Dorfgeschichten

Heute:
Babsy Blitzschnell schaut sich um

Liebe Leserleins!

Jajaja. Wir sind eh schon wieder da. Auch wenn wir eigentlich erst am kommenden Montag aus dem weihnachtlichen Winterschlaf aufwachen wollten. Aber unsere Leserleins haben am Montag den Blog regelrecht gestürmt. Dabei, da wollen wir ehrlich sein, wissen wir nix über jene Geschichte, die das Dorf derzeit beherrscht. Jedenfalls nicht mehr, als in den Zeitungen steht und im ORF vorgetragen wird.

Dass unsere Bürgermeister es traurig findet, dass sowas hier stattfindet, ist eh ganz ok. Aber dass er das in einer Art Mitteilungszwang auch noch öffentlich verkündet, ist schräg. Ist wohl so eine dumme Politikerangewohnheit, solche Nichtmeldungen zu publizieren. Eine echte Nona-Aussage. Begrüssen wird er es, wenn Kofferträger ihre Arbeit an den Gestaden des Gmundner Traunsee-Teils beenden. Auch wenn der Grünberg-Wirt dank eines solchen Kofferschleppers ein Zimmerchen vermieten hat können. Und dieses auch brav bezahlt wurde, wie der Grünberg-Wirt uns wissen liess. Auch so eine unnütze Verlautbarung, gell. Ob es dort jetzt ein Gruselzimmer geben wird? – Zusätzlich zu den manchmal etwas gruseligen Kochkünsten der Frau des Hauses, die mitunter auch im Fernsehen vor sich hin köchelt. (Für die Gmundner Gourmands, keine grossen Feinschmecker vorm Herrn wie man weiss, reicht es zwar allemal. Aber die sind eben keine Gourmets, gell!)

Unser besonderes Interesse hat Herr Gottfried Mitterlehner, angeblich Bruder des ÖVP-Vizekanzlers, erregt. Mit seinen Fernsehauftritten, die wir geradezu unnachahmlich fanden. In OÖ-Heute im ORF am 4. 1. hat der Chef des LKA-OÖ derart auffällig gelächelt, mitunter ein breites Grinsen unterdrückt, indem er nur ein feines Lächeln seine Mundwinkeln umspielen liess, so auffällig gelächelt also, dass wir erkannten: der Mann liebt seinen Beruf. Eine schön angerichtete Mords-Leiche entfacht seine Leidenschaft. Da muss er lächeln, wenn die Interviewerin ihn über einen eventuell einbetonierten Kopf befragt. Kurz macht er ein ernstes Gesicht, aber seine Augen lachen, seine Mundwinkeln zucken. Man hört geradezu, wie die Fachleute des Mordens unter einander mit lockeren Witzen glänzen. Auch Totengräber sollen ja lachen, wenn sie vor den Augen der Trauergemeinde geschützt sind. Ein Scherzchen in Ehren kann keiner verwehren. Nein, der Mann hat Humor und lacht aus lauter Freude, dass er wieder einmal zeigen kann, dass seine Leute mordsmässig was drauf haben. Und der Tarzan, der Hund, der hat natürlich auch mehr drauf, als eine Knackwurst ahnt. Ob der Mitterlehner-Bruder in einem Koffergeschäft ernst bleiben kann nach der Gmundner Kofferiade? Der Mann ist ein Sanguiniker des Mordgeschäfts. Das steht fest.

Die Börsen Chinas haben gewackelt, und auf den chronisch schizophrenen Finanzmärkten hat es ordentlich gescheppert. Gut, sollen die Spekulanten sich gegenseitig das Fell über die Ohren ziehen (wenn da bloss nicht unsere Zwangspensionsfonds wären, in die wir seit blau-schwarz einzahlen müssen!), könnte uns wurscht sein. Aber die armen, armen Milliardäre. Die fünf reichsten Kerle der Welt sind an einem Tag um 8,7 Milliarden ärmer geworden sein. Was sagt uns das? Erstens: gut, dass die Hl. Drei Könige gerade für die Armen der Welt gesammelt haben. Ein paar Cent für Herrn Gates & Co. müssen da schon abfallen. Und zweitens und vor allem: die ganzen Statistiken über diese Superreichen sind Quatsch mit Sosse. Es ist piepegal, ob Bill Gates heute 70 Milliarden hat und morgen nur noch 65. Er merkts gar nicht. Ausserdem sind das alles Papierwerte. Viele Nullen auf dem Papier. Aktien, heute das wert und morgen was anderes. Für die Superreichen schnurz. Ab ein paar Milliarden schaffen selbst Verschwender es nicht, die Kohle auszugeben. Ausser sie sind Politiker, und die Milliarden sind unser Steuergeld. Dann gilt: „Wir schaffen das.“

Auch kulturell tut sich Aufsehenerregendes. Wirklich! Eine Initiative will jetzt erreichen, dass das Meidlinger „L“ zum ideellen Weltkulturerbe ernannt wird. Echt wahr! Sachen gibts, gell! Die grosse Frage: was wird da das Floridsdorfer „L“ dazu sagen (ja, der Androsch, legendärer Finanzminister der Kreisky-Ära, der spricht es noch!). Und liebe Mit-Oberösterreicherleins, wir sollten erst gar nicht versuchen, dieses L, egal ob aus Meidling oder aus Floridsdorf, korrekt auszusprechen. Man würde uns sofort als Ausländer, also als Nicht-Meidlinger bzw. Nicht-Floridsdorfer entlarven. Und das wäre auch wieder irgendwie unschön, gell.

Gehts Ihnen, liebe Leserleins, derzeit auch so wie mir? Immer wenn ich einen älteren Herrn mit Koffer sehe, zucke ich zusammen. Wenn ich bloss wüsste, warum!

Für Ihre Babsy ist ja noch bis Sonntag Weihnachten. Weil warum sollte ich früher in den Trott des Alltags zurückfallen? Nicht, dass ich gute Vorsätze hätte. Nein. Heuer versuche ich es mit den schlechten, vielleicht gelingt es mir, wenigstens die einzuhalten. Als da sind: ich bleibe bei meinen Longdrinks, den HiHeels und bei meinem Lover ohne Trauschein. Und denen, die unseren Blog nicht mögen, oder die gar die liebe Babsy ablehnen, denen verspreche ich hoch und heilig und ohne Hexenkreuz: ich werde mich nicht bessern! Wenn das kein Wort ist!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

 

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