Heute:
Babsy Blitzschnell über Grenzenlosigkeit
GK von Geisterbahn über den Todesbahnhof
GK von Stefan Moser über den Regio-Faschingsscherz
Liebe Leserleins!
Die menschliche Dummheit ist scheinbar wirklich grenzenlos. Das erkennt man an der Art, in der momentan wieder Grenzen errichtet werden. Keine Frage, ein Staat muss die Herrschaft über sein Territorium bewahren. Aber man kann das intelligent oder weniger intelligent machen. Oder besonders unintelligent – wie Mikl-Leitner und unsere Bundesregierung. Die Idee, am Brenner die Grenze dicht zu machen, ist nicht von hoher Intelligenz geprägt. Wer dort mit Grenzzäunen beginnen will, den inzwischen unermesslich angewachsenen Verkehr zu kontrollieren, legt Europa lahm. Kann man angesichts vieler, sinnloser Transporte natürlich urgeil finden.
Da hat unsere immer unbeschreiblicher werdende Mikl-Leitner die rettende Idee: eine eigene Spur für die LKWs, die man dort dann einfach durchwinken könnten. Natürlich nicht ohne kurze Sichtkontrolle. Liebe Leute, wo will die gute Frau (ein „die schlechte Frau“ verkneif ich mir) eine solche Extra-Spur am Brenner hinbauen? Wie will sie verhindern, dass die Flüchtlinge sich bis nach Bozen stauen? Und vor allem: hat diese personifizierte Inkompetenz nicht geschnallt, dass dieser Plan die beste Entwicklungshilfe für die internaitonale Schleppermafia ist? Die wird nämlich in kürzester Zeit das Frachtgewerbe im Griff haben (dank billigster Arbeitskräfte im Führerstand) und die Flüchtlinge in die LKWs pferchen.
Von der Symbolik wollen wir ganz schweigen. Gerade die Brennergrenze („Unrechtsgrenze“) war über Jahrzehnte für viele ein Schandmal mitten in Europa, Ergebnis der unglückseligen Verträge von Versailles 1919 (!!!), perpetuiert von Herrn Hitler, der die Südtiroler seinen Machtinteressen opferte und Südtirol taxfrei an seinen Diktatorenfreund Mussolini auslieferte. Die Aufhebung der willkürlichen Grenze mitten durch Tirol wurde als einer der wenigen europäischen Lichtblicke gefeiert.
Dass diese Grenzfreiheit für sinnlose Transporte genutzt wurde, den Bewohnern des Inn- und Wipptals eine Verkehrshölle beschert hat, hätte die EU-Bürokratie leicht verhindern können, hätte sie sich nicht hirnlos dem Diktat der Industrie und einem ökologisch katastrofalen Dogma der Warenverkehrsfreiheit unterworfen. Es geht nämlich in Wahrheit nicht um die persönliche Reisefreiheit der Menschen, sondern um die Reisefreiheit für Waren, die unter meist irren Bedingungen produziert werden. Diese Art von billigen Waren wird die Menschen Europas noch teuer zu stehen kommen.
Der österreichische Schriftsteller Peter Handke hat es auf den Punkt gebracht: „Man soll aufhören, aus den europäischen Werten eine Axt gegen andere zu machen. … Die europäischen Werte – das ist ein Schmäh. Arschlöcher!“ Frau kann Handke nicht widersprechen. Wo er Recht hat, hat er Recht, gell!
In Brüssel haben sie jetzt das grosse Hosenflattern. Bisher hatten die EU-Gegner in Grossbritannien keine prominente Leitfigur. Seit dem Wochenende schon: den Londoner Bürgermeister Boris Johnson. Cameron hat aus purem politischen Eigennutz, der eigenen Machterhaltung, die Brexit-Debatte vom Zaun gebrochen. Johnson kontert nun ebenfalls aus politischem Egoismus: er will Cameron stürzen und selbst der Boss werden.
Jetzt drohen die Geister, die Cameron nicht rufen wollte, ihn selbst zu verschlingen und GB in eine Krise ungeahnten Ausmasses zu führen, wenn die Abstimmung im Juni negativ für die EU ausfällt. Sollte das geschehen, wird in Europa und in Grossbritannien Heulen und Zähneknirschen sein. Das wird mehr als nur ein Schepperer, das wird ein Erdbeben. Noch glauben auch wir im Blog nicht, dass es eine Mehrheit für dem Brexit geben wird, aber er ist doch wahrscheinlicher geworden.
Genau daran leidet Europa: an den nationalen Wirrnissen, den Alleingängen aus machtpolitischen Gründen ohne Rücksicht auf europäische Gesamtinteressen. Weder Europas Politiker noch die sie wählenden Bürgerleins sind reif für ein längst notwendiges supranationales Gebilde. Leider haben die führenden Europa-Politiker und die Brüsseler EU-Bürokratie einen beachtlichen Beitrag geleistet, um diesen Zustand noch zu verstärken.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Todesbahnhof?
Gastkommentar von Geisterbahn
Warum berichtet das gmundl-Team noch nicht vom Bahnsteig des Todes am supergeilen neuen Gmundner Bahnhof?
Die Gmundner Verkehrsexperten sind unglaublich. Soviel verbocken, das muss man schaffen. Besser die Affen vom Tiergarten Schönbrunn übernehmen sofort die Planung!
Zur Situation von Gmunden passt der Spruch: „Ich könnte gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte!“
Und da mich ständig Leute fragen, warum Gmunden in Schutt und Asche liegt, ob ein Krieg oder ein Tornardo Gmunden verwüstet hat – Nein, nichts von beiden, in Gmunden wird nur ein Zug gebaut. ausserdem wäre es möglich, dass Gmunden abgebaut und am Grundlsee neu aufgebaut. Wird ein neuer Anfang als supergeile Tourismusstadt!
Stadtregiotram – ein Faschingsscherz?
Gastkommeantar von Stefan Moser
liebes gmundl team!
anbei ein leserbrief, der leider nicht in der tips veröffentlicht wurde!
es wäre schön wenn ihr in öffentlich macht!
danke & weiter so!!!
stefan moser
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Stadtregiotram – ein Faschingsscherz?
Als Anrainer der Kuferzeile frage ich mich jeden Tag, wann ich endlich aufwache und sich die geplante Durchbindung als Faschingsscherz erweist.
Außer in der Früh und am Abend sind die Garnituren nämlich zu 99 % leer.
Nach 18:00 könnte man sich die Fahrten sowieso sparen, da sitzt – bis auf den Schaffner – kein Einziger in der Straßenbahn.
Genauso schaut´s mit der Vorchdorfer Bahn aus. Das können die Anrainer an der Bahn jederzeit bestätigen.
Und nein, nach der Durchbindung werden auch nicht mehr Leute mit den Zügen fahren – warum auch?
Es stellt sich nämlich die Frage, für wen jetzt eigentlich die RegioTram-Durchbindung erfolgen wird. Für die Gmundner? Nur ein geringer Teil der Gmundner Bürger wohnt entlang der Zug/Straßenbahnstrecke … also nein. Für die Vorchdorfer? Dank der Umfahrung ist man mit dem Auto ruck zuck im SEP Gelände und braucht die Einkäufe nicht mühsam per Fuß zur RegioTram-Haltestelle tragen.
Und wer von den Nachbargemeinden schon immer mit dem Zug nach Gmunden fahren wollte, kann dies doch spätestens seit der Verlängerung bis zum Klosterplatz im Dezember 2014 – also über ein Jahr – schon machen, passiert aber so gut wie gar nicht. Also auch nein!
Dabei sollte doch von den Gmundner Politikern die Innenstadt forciert werden. Anscheinend nimmt man aber das Aussterben dieser gerne in Kauf und bringt die Massen an kaufwütigen Vorchdorfern ins Einkaufszentrum (Achtung: Ironie).
Bleibt nur zu hoffen, dass die verantwortlichen Politiker nach dem mit Sicherheit eintretenden Desaster ihren Hut nehmen!
“Unser” Geld haben sie aber bis dann schon mehr als sinnlos verprasst!