Heute:
GK von Michael Amon „Gleich blöd“
Lieber Leserschaft!
Es ist müssig, herausfinden zu wollen, wer die mieseren Tricks angwendet hat, solange man nicht weiss, was wirklich gelaufen ist. Darum habeich mir erlaubt ein paar Fragen zu stellen, deren Beantwortung es ermöglichen würde, vielleicht ein kleines Zipferl über dem Geheimnis zu lüften. Ich traue mir nicht zu, zu berurteilen, wer da mehr Mist gebaut hat. Insbesondere angsichts der Geschichte mistiger Wahlkampfe in den letzten Jahrzehnten. Nur durch Facebook ist das aber sichtbar geworden, was früher Mundpropaganda auf dem selbem miesen Niveau waren. Offenbar war nur drei Parteien da im Leo: Pilz, Grüne und Neos. Die FPÖ ist zwar offensichtlich nicht aufgefallen, aber alle paar Tage hat irgendein Provinzpolitiker skurill-verrücktes zur Nazizeit durchschimmern lassen. Außerdem hat die FPÖ seit Jahrzehnten immer den schmutzigsten Wahlkampf geführt.
Waschen wir uns also die Hände und gehen wir sonntags wählen. Unbeeidruckt davon, wer welchen Mist in Umlauf brachte. Entscheiden wir nach dem, was wir von den jeweiligen Parteien zu erwarten haben. Wir müssen damit nämlich fünf Jahre leben während Herr Silbersein und all die anderen Helden der Kleckerkampagnen am Montag vergessen und bedeutungslos sind.
Charlie Chip f. d. Team Gmundl
Gleich blöd
Gastkommentar von Michael Amon
In diesem Wahlkampf haben sich, ich lasse mir das nicht nehmen, ÖVP und SPÖ ziemlich gleich blöd verhalten. Ein bisserl tricky wollten es alle haben, das ist unübersehbar. Das Auffliegen von Silberstein war nicht Blödheit, sondern gezielte Indiskretion. Blöd war allerdings die Reaktion der SPÖ.
Wir haben also die Wahl zwischen mehreren Ausformungen von Blödheit. Und bei den drei Kleinparteien immerhin die zwischen erkennbaren Programmen. Sie werden leider nicht die Möglichkeit haben, viel davon umzusetzen. Die Parteiprogramme der „Großen“ sind dafür das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind.
Man wird ja sehen, ob die Österreicher, sonst eher dem Senioritätprinzi huldigend, einen doch recht jungen Mann ohne ernsthafte Erfahrung in der Leitung großer Apparate zur einer relativen Mehrheit verhelfen werden (das Außenministerium mußte sich unter Kurz selbst leiten, er hatte wenig Schimmer davon, und außerdem ist die Ministerium in Zeiten der EU eher weniger wichtig geworden). Mit 31 einen solchen Job anzustreben, verrät eine gewisse Hybris.
Die SPÖ – was soll man sagen? Wenn die Krone vom „Machtkampf “ der SP und Kerns spricht, muß man milde lächeln. Es handelt sich wohl eher um einen Ohnmachtskampf.
Eines kann man heute schnon sagen: die Österreicher werden in keinem Fall jene Regierung bekommen, die sie mehrheitlich wollen. Der Frust wird noch größer werden. Ein Aufbruch ist nicht zu sehen. Nur die Behauptung eines solchen. Blöd glaffn, wird am Sonntagabend eine große Zahl der Österreicher murmeln und erkennen: Die Summe aller Blödheiten ist immer gleich.
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