Heute:
Babsy Blitzschnell & das Seltsame
Liebe Leserleins!
Langsam werden die „Erfolge“ der Dr. Seltsams der österreichischen Politik, nämlich Mikl-Kurz, deutlich sichtbar. In Griechenland stauen sich die Flüchtlinge, Mazedonien setzt auf Tränengas. So bekommen die Flüchtlinge wenigstens gleich einen ersten Eindruck von jenem Wertekatalog, den sie dann in Österreich studieren dürfen, gell! Ein Dominostein des europäischen Wertegefüges ist damit bereits gefallen. Die Dominoreaktion der Dummheit und der Ignoaranz hat begonnen. Aber vergessen wir nicht: der erste Dominostein, der gepurzelt ist, war der bekannt fest in sozialemokratischen Werten verwurzelte Kanzler Faymann. Der ist so schnell gepurzelt, dass man angesichts seiner Purzelgeschwindigkeit sogar die Einsteinsche Relativitätstheorie in Frage stellen muss. Denn der Faymann war bei seinem Umfaller mit Überlichtgeschwindigkeit unterwegs. Faymann als Dr. Seltsam der Physik.
Aber die Sozialdemokratie hat leider auch noch andere Dr. Seltsams aufzuweisen. Man will ja Mikl-Kurz nicht allein das Feld der Seltsamkeiten überlassen. Unsere, äh, Bildungsministerin hat doch in der sonntäglichen Pressestunde allen Ernstes erklärt, die Bildungsreform sei ein „Meisterstück“. Ihre Babsy, liebe Leserleins, kann nur die Selbstbeherrschung der Fragerunde bewundern, denn die Journalistchens hätten sich lachend am Boden wälzen müssen.
Wir erinnern uns: die Bildungsreform wurde von SP-Heinisch-Hosek gemeinsam mit VP-Mahrer verkündet – mit Abklatschen, wie es unter Pubertierenden oder Spitzensportlern (was oft aufs Gleiche rauskommt) üblich ist. Dazu wurde erklärt, das sei „fast geil“ (wortwörtlich, echt modern unsere Regierungsmitglieder, gell!). Inzwischen streiten die Bildungs“reformer“ von ÖVP und SPÖ, worüber sie sich eigentlich geeinigt haben. Ein echtes Meisterstück, gell, wenn auch eines, das ein wenig seltsam ist.
Seltsam auch die Panik der Regierenden vor der FPÖ. Man lässt sich von Wahlergebnissen und diversen menschenverachtenden Shit-Storms in den asozialen Medien beeindrucken. Doch eine Studie der Stiftung Bertelsmann ergab, dass 79 % der EU-Bürger den Kurs von Merkel mittragen wollen. Sollten die österreichischen Bürgerleins so weit hinter dem Wald wohnen, dass das für sie nicht gilt? Wollen wir nicht glauben, gell. Vielleicht ist es doch so, dass die Leserbriefschreiber der Krone nicht ganz so repräsentativ sind für Bevölkerung und Leserschaft, wie es die GRAMgebeugte Redaktion vielleicht glaubt.
Kann ja sein, dass SPÖ und ÖVP eines Tages ganz schön belämmert da stehen. Dass die ÖVP hinter der FP nach wetzt, ist nicht überraschend. Spätestens seit blau-schwarz unter Haider mit Kanzler Schüssel ist klar, dass die ÖVP gern die bessere FPÖ wäre. Dass auch viele in der SPÖ ihr Heil (äh, schlechter Wortwitz) in der Flucht nach rechts suchen, ist nicht unbedingt neu. Dass ausgerechnet der Häuptling eines Minimundus-Bundeslandes, Herr Niessl, die SP fest auf den Kurs ins rechte Nirwana zwang, ist nicht ohne Ironie. Der rechte Schwanz wackelt mit dem linken Hund. (Äh, auch irgend wie ein schräger Vergleich, gell! Weil was ist an der SP heute noch links …) Und für den Faymann gilt bezüglich seiner Grundsätze: „Hier stehe ich, ich kann stets anders.“ Gegen den Faymann ist ein Wackelpudding aus Stein gemeisselt. Aber wie man seit Darabos (nunmehr burgenländisches Bollwerk gegen die FPÖ) weiss, haben die Begriffe „Stein“ und „gemeisselt“ in der SPÖ eine vom allgemeinen Sprachgebrauch deutlich abweichende Bedeutung.
Preisfrage: Schweine suhlen sich im Dreck. Worin suhlen sich Mikl-Kurz? Antworten bitte an Dr. Seltsam, Postfach: Wie ich lernte, die Atombombe zu lieben.
Man kann auch Kurs und Wählerleinstimmen halten, etwas, was Faymann wohl nie begreifen wird. Die letzten Umfragen zeigen, dass fast 70 Prozent der Deutschen Merkel als Kanzlerin weiterhin im Amt sehen wollen.
Ein paar deutsche Pressestimmen.
In der B. Z. schreibt Christine Eichel: „Merkels Argumentation ist ‚von einer eigentümlichen Selbstlosigkeit geprägt‘, der Auftritt wird als Dokument einer Haltung in die TV-Geschichte eingehen, die das Ethos über den mit Geschmeidigkeit erkauften Erfolg setzt“.
Jörn Kruse gesteht in der „taz“: „Es ist etwas Schlimmes passiert: Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, CDU wählen zu müssen.“
Malte Lehming im „Tagesspiegel“: „Merkel hat ihre Flüchtlingspolitik klar, einfach und menschlich einem Millionenpublikum näher gebracht.“Politik mit Haltung ist scheinbar möglich. Möge das einmal jemand dem Faymann verklickern. Dann hätten auch die Bürgerleins eineklare Alternative: SPÖ oder FPÖ. Während jetzt gilt: Schmidl-SPÖ oder Schmid-FPÖ.
Auch nicht wenig seltsam sind die Geschäfte der Familie Asamer. Wie man sich mit Hilfe der ÖVP öffentliches Vermögen wohlfeil unter den Nagel reisst, wurde in Gmunden mit dem Diskont-Abverkauf des Seebahnhofsgeländes an die Asamers schon gezeigt. Jetzt hat der Landesrechnungshof laut aufgeheult, weil die Preise beim Ankauf von Teilen des Schlosses Mondsee, nun sagen wir, nicht ganz so preisgünstig waren. Die vier Mondseegemeinden, die den Asamers Teile des Schlosses abkauften, haben dafür viermal so viel auf den Tisch des Hauses Asamer gelegt, als Privatpersonen für andere Schlossteile brandeln haben müssen. Da wurde von den zuständigen ÖVP-Gemeinden und dem ÖVP-dominierten Land wohl der Raika und den Asamers ein bisserl unter die Arme gegriffen, um die Folgen der Grosspleite ein bisserl zu mildern, oder? Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung für Gemeinde, ÖVP, Raika, Asamer und Land. Für die Steuerzahlerleins gilt die Dummheitsvermutung.
Begründet wird der unverschämt überhöhte Preis seitens der Kulturdirektion des Landes OÖ mit der knappen Zeit, die zur Verfügung stand, weshalb die „sonst übliche vertiefte Prüfung der Preisgestaltung nicht erfolgen konnte“. Jeder Geschäftsführer einer Privatfirma würde in einem solchen Fall die Pfoten vom Kauf lassen oder von den Eigentümern geschasst werden. Land und Gemeinde aber verjuxen fröhlich unser Steuergeld und verwöhnen die Asamers mit 3,5 Mille ohne wenigstens ein Schätzgutachten einzuholen oder eine andere Wertermittlung vorzunehmen. Denn bei den Asamers gilt scheinbar eine ganz einfache Regel: Verkauf öffentlichen Eigentums an die Asamers erfolgt immer zu einem möglichst niedrigen Diskontpreis weit unter Wert, der Ankauf von Asamer-Gütern dagegen möglichst zu Luxuspreisen weit über dem Marktwert. In Summe gleicht es sich dann aus – für die Asamers. Irgend einen Zusammenhang mit Parteispenden der Asamers an die ÖVP sehen wir natürlich nicht. Auch wenn das in den Ohren von Paranoikern ein wenig seltsam klingt, gell.
Liebe Leute, wir leben in einem seltsamen Land mit seltsamen Leuten und seltsamen Vorgängen und noch seltsameren Bräuchen. Also nicht wundern, wenn unser Blog manchmal auch ein wenig seltsam daher kommt, gell!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Die fast-geilen Meisterstück-Macher
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