Weichenstellungen

Heute:
Babsy Blitzschnell über Weichen in Gmunden
GK Gedankensplitter über notorische Autofahrer

Liebe Leserleins!

Von den Regio-Fans wird den Regio-Gegner gern vorgeworfen, sie seien Feinde des öffentlichen Verkehrs. Das stimmt natürlich nicht. Wir vom Team etwa sind geradezu unbeirrbare Öffi-Anhänger. Aber das heisst nicht, jedes Öffi-Projekt für sinnvoll zu halten. Wir haben übrigens auch nichts gegen öffentliche Subventionen für öffentlichen Verkehr. Der ist ohne Zuschüsse meist nicht finanzierbar (und für die Nutzerleins nicht leistbar). Aber es stinkt uns an, wenn wenn die öffentlichen Kassen zu Gunsten eines Privatunternehmens geplündert werden, das ein reichlich sinnloses Öffi-Projekt mit allen Mitteln und ohne jedes eigene Risiko durch drückt. Gewinne privatisieren und Verlust sozialisieren. Rot und Grün sind da leider brav mit im Boot. Die Regio ist ein Öffi-Projekt, das der Idee des öffentlichen Verkehrs einen ungemeinen Schaden zufügt.

Besonders ärgerlich ist jetzt die Geschichte mit den Weichen am Rathausplatz. Dazu ein Zitat aus dem Anbetungs-Interview der OÖN („Neun Fragen“), und zwar die Frage Nummer 7 mitsamt Antwort von S&H:
7. Warum wird beim Rathausplatz keine Weiche eingebaut?
Dadurch hätten die Bahngarnituren bis zum Rathausplatz fahren können und müssten nicht bei der Konditorei Grellinger stoppen. Diese Weiche wäre nur für eine zweijährige Übergangsphase. Wir haben überlegt, ob wir sie nach der Fertigstellung der Durchbindung betrieblich benötigen würden, aber das ist nicht der Fall. Wir brauchen sie nicht. Und aus Kostengründen verzichten wir daher auf sie.
Die Kosten der Kanzlei SCWP, die den Zusatzvertrag zur Regio erstellt hat und die Rechtskosten der Einsprüche wurden aus dem Regio-Projekt finanziert. Warum zahlt das nicht der Projektwerber, der die Dinge verbockt hat?
Mit diesem Geld hätten die Weichen am Rathausplatz locker bezahlt werden können. Am Rathausplatz keine Weichen einzubauen, das zeugt vom ausufernden Dilettantismus der Pro-SRT-Politiker und auch von S&H.

Nur mit Weichen am Rathausplatz ist es möglich, die Nostalgietriebwagen der Gmundner Strassenbahn ohne Probleme bis zum Stadtplatz zu führen und dort zu wenden. Die kommen nämlich durch das Trauntor nicht durch. Wenn es überhaupt einen wenigstens marginalen Strassenbahntourismus geben soll, dann kann der nur mit den historischen Triebwägen funktionieren. Mit den 34 m langen, zukünftigen Geisterbahnzügen quer durch Gmunden wird sich kein nennenswerter Nostalgietourismus etablieren. Und was ist, wenn es – wie üblich – betrieblich immer wieder einmal notwendig sein wird, ab der Station Rathausplatz den Fahrbetrieb zu sperren? Man denke etwa an Reparaturen im Bereich Trauntor, an der Traunbrücke oder Malerarbeiten an den Fassaden der Altstadthäuser! Dann würde man diese Weichen brauchen.
Auch dass man bis zur Fertigstellung der neuen Traunbrücke (30. 6. 2018) ohne Weichen keinen Regelverkehr bis zum Stadtplatz abwickeln wird können, zeigt von der durchdachten Vorgangsweise der Pro-Regio-Gruppe! Schon allein aus kaufmännischer Vorsicht für den Fall, dass der VWGH das Projekt stoppen sollte, wäre eine Weiche am Stadtplatz zu planen gewesen.

Man fragt sich manchmal wirklich, was die Regio-Planer sich so denken. Nachvollziehbar ist da Vieles nicht. Übrigens: auch dass die neuen Triebwägen noch nicht auf der Steigungsstrecke zum Bahnhof getestet worden sind, ist völlig unverständlich. Manchmal hat Ihre Babsy den Eindruck, die eifrigsten Gegner des öffentlichen Verkehrs finden sich in den Reihen der Regio-Betreiber, die alles unternehmen, um den öffentlichen Verkehr in Misskredit zu bringen.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Notorische Autofahrer

Gastkommentar von Gedankensplitter

Antwort auf Geschmackvoll:
Einen notorischen Autofahrer wird man wohl nie überzeugen können. Von wegen Provinzgeschmack: wenn man in Europa mit dem Auto ein bisschen unterwegs ist, z.B. in der Schweiz, stellt man fest, dass fast alle Innenstädte für den Autoverkehr gesperrt sind und man die Umfahrungen nehmen muss.. Vielleicht findet bei manchen erzkonservativen Bewohnern dieser Stadt im Zeitalter der zu Ende gehenden fossilen Ressourcen ein Umdenken statt. Die Verteidiger des Autoverkehrs sollten doch einmal an ihre lieben Enkerl denken und die Umwelt die sie ihnen hinterlassen. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben, meint ein mit Provinzgeschmack ausgestatteter Innnenstadtbewohner.

Anm. d. Red.:
An die Umwelt und die Enkerln sollten aber auch andere denken, z. B. die Flugpassagiere. Die verursachen den vielfachen Flurschaden der Autofahrer. Ein Flugstart entspricht rund 35.000 Mal ein Auto zu starten. Was die Flugzeuge für Schäden in den oberen Luftschichten anrichten, spottet jeder Beschreibung. Von der gesundheitsschädlichen Lärmbelastung in den riesigen Anflug-/Abflugschneisen, die ein Vielfaches des Autoverkehrs beträgt, gar nicht zu sprechen. Dazu kommen Umweltschädlinge, die deutlich mehr Schaden anrrichten als der PKW, etwa der LKW-Verkehr. Mehr als die Hälfte aller Umweltschäden wird von der Industrie verursacht, ein Viertel vom Hausbrand. Der PKW-Verkehr trägt rund 2,5 % bei. Wir sind sehr für jede Senkung von Umweltschäden aller Art. Aber mit dem dauernden Autofahrer-Bashing prügelt man die Falschen. Auch wenn ein klügerer Umgang mit dem Auto anzustreben ist.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

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