Heute:
Babsy Blitzschnell über Asamersche Merkwüdigkeiten
Liebe Leserleins!
Frau wundert sich nur noch darüber, wie lange Gmundner Stadtpolitiker fast aller Parteien ewig lang vor dem Asamer-Clan auf dem Bauch gelegen sind. Manche wollen es bis heute nicht wahrnehmen. Aber auch in der Landespolitik war es nicht besser. Und solange Moneten-Luigi in der RAIKA am Ruder war, floss die Knete ebenfalls und offensichtlich ziemlich unbesichert ins Asamer-Reich. Die Nachfolger in der RAIKA durften dann aufräumen. Bezahlt haben diese Spässchen die Sparer und Kreditnehmer der RAIKA. Im Gegenzug führen die Asamers sich – so hat es den Anschein – noch immer auf, als wären sie die Masters of the Universe.
Gestern berichtete das Wirtschaftsblatt von höchst merkwürdigen Ungereimtheiten rund um den Verkauf des Freisitzes Roith. Merkwürdigkeiten, die, so die vorgebrachten Fakten stimmen, einige strafrechtliche Fragen aufwerfen (es gilt natürlich die Unschuldsvermutung). Wir zitieren im Folgenden aus dem Bericht des Wirtschaftsblattes.
Die Unternehmerfamilie Asamer hat ihr Schlosshotel Freisitz Roith an Agrarhändler Pilstl verkauft. Die Touristikerin Monika Wenger-Petereder war auch interessiert und hat eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht.
… Große Unstimmigkeiten herrschen zwischen der Hallstätter Hotelunternehmerin Monika Wenger-Petereder und der Unternehmerfamilie Asamer. Die Hoteliere hat um das zum Verkauf stehende Anwesen des Schlosshotel Feistritz Roith in Gmunden mitgeboten. Verkauft ist das Hotel schließlich an die Innviertler Unternehmerfamilie Pilstl.
Wenger-Petereder sieht sich übervorteilt: Sie wäre mit Hans Asamer handelseinig gewesen und hätte von ihm als Besitzer des Schlosses ein angenommenes Kaufangebot gehabt. Sie hätte auch schon die Schlüssel bekommen und erste Renovierungsarbeiten begonnen. Daher hat sie auch eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft in Wels eingebracht. Asamer und sein Sohn Manfred weisen alle Vorwürfe als „absolut unberechtigt“ zurück: „Wir haben an die Familie Pilstl verkauft, weil sie am meisten geboten hat, und die Sparkasse Oberösterreich als Gläubiger hat das höchste Gebot angenommen“.
Wenger-Petereder widerspricht: „Mein Angebot ist deutlich höher als das von Pilstl.“ …
… rund um den Millionen-Deal soll es Unstimmigkeiten gegeben haben. Denn auch die Eigentümerin des Hallstätter Seehotels Grüner Baum, Monika Wenger-Petereder, meldet ihre Ansprüche an: „Ich war mit Hans Asamer handelseinig und habe von ihm als Besitzer ein angenommenes Kaufanbot.“ Eine E-Mail vom 22. Jänner aus dem Büro von Hans Asamer liegt dem Wirtschafts-Blatt vor …
…
Nachdem die Asamer-Gruppe Ende 2015 in die Insolvenz geschlittert war, ist auch die Privatliegenschaft von Hans Asamer mitbelastet. „Wir haben an die Familie Pilstl verkauft, weil sie am meisten geboten hat, und die Sparkasse Oberösterreich als Gläubiger hat das höchste Gebot angenommen“, sagt Hans Asamer. „Stimmt nicht“,sagt Wenger-Petereder. „Mein Angebot ist deutlich höher als das von Pilstl.“
…
Wenger-Petereder wurde trotz Asamers Bestätigung von seinem Sohn Manfred, der eine Handlungsvollmacht des Vaters hat, in Kenntnis gesetzt, dass Kaufverhandlungen nicht weitergeführt würden. Sie will Aufklärung und hat die Sache, die sich mittlerweile zu einem heftigen Streit entwickelt hat, ihren Anwälten übergeben. „Ja, ich habe am 8. Juni eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wels eingebracht“, bestätigt ihr Rechtsanwalt …
Die Vorgeschichte, wie sie sich Wenger-Petereder darstellte: Mit der Anbotsannahme von Asamer habe sie im Jänner auch die Schlüssel zum Hotel ausgehändigt bekommen. „Ich wollte das Hotel am 1. Mai aufsperren.“ Sie habe auch Bauleistungen von knapp 300.000 € erbracht. „Alle Arbeiten im Schlosshotel wurden sowohl mit Hans Asamer als auch mit seinem Sohn Manfred abgestimmt und von ihnen freigegeben. Strom und Gas sind auch auf mich angemeldet“, sagt Wenger-Petereder. …
Zu den Unstimmigkeiten soll es kurz vor der Kaufvertragsunterzeichnung im März gekommen sein. Manfred Asamer habe das Geschäft verhindert. Wenger-Petereder: „Er hat mir gesagt, er würde dem Ankauf nur zustimmen, wenn ich einen gehobenen sechsstelligen Betrag an ihn bezahlte, der nicht den Gläubigern und auch nicht der Finanz zugutekommen sollte.“ …
So ein Gedanke kam für Wenger-Petereder nicht infrage: „Das ist indiskutabel. Ich riskiere doch nicht für ein Haus, das ich gar nicht benötige, meinen Ruf und mein Unternehmen.“ Nach Absprache mit ihrem Anwalt dokumentierte sie den Gesprächsverlauf mit Manfred Asamer, in dem vier Vorschläge zur Diskussion kamen. „Die entsprechenden Dokumente dazu liegen bei der Staatsanwaltschaft auf“, sagt Wenger-Petereder. …
Übers Wochenende, sagt Wenger-Petereder, habe Asamer plötzlich einen neuen Käufer aus dem Hut gezaubert. Die Familie Pilstl war im Spiel. Asamer habe dann ihren Mann informiert, „dass das Hotel an einen anderen Bieter verkauft worden sei und wir das Hotel, das wir seit drei Monaten renovieren, räumen sollen“. …
Am 14. April forderte Manfred Asamer in einem E-Mail Frau Wenger-Petereder „höflich auf, die Schlüssel für das Schlosshotel Feistritz Roith umgehend im Büro der Firma Asamer zurückzugeben“. Das E-Mail liegt dem WirtschaftsBlatt vor. Durch die neue Entwicklung „musste ich sieben Mitarbeiter, die ich bereits fürs Freisitz eingestellt hatte, wieder kündigen“, sagt Wenger-Petereder verärgert. …
Besonders brisant ist der von uns rot markierte Absatz, in dem die ursprüngliche Käuferin angibt, dass Manfred Asamer einen nicht unbedeutenden Betrag vorbei an Gläubigern und Finanz (und der Restfamilie???) gefordert habe. Das würde Betrug und ein finanzstrafrechtliches Delikt bedeuten. Letzteres mit einem Strafrahmen (je nach Höhe des Delikts, genannt wird ein gehobener sechsstelliger Betrag) von einem bis zu zehn Jahren. Wir weisen noch einmal ausdrücklich auf die Unschuldsvermutung hin.
Wieder einmal zeigt sich – das ist unabhängig von der rechtlichen Beurteilung – dass es den Asamers wieder einmal nicht, wie sie immer behaupteten, um das Wohl der Stadt und ihrer Umgebung geht, sondern ausschliesslich um eigene Interessen. Auch wenn dabei die Allgemeinheit geschädigt wird. Denn immerhin wäre die potenzielle Käuferin bereit gewesen, den Freisitz als Hotel weiter zu führen. (Wie lange sie sich eine solche Verlustquelle geleistet hätte, ist eine andere Frage.) Den Schaden aus den Vorgängen hat wieder einmal Gmunden. Wie schon beim Grosskotz-Hotel der Asamers, das zwar nie gebaut worden ist, aber um dessen Liegenschaften (Seebahnhof) noch immer prozessiert wird. Um eine Liegenschaft, die den Asamers von der Gemeinde zum Okkasionspreis de facto fast geschenkt worden ist.
Auch wenn sich am Ende herausstellen sollte, dass keine strafrechtlichen Delikte vorliegen, so bleibt doch zumindest eine Tatsache unabhängig von strafrechtlichen Aspekten über: seriöse Geschäftsgebarung sieht anders aus. Offenbar glauben die Asamers noch immer, Herren in ihrem einstigen Reich zu sein und in dessen Restbeständen schalten und walten zu können, wie sie wollen. Die Wirklichkeit, nämlich dass sie eine der grossen Pleiten der Republik hingelegt haben, die nun von kleinen Sparern und Kreditnehmern berappt werden muss, ist bei den Asamers noch nicht angekommen. Anstatt sich in ein wenig Bescheidenheit zu üben, spielen sie noch immer die grossen Machatscheks.
Während kleine Pleitiers in diversen Verfahren bis auf die Unterhose ausgezogen werden (etwa sieben Jahre am Existenzminimum Schulden abstottern, bis die Restschuld erlassen wird), sitzen die Asamers in ihren Villen und haben offenbar noch immer genug Kröten, um sich als Landjuncker altpreussischen Stils zu fühlen und auf zu führen. Wie sieht es da mit der Verantwortung aus? Kein Wunder, wenn in unserem Land viele „kleinen Leute“ das Vertrauen in dieses System verloren haben.
Auf jeden Fall sollten all die Vorgänge rund um die Asamersche Herrschaft den lokalen Politikern eine nachhaltige Warnung sein. Man prüfe genau, wem man vertraut und den Worten welcher Leute man glaubt. Nicht jeder „mächtige“ Familienclan verdient das Vertrauen der Politik. Diese Macht ist oft nur arrogiert, wie es so schön heisst. Arrogiert mit Hilfe ahnungsloser und/oder gutgläubiger Politiker. Es ist ja auch leichter, sich mit einem angeblich allmächtigen Grossunternehmen zu arrangieren, als sich mit den Problemen und Sorgen der vielen kleinen EPUs und KMUs herum zu schlagen. Obwohl jeder weiss, dass diese es sind, die das Werkel im Laufen halten und nicht die grossen Zampanos, die dann nach dem Absprung als angebliche Tiger bestenfalls als fallierende Bettvorleger landen.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Der ganze Artikel ist im Wirtschaftsblatt nachzulesen:
Kommentar verfassen