Heute:
Babsy Blitzschnell über Gesundheit und so
GK von Paulchen Panter „Der Lack ist ab, Herr Krapf!“
Liebe Leserleins!
Es gibt in diesen Zeiten nicht besonders viel zum Lachen, aber wenigstens hin und wieder was zum Schmunzeln, gell! Ihre Hoheit, Bob Dylan, hat jetzt dem Nobelpreiskomitee mitgeteilt, dass er leider, leider wegen anderer Verpflichtungen nicht nach Schweden anreisen könne, um den Nobelpreis persönlich in Empfang zu nehmen, aber er fühle sich sehr geehrt und sei natürlich bereit, das bisserl Kohle (800.000 Euronen ca.) einzustreifen. Woraus wir zweierlei lernen: erstens dass auch Multimillionäre gern ein wenig zusätzliches Taschengeld kassieren. Vor allem wenn man keine Gegenleistung erbringen muss. Zweitens dass Herr Dylan einen sehr vollen Terminkalender haben muss.
Wir würden halt gern wissen, welche Verpflichtungen das sind, die ihn an der Selbstabholung hindern. Muss er Enkelkinder in den Kindergarten bringen? Schnell mal eine neue Platte aufnehmen (diesmal hoffentlich nicht wieder dröge Songs von Frank Sinatra)? Eines seiner alten Lieder so verhunzen, dass man es bei Live-Auftritten ja nicht erkennt? Will er kein Elchfleisch-Menu vorgesetzt bekommen? Hat er sich bei IKEA an Köttbullar überfressen, und seine Billy-Regale wackeln auch noch immer? Oder hat er einfach keine Lust? Wir tippen auf Letzteres.
Das Nobel-Komitee macht mehr oder weniger gute Miene zum launigen Spiel. Dylan müsse aber innerhalb von sechs Monaten seine Nobelpreis-Rede halten. Jetzt rätseln wir: was, wenn er es nicht tut? Oder wenn er nur ein paar Akkorde auf der Klampfe absondert? Oder überhaupt lieber im Bett bleibt und die nächsten sechs Monate durchschläft, weil er keine Lust auf Polarnächte hat? Und bekommt er das Pinke erst nach der Rede oder schon vorher? Und nimmt man es ihm wieder ab, wenn er keine Rede hält? Und wie bekommt man die Kohle wieder zurück? Leute, das sind Fragen, die mich echt bewegen, gell.
Was das mit Gesundheit zu tun hat? Nix. Oder vielleicht doch: vielleicht fürchtet Dylan um seine mentale Gesundheit, wenn er inmitten all der eitlen Honoratioren irgend etwas Tiefsinniges von sich geben soll, und es fällt ihm nur Flachsinniges ein. Weil auch der Dylan hat ja so manches Album ordentlich vergurkt und auch viel Mist veröffentlicht. Warum sollte ihm gerade zum Nobelpreis was Gscheites einfallen, gell!
Ja, Gesundheit. Da hat man sich beim Finanzausgleich sensationellerweise darauf geeinigt, fast nichts zu ändern oder gar zu verbessern. Finanzausgleich, Sie wissen schon, liebe Leserleins, das ist jenes Verfahren, bei dem die Bundesländer und Kommunen dem Bund jenes Geld abknöpfeln, das dieser zuerst uns Bürgerleins abgeknöpfelt hat. Rund 80 Milliarden, was kein Fliegenschiss ist, gell! 300 Mille bekommen die Länder jetzt mehr für ihre föderalen Vergeudungsorgien. Naja. Spargesinnung bei Dummprojekten ist nicht erkennbar. Dafür hat man das Gesundheitswesen als Sparziel ausgemacht und eine besonders schwachsinnige Regelung ausgeheckt: die Kosten für das Gesundheitswesen sollen jährlich um einen bestimmten Prozentsatz sinken, der seinerseits jährlich abgesenkt wird.
Das nennt man vorausschauende Gesundheitspolitik: in einer alternden Gesellschaft mit steigendem Bedarf an Gesundheitsversorgung wird eine Absenkung der Mittel beschlossen. Hat natürlich eine Logik: weniger Geld bedeutet weniger und verspätete Behandlungen, weniger Behandlungen bedeuten früheren Tod. Das spart nicht nur Spitals- und Medikamentenkosten, sondern entlastet auch gleich das Pensionssystem. Wir lernen: unsere Politiker können ganz entgegen allen Annahmen systemisch denken. Vielleicht sollte man eine Prämie für alle einführen, die sich am Tag der Erreichung des Pensionsalters freiwillig im Krematorium melden. Oh, it’s a Feh – gesponserte Taschentücher für die Trauergemeinde inklusive. Leute, wir gehen herrlichen Zeiten entgegen, gell!
In Oberösterreich schaut es ja nicht besser aus. Da vergeudet man Geld mit einer eigenen Medizin-Uni und spart gleichzeitig die Spitäler und Gesundheitseinrichtungen zu Tode – und die Patienten gleich mit. Merke: wer früh stirbt, kann wenigstens nicht dement werden!
Im übrigen sind der Meinung, dass Gmunden ein Hallenbad braucht.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Postscriptum.
Nur um es wieder in Erinnerung zu rufen: Gastkommentare und Einserkasterln müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, gell!
Der Lack ist ab, Herr Krapf!!!!!!
Gastkommentar von Paulchen Panter
Den Wahlkampf 2015 entschied Krapf für die ÖVP mit Aussagen, die vielen Gmundnern aus dem Herzen sprachen. Wir zitieren aus dem Wahlprogramm: „die Erhaltung der Schönheit, des Reizes und des Charmes unserer Stadt muss oberste Priorität genießen“ … “ wie ernst mir das Thema Architektur und Stadtbild ist, habe ich bei den Projekten Kösslmühle und Wunderburgstrasse/Herakhstrasse gezeigt. Ich möchte keine Bauprojekte, die nicht in unsere Stadt passen und habe daher ganz bewusst einen Riegel vorgeschoben.“
Die undurchschaubaren Vorgänge um die Kösslmühle erzeugten Schlagzeilen und stellten sich als heiße Luft heraus. Die letzten Jubelmeldungen im ÖVP-Blatt haben nur den Schönheitsfehler, dass bisher keine einzige rechtlich verbindliche Entscheidung eines befugten Gremiums ( Bauausschuss, Gestaltungsbeirat, Naturschutz, Wasserrecht, etc.) dazu vorliegt – haben Auguren der ÖVP, wie schon in anderen Fällen, die zukünftigen Entscheidungen vorhergesagt!? Massive Zweifel am Projekt, auch in wirtschaftlicher Hinsicht, ergeben sich offensichtlich aus den Aufdeckungen im Blog Gmundl!
Im Projekt Wunderburgstrasse/Herakhstrasse hat Bgm.Krapf seine Aussagen bereits Lügen gestraft! Öffentlich völlig unbeachtet wurde in der letzten Gemeinderatssitzung vom 26. 09. 2016 eine Änderung des Bebauungsplanes für dieses Projekt beschlossen. Die Aussagen im Wahlkampf haben sich als „ heiße Luft“ erwiesen.
Zur Erinnerung: Es kommt jetzt trotz massiver Einwendungen der betroffenen Anrainer zum Abriss des ehemaligen Arbeitsamtes und des Eichamtes (erst kürzlich saniert um vorübergehend das Finanzamt zu beherbergen) , zur Schlägerung des überwiegenden Teiles des Baumbestandes im Park der ehemaligen Belcredi-Villa (Vermessungsamt), zum Umbau der Villa in Wohnungen und Büroräume. Für die Errichtung zweier 20.000 m3 großer Wohnblöcke und zusätzlichen Tiefgaragen wurde der bestehende Bebauungsplan geändert. Das ermöglicht den Bau eines fünfstöckigen Blockes (5,60 m höher genehmigt als bisher) und eines vierstöckigen Blockes (1 m höher). Einfallslose „Schuhschachtelarchitektur“, einfach zur Gewinnoptimierung für die ARE als Bauträger.
Da Bebauungsplanänderungen nur im öffentlichen Interesse genehmigt werden dürfen, wenn dabei die Interessen Dritter nicht verletzt werden (O.Ö. ROG. § 36 Abs 2 Ziff.3 ) wurde dieser Neubau von Luxuswohnungen – von denen es in Gmunden jetzt schon viele Leerstände gibt – zum öffentlichen Interesse deklariert.
In der Gemeinderatssitzung erklärte Bgm. Krapf das an der Oberflächenkubatur unveränderte Volumen als Kompromiss mit der Fa. ARE (Bauträger), weil die Tiefgaragenplätze leicht reduziert wurden! Die Auguren wussten auch hier über den Ausgang des Verfahrens Bescheid, da die Einspruchsfrist der Anrainer erst am 21. 09. endete, aber Bgm. Krapf die endgültige Beschlußfassung bereits am 14. 09. auf der Tagesordnung vorsah!
Bei der Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt zeigten sich die wahren Machtverhältnisse in der ÖVP. Der bekannte „Schattenbürgermeister“, GR John, erklärte den Gemeinderäten und dem Bürgermeister eine Vertagung, damit sich der Bauausschuss nochmals mit der Materie befassen könne, als obsolet. Es haben ja nur mehr vier Anrainer Einwendungen erhoben, und die Angelegenheit dauere ohnehin schon viel zu lange – Frage Rechtsverständnis??
Konklusio – Wahlversprechen werden gebrochen. Bgm. Krapf, das freundliche Aushängeschild nach außen, aber die wahren Machtverhältnisse in der ÖVP erinnern stark an die Zeiten unter Köppl!
Für Liegenschaftsbesitzer und solche, die es noch werden wollen, gibt es keine Rechtssicherheit!!! Wenn es Bebauungspläne gibt, werden sie nach Lust und Laune mit einfacher Mehrheit im Gemeinderat geändert, und wo es noch keine gibt, findet man genug Beispiele, dass ohne Rücksicht auf Nachbarn und das Stadtbild Selbstverwirklichung angesagt ist!
Kommentar verfassen