Osterzeit

Heute:
Babsy Blitzschnell über Osterzeit und so

Liebe Leserleins!

Der Alltag hat uns wieder. Aber wir sollten es gemütlich angehen. Diese Woche ist ohnehin eine kurze Arbeitswoche. Also, wirklich kurz sind vier Tage natürlich nicht, aber immerhin: kürzer als sonst ist diese Woche, gell!

Es ist ja nicht so, dass die Osterzeit vorbei ist. Die dauert nämlich, streng betrachtet, bis Pfingsten. Aber wer weiss das schon noch! Die Angst, die muslimischen Flüchtlinge würden unsere Bräuche und Lebensweisen verändern, ist überflüssig. Das haben wir bereits längst selbst erledigt. Vom christlichen Abendland blieb eine konsumgehetzte, handy-wischende Dauerlaufgesellschaft, die kein Innehalten mehr kennt und auch den Sinn der „abendländischen“ Feiertage nicht mehr intus hat.

Da wir also noch immer Ostern haben, wollen wir es nicht all zu flott angehen heute. Es ist folglich noch Zeit, sich ein wenig mit der Idee der Auferstehung zu befassen. Dazu braucht es keine religiösen Motive. Auch wenn die reine christliche Lehre nicht mehr recht geglaubt wird, können wir für uns selbst dem Gedanken der Auferstehung eine neue Bedeutung geben. Hoffnung ist ohnehin immer nötig, um im Leben über die Runden zu kommen. Auferstehung kann ja auch heissen: sich frei machen von den Zwängen der Konsumgesellschaft, vom Handy- und Email-Terror oder von Facebook-, Twitter- und Internetsucht. Das wäre eine Auferstehung, die wir sogar noch zu Lebzeiten erleben könnten: die Auferstehung von Fremdbestimmung und  Pseudo-Zwängen, die wir selbst (und eine geschickte Werbemaschinerie) uns auferlegt haben.

Und weil bei Ihrer Babsy schon die ersten Werbungen für Muttertagskäufe eingetrudelt sind: Denken vorm Schenken! Zeit nehmen für die Menschen, die uns nahe stehen – das wär mal ein wirklich wertvolles Geschenk. Da schenken wir Lebenszeit, das Wertvollste, was wir haben. Erhöht zwar nicht das Bruttonationalprodukt, aber macht uns zufriedener und für kurze Augenblicke vielleicht sogar glücklich. Glücklicher als die Beute aus dem Sturm auf diverse Einkaufszentren auf jeden Fall.

Ihre Babsy hat kurz in das neue „Frühstücksfernsehen“ des ORF hinein geguckt. Leute, dreht euch um und schlaft lieber weiter. Hinschauen lohnt sich nicht. Das ist eine platte Kopie dessen, was wir von den privaten Ödbären-Sendern längst kennen. Nur mit viel teurer Technik aufgemascherlt. Die auftretenden Molderatorinnen und Moderatoren müssen bei irgend welchen Casting-Shows rausgeflogen sein. Der Dame, die heute am ersten Tag als die Dauermoderatorin für Salzburg vorgestellt wurde, sollte der ORF einen Deutschkurs spendieren. Nee, die ist kein Flüchtling, sondern eine echte Eingeborene. Aber sie hat ein paar Probleme mit dem Dativ seinem Genetiv was das Akkusativ ist, gell! Liebe Eltern, haltet eure Kinderleins fern vom Frühstücksfernsehen des ORF, damit sie ordentlich Deutsch lernen können – denn das werden sie im ORF in KEINSTER Weise. Dort steigert man ja kein-keiner-am keinsten. Eine Unsitte, die sich leider quer durch alle Bevölkerungsschichten verbreitet – bestens gefördert durch Print, Funk, TV und Politik. Demnächst wird wohl ein Politiker (oder eine Politikerin) von „in jedwedester Weise“ schwafeln.

Es gäbe noch so Manches zu bequatschen, aber wir wollen es, wie gesagt, gemütlich angehen. Daher macht Ihre Babsy hier Schluss.

Also nicht ganz. Muss noch von meinem Ostermontag mit Eierlikör erzählen. Wenn ich ganz ehrlich bin, was ich sowieso immer bin, gell, dann muss ich gestehen: ich habe den Eierlikör nicht mehr angerührt. Jetzt ist mein Lover angrührt, der was den Likör angerührt hat. Ein bisserl beleidigt, der Herr, weil ich wegen des vorzeitigen Aprilscherzes mit gutem Grund und Recht geschmollt habe. Ja, und seine Eltern, ich habe sie erstmals richtig erlebt, sind, naja, ich sag jetzt nix. Ehrlich, ob ich diesen Typ wirklich dereinst heiraten soll und mir damit diese Schwiegereltern aufhalsen will? Ich weiss ned recht! Frau muss ja nicht heiraten, gell. Andere Eltern haben auch nette Sohnemänner. Und umgekehrt: andere Sohnemänner haben vielleicht sogar echt tolle Alte! Ihre Babsy ist ja eine echt treue Haut, aber solche Ostern drückt sie kein zweites Mal durch.

Liebe Leserleins, Ihre Babsy bittet um Entschuldigung für das Ausbreiten privater Dinge. Aber manchmal muss es sein. Und wir wissen ja: auch das Private ist politisch, gell, auch wenn wir es manchmal nicht gleich bemerken.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

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