels von nirgendwo nach nirgendwo bescheren (Gmundner Politiker, bitte nicht!)? Oder gar den Villacher Fasching! An wessen Wesen wird in Zukunft Österreich genesen? Und werden wenigstens zwei Kärntnerleins über bleiben, um noch einen echt kärntnerischen Gesangsverein gründen zu können? Tragische Aussichten für ein Land, das uns so herzerwärmende Sachen wie den Ortstafelsturm geschenkt hat. Oder einen Landeshauptmann, dem ein Gericht bescheinigte, zu dumm zu sein, um Gesetze zu verstehen.
Liebe Leute, es sind die Kuriositäten, die uns am Leben erhalten und dafür sorgen, dass es zu keinem Stillstand kommt, gell & leilei! Ja, über Kärnten hat die Sonne zu strahlen aufgehört (© Stefan „Sonnenstudio“ Petzner, ex-FP, ex-BZÖ, ex-Haider). Eine formidable Sonnenfinsternis. Ehren und schützen wir die Kärntner, solange wir noch welche haben! Wir werden die Kärntner ohnhin nicht so schnell vergessen: Für die Kärntner Pleiten werden wir Österreicherleins nämlich auch dann noch blechen, wenn der letzte Kärntner längst ausgestopft im Wiener Völkerkunde-Museum steht und von Schulkindern staunend angefafft wird.
Österreich verschrullt. Keine Frage. Leider sind nicht alle dieser Schrullen liebenwert, gell. Dafür sind manche regelrecht teuer. Aber vielleicht sollten wir uns trotzdem umbenennen: Republik Schrulli-Land. Hat irgend wie was, gell!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
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