Archive for 22. Juli 2016

Neun untertänigste Fragen
22. Juli 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell über SRT und Schurnalismus
EK Gabriel Grabner „Verrückt?“

Liebe Leserleins!

Der Skurillo-Schurnalismus Gmundens hat ein neues Bravourstück geliefert. Anlässlich der heutigen Aufhebung der Durchfahrtssperre durch die Innenstadt hat sich ein Redaktör untertänigst dem hochsubventionierten, unternehmerrisikofreien Betreiber des Projekts in entsprechend ehrfürchtiger Haltung angenähert. So ähnlich muss es auch bei Herrn Erdogan in der Türkei funktionieren, wenn er Schurnalisten gnädig ein Interview gewährt. Keine kritische Frage nach Kosten, Sinnhaftigkeit oder Subventionsbedarf. Sondern dummbrave Fragen, deren Beantwortung niemanden ernsthaft interessiert. Ein PR-Interview, keine kritische Befragung. Aber so sind wir es ja vom Lokal-Schurnalismus gewöhnt.

Da wird etwa die völlig belanglose Frage gestellt, wo die Poller zur Abriegelung des PKW-Verkehrs situiert sind. Na, wo wohl??? Mitten in der Stadt vielleicht? Die wirklich interessante Frage stellt ein Schurnalist natürlich nicht: wieso hat die Gemeinde die Fundamentkosten in Höhe von rund Euro 50.000  für diese Poller aussertourlich bezahlt? Sprich: warum wurden die nicht aus dem Baubudget des Gesamtprojektes berappt? Vielleicht deshalb, weil man derzeit mit rund 1,8 Millionen Euro Mehrkosten (offenbar über die kalkulierten sechs Millionen Projektreserve hinaus) rechnet, so es zu Bauzeitverlängerungen kommt. Da versteht man auf einmal, warum S&H jedes Restrisiko mittels „Zusatzvereinbarung“ auf die öffentliche Hand überwälzt hat.

Inzwischen zahlen wir als Bürgerleins ja bereits fast 200.000 Rechtsberatungskosten für S&H. Klartext: S&H lässt sich die Kosten für das Abwehren von Bürgereinsprüchen von der Bürgerschaft bezahlen. Das nenne ich Geschäftsmodell! Man wundert sich, was Rot und Grün so alles schlucken, wenn es um ein Projekt geht, das sich ausschliesslich ideologisch rechtfertigen lässt. Dass die Schwarzen da mitmachen, ist ohnehin klar. Die kommen aus dieser Nummer nicht mehr heraus.

Der tapfere Schurnalist fragt natürlich auch nicht, wie S&H es mit dem Unternehmerrisiko hält, und ob es nicht ein bisserl sehr viel Chuzpe ist, jedwedes Risiko aus diesem Projekt dem Steuerzahler auf zu halsen. Man hätte S&H ja wenigstens eine ordentliche Strafzahlung (oder Subventionskürzung) aufbrummen können, wenn die leichtfertig prognostizierten Fahrgastzahlen nicht erreicht werden. Und gleichzeitig klar festlegen können, dass es zu keinem Umsteigezirkus am Klosterplatz kommen wird, weil man die City-Bus-Linien kappt, und damit die Leute zum Fahrgastzahlen erhöhenden Umsteigen zwingt. Damit die Regio-Statistik besser aussieht. Aber zur Frage der Kappung der Buslinien schweigen die Verantwortlichen derzeit beharrlich, dröhnendes Schweigen. Was auch eine Aussage ist, gell!

Wir wünschen dem Schurnalisten, der die neun Fragen an den Geschäftsführer von S&H gestellt hat, dass er ob seiner gebückten Interviewhaltung vom Leben nicht mit schweren Spätschäden am Kreuz und am Rückgrat ganz allgemein gestraft wird. Denn auch die Behandlungs- und Kurkosten würden wiederum wir Beitragszahlerleins brandeln dürfen.

Eines Tages wird sich der Rechnungshof mit dem Regio-Projekt befassen. Auf die Ergebnisse dieser Untersuchung darf man gespannt sein. Ein Ruhmesblatt in der Stadtgeschichte werden die mit Sicherheit nicht sein, liebe Leute!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Verrückt?

Einserkasterl von Gabriel Grabner

Nehme Bezug auf Überschrift und Lauftext: Warum „Irrsinn“ und „verrückter Afghane“? Die Attacken wurden rational geplant und eiskalt ausgeführt. Kern des Problems ist, dass es sich bei den Attentätern in der Regel nicht um „Verrückte“ oder „Irre“, sondern um kühl kalkulierende und planmäßig handelnde Terrorristen handelt.

Anmerkung der Redaktion:
Wir verstehen natürlich, was Sie meinen. Aber unsere Wortwahl war keine medizinische Diagnose. So ganz allgemein kann man jedoch Leute, die in der Erwartung, im Himmel mit Jungfrauen beschenkt zu werden, Massenmorde begehen, schon als einigermassen „verrückt“ bezeichnen, oder landläufig auch als Irre. Das schliesst ja planmässiges Handeln keineswegs aus, wie die „grossen“ Irren der Geschichte in ihrem Grössenwahn bewiesen haben. Ich sag nur Hitler. Oder Erdogan. Oder Stalin. Am schlimmsten sind genau diese Irren, die eben sehr wohl planmässig vorgehen.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

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