Qualfahrt

Heute:
Bruno Beinhart fasst sich kurz
Einserkasterl von Sozialdemokratin
GK von Max Robes zur Wahlfahrt
GK von Manfred Drack zum Röstgeruch
GK von Wilhelm Krausshar zu Wahlprognosen und Verneblung
Satirischer GK von Marge Lila über Tram-Taler
GK von Insider zu Rote und Regio

Liebe Leserschaft!

Es gäbe viel zu schreiben. Ich lasse es heute bleiben. Es sind so viele Kommentare eingelangt. Da muss ich mich selbst zurückhalten. Sonst wird das Wochenende zu kurz. Um alles zu lesen!
Morgen gibt es den nächsten Gastkommentar von Michael Amon zur Wahl. Diesmal soll es nicht nur um Gmunden gehen. Auch ein kleiner Ausblick aufs Salzkammergut und OÖ insgesamt ist uns angekündigt worden. Wir warten wie immer mit Freude und Spannung.

Ein geruhsames Wochenende wünschen wir!

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Bitte nicht!

Ein ganz kurzes Einserkasterl von Sozialdomokratin

@Roter Falke, bitte nicht die Grünen wählen, das sind ja noch größere Versager!
Laßt uns alten Sozis doch eine neue Partei gründen, back to the Roots, zur richtigen, wahren Sozialdemokratie. 😉


“Ein politischer Offenbarungseid”
und
“Piep, Piep, Piep, wir haben uns alle lieb”

Ein Gastkommentar von Max Robes

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe am 3. September im Stadttheater Gmunden dem politischen Offenbarungseid unserer Kommunalpolitiker zugesehen. Zu keinem der vorgegebenen Themen – Regiotram, Hotel und Tourismus, leistbares Wohnen, Innenstadtbelebung und Bürgerbeteiligung – konnten die verantwortlichen Herrschaften eine positive Bilanz ihrer Arbeit der letzten 6 Jahre ziehen. Selbst die von ÖVP, SPÖ und Grünen so hochgejubelte Regiobahn war plötzlich nicht mehr der strahlende Stern am Politikerhimmel. Der nunmehr ausschließlich zukunftsorientierte Herr Bürgermeister Krapf gestand den Zuhörern, dass die Bahn ja ohnehin nur zu einem Drittel für die Beförderung von uns Gmundnern gedacht und geeignet ist. Zu 100% müssen weiterhin unsere veralteten Citybusse dafür herhalten. Also was jetzt? Können wir jetzt echt davon ausgehen, dass die RegioTram nur zu 33% als öffentliches Verkehrsmittel geeignet ist? Für diese 33% zahlen wir jetzt weit über sechs Millionen Euro und lassen uns die gesamte Innenstadt in den nächsten 2 Jahren umgraben???? Den wahren Nutzen der Regiobahn sieht der Herr Bürgermeister in der Stadtentwicklung. Er konnte uns allerdings noch nicht verraten, wie diese aussehen soll. Naja, irgendwie werden der Herr Bürgermeister und sein Team die Stadtentwicklung schon auf die Bedürfnisse der Regiobahn hin zusammenschustern. Koste es was es wolle.

Herr Vizebürgermeister Dickinger hingegen gestand mehrmals, dass er kein typischer “Bahn-Fan” sei. Sein müdes Argument für die Regiobahn war daher “besser wir kriegen Geld vom Land geschenkt, als die anderen”. Er hat offenbar auch eine Heidenangst vor den sogenannten “Pönalen”, wenn die Bahn nicht gebaut wird. Ob der Stadt Gmunden selbst überhaupt “Pönalen” drohen, und wie hoch diese sein könnten, das weiß er allerdings nicht. Er kennt auch nicht den Unterschied zwischen Pönalen und Schadenersatz. Er hatte offenbar keine Zeit dafür gefunden, sich in dieser Sache genauer zu informieren. Er muss sich ja schließlich jetzt endlich doch einmal mit seiner “Vision für Gmunden” beschäftigen. Außerdem gesteht er uns freimütig, dass es ihm schrecklich peinlich wäre, wenn die Bahndurchbindung nicht gebaut würde. Na dann.

Herr Sperrer von den Grünen ist einer der letzten, ehrlichen Bewunderer der Regiobahn. Allerdings beginnt er sich doch schön langsam um deren optisches Erscheinungsbild zu sorgen. Zeit wirds, kann ich da nur sagen. Er will daher verschiedene Architekten beauftragen, den optischen Schaden durch Behübschung in Grenzen zu halten. Leider verrät er uns bei dieser Gelegenheit nicht, wer das bezahlen soll. Den Behübschungs-Vorschlag finden auch der Bürgermeister und der Vizebürgermeister ganz super, haben aber auch keine Ahnung, wer dafür bezahlen soll. Damit ihn ganz sicher auch alle lieb haben, kann der Herr Krausshar dieser bahnbrechenden Idee auch etwas abgewinnen. Leider ist auch von ihm kein Finanzierungsvorschlag zu hören.

Die Sache mit den Stadtfinanzen besprechen die verantwortlichen Herren ohnehin nicht so gerne. Erstens kennen sie sich nicht aus, zweitens würde dieses Thema ihre tollen Wahlversprechen irgendwie einschränken. Das wäre schon ungünstig. Gerade jetzt, wo sich doch der Bürgermeister eine ganz tolle Stimmung in Gmunden so sehr wünscht. Wer wird denn da über Schuldenberge und so grausliche Sachen reden wollen? Außerdem hat er Mathematik sowieso nicht so gerne. Er tut sich – zumindest wenn es um die Kosten der Regiobahn geht – sogar mit dem Addieren recht schwer. Da machen sie schon auf “alte Freunde” und lassen den durchaus guten Witz von Frau Enzmann und die sachlichen vorgebrachten Argumente, Zahlen und Fakten von Herrn Kassmannhuber einfach an sich abperlen. Ganz, ganz alte Politik halt. Von wegen “Neustart”, Herr Bürgermeister!

In der Hotelfrage herrscht jetzt plötzlich große Einigkeit. Jetzt ist das Toscana-Gelände auch für die ÖVP DIE große Chance. Wieso das der Herr Bürgermeister in den letzten 6 Jahren nicht erkannt hat, verrät er dem Publikum auch auf Nachfrage nicht. Er will sich schließlich nicht “anpatzen” lassen und war ja “nur für den Sport zuständig”. Also wirklich.
Freche Fragen von den Bürgern kann und will der friedensbewegte Bürgermeister nicht dulden. Ganz, ganz, alte Politik, Herr Bürgermeister! Dass ein Neueinsteiger wie Herr Kassmannhuber, ein vernünftig denkender, normaler Bürger, auf diese Idee schon vor Jahren gekommen ist, gibt dem Herrn Bürgermeister auch nicht zu denken. Aber unsere derzeitigen Kommunalpolitiker sind jetzt echt super gute Freunde geworden. Da will es jetzt keiner so wirklich mit einem intelligenten, vernunftbegabten Newcomer zu tun haben, der offenbar auch noch rechnen kann. So unter alten Freunden lässt es sich halt viel gemütlicher leben. Der Herr Krausshar wünscht sich offensichtlich von ganzem Herzen, in diesen Freundeskreis aufgenommen zu werden. Dafür ist er auch an diesem Abend sehr brav.
Die Vergangenheitsaufarbeitung in Sachen “Lacus Felix” ist den Grünen auch kein besonders Anliegen. Kein Wort darüber, welchen finanziellen Schaden die Stadt durch diese Katastrophe erlitten hat, kein Wort über die Handlungsunfähigkeit der Stadt das Seebahnhofgelände betreffend. Und wie zu erwarten auch kein Wort darüber, ob die Stadt Gmunden einen Rückkauf überhaupt finanzieren kann. Da werden doch von allen lieber Luftschlösser für die Wähler gebaut. Da schwebt vor unserem geistigen Auge schon eine luxuriöse Wellness-Oase daher, ein Sport- und Freizeitparadies und was sonst noch alles. Ganz, ganz alte Politik!

Ach ja, was die Wohnungsmisere in Gmunden betrifft, haben jetzt plötzlich alle bisher schon Verantwortlichen echt gute Einheitsrezepte gefunden. Dass sie es waren, die diese Misere erst heraufbeschworen haben, wird nicht erwähnt. Sie waren es, die wertvolle Gemeindegrundstücke verkauft haben, und wir Gmundner dafür einen Haufen sündteure Wohnungen bekommen haben, die sich die meisten von uns nicht leisten können. Sie waren es, die durch Verkäufe den Handlungs- und Gestaltungsspielraum unserer Enkel verspielt haben. Aber, Schwamm drüber. Ab jetzt haben wir uns alle lieb und sind ganz neue Menschen.
Die Themen Bürgerbeteiligung, Transparenz und Information wurden nur ungern besprochen. “Ja, ja, da ist einiges nicht so optimal gelaufen. Aber Schwamm drüber.” Der Herr Vizebürgermeister schmettert den Verweis der BIG auf Einhaltung der OÖ Gemeindeordnung, was die verpflichtende, rechtzeitige Bürgerinformation betrifft, gar mit einem verächtlichen “Blödsinn” ab. Ganz, ganz alte Politik!

Wir wissen jetzt, dass dem Herrn Bürgermeister die Innenstadt sehr am Herzen liegt – eh alle anderen Stadtteile auch!
Wie schön. Schade, dass er seinem Herzensanliegen jetzt gleich einmal die Baggerschaufeln in die Eingeweide stößt. Stern & Hafferl, der Straßenbahnverein und die Regiobahn haben halt doch den ersten Platz in seinem Herzen.

Zum Schluss erklärt uns der Bürgermeister noch ausschweifend, dass er sich Frieden und Liebe für alle Gmundner wünscht. Er verspricht uns, dass er auch zu uns lieb sein wird. Ich habe irgendwie zum Abschied noch auf seinen Segen gewartet. Der blieb aber Gott sei Dank doch aus.

krapf_papst


Unscharf beobachtet von „Scharfer Beobachter“!

Ein kurzer Gastkommentar von Manfred Drack

Vor vielen Jahren wurde der Kanal vor meiner Rösterei neu gebaut und damit die Abwasserführung der Rösterei verändert. Der sofortige Einwand unsererseits, dass es durch den Wegfall eines Sammlers zu einer Geruchsbelästigung kommen werde, wurde von der Gemeinde abgetan: “Das soll ich ihre Sorge sein lassen”.
Leider gibt es seither die Geruchsbelästigung, von der die Gemeinde natürlich weiß.
Trotz vieler Interventionen wurde dieser Missstand von der Gemeinde nicht saniert.

Manfred Drack, Nußbaumer Kaffee


Wahlprognosen???

Ein Kommentar von Wilhelm Krausshar

Liebe Gmundl-Redaktion! Ja und ja und nein…. Ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr das Thema NEOS als erste aufgegriffen und positiv behandelt habt. Ich bin mir auch durchaus bewußt, dass die Gmundl-Seite keine Plattform für Wahlwerbung sein will, soll und kann! Aber die Methode, Prozentzahlen herzunehmen, um im positiven wie negativen Sinn Einfluß zu nehmen, geht uns im Raum Gmunden bereits total auf die Nerven. Was heißt es denn, wenn beim Thema Musicalstadt Gmunden der Fremdenverkehrsdirektor behauptet, er hätte damit 20% Nächtigungsplus bewirkt? Ganz einfach, er hatte in dieser Woche statt 50 eben 60 Nächtigungen, da hat er sicher die übernachtenden Künstler mitgezählt. Oder wenn Herr Entholzer behauptet, die RegioTram hätte durch die Haltestelle Klosterplatz bereits 15% mehr Frequenz. Was ist denn 15% von 8? 1,2 mehr Fahrgäste. Na toll.
Dass die Wahlprognosen, egal, wer sie macht, in den letzten Jahren nie gestimmt haben, ist evident.
Was aber viel schlimmer ist, siehe die gestrige Diskussion im Stadttheater:
An den wirklichen Problemen Gmundens wird, auf Grund der Nebelgranaten die die ÖVP im Moment wirft, gar nicht gerührt.
Denn der Wolf hat Kreide gefressen und spielt jetzt Schneewittchen.
“Herr Lehrer, bichoin, ich wars nicht, das waren die bösen Buben aus der Parallelklasse, und ich bin jetzt auch ganz wirklich brav”
So geht das, wenn man keine Verantwortung für ein 18 Jahre andauerndes Desaster übernehmen will.
Das mußte ich noch los werden. Und ich verspreche, dass ich bis zur Wahl ganz still und brav sein werde….


Tram-Taler für die Gmundner! Wir freuen uns!
(Zwischen Satire und Wahrheit)

Ein satirischer Gastkommentar von Marge Lila

Auf Anraten der PR Agentur Schwatzek & Prasser hat sich die Stadtgemeinde Gmunden nunmehr entschlossen, das erst am 28.08. angekündigte, 400.000,- Euro schwere Wirtschaftsförderungspaket für die Innenstadtgeschäfte neu zu regeln. Ab sofort werden an jeden Wahlberechtigten mit Hauptwohnsitz in Gmunden die sogenannten TRAM-TALER im Gegenwert von EUR 40,- pro Person gratis ausgegeben. Diese nagelneuen TRAM-TALER können während der 2 jährigen tramtastischen Baustellenzeit in allen Innenstadtgeschäften und Gaststätten eingelöst werden. Abholen kann sich ein jeder Berechtigte seine TRAM-TALER bei Bürgermeister Krapf oder Stadtrat Sageder persönlich – allerdings nur bis zum 27.09.2015! Danach wird diese Aktion umgehend eingestellt und der Anspruch erlischt automatisch.

Der Finanzreferent der Stadt Gmunden ist von dieser Form des größten Wirtschaftsförderungs-Paketes, das die Stadt je hatte, begeistert. Er verweist bei dieser Gelegenheit auch auf den enormen wirtschaftlichen Erfolg des sogenannten “Jörg Haider-Hunderters” in Kärnten. Ein Erfolgsmodell, das sich nunmehr auch Gmunden zum Vorbild nimmt. Auch bei der Finanzierung sieht der ausgewiesene Finanzexperte nur Vorteile. „Da wir ohnehin kein Geld mehr haben, empfiehlt es sich, diese TRAM-TALER selbst zu pressen. Wir können so vorübergehend aus der EURO-Zone aussteigen und die TRAM-TALER Druckpresse anwerfen.“ Selbstverständlich habe er sich im Vorfeld Rat bei Kollegen aus Griechenland eingeholt.

Die Entscheidung für den TRAM-TALER wurde mit den Stimmen der ÖVP/SPÖ Mehrheit getroffen. Kleinere Unstimmigkeiten gab es im Vorfeld lediglich betreffend die Namensgebung. Schwatzek & Prasser schlug ursprünglich vor, diese neue Notwährung “STERN-TALER” zu nennen. Dem widersprach Stadtrat Sageder entschieden und bestand auf dem Namen “SAG-TALER”. Bürgermeister Krapf hingegen plädierte hartnäckig für “Krapf-Taler”. Unter Einbeziehung eines externen Mediators konnte der Streit jedoch geschlichtet werden, und die Herren einigten sich auf den TRAM-TALER.

Bürgermeister Krapf hat jedoch bei der Diskussion am Donnerstag im Stadttheater wieder einen seiner sportlichen Salti rückwärts vorgeführt und gesagt, dass er bei der Entscheidung für den TRAM-TALER doch nicht dabei war.

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Derzeit noch geheim: die neue Gmundner-Währung, der Neumann-Regio-Euro. Gedruckt wird er von der Gmundner Salzkammergut-Druckerei. Aus den Taschen der Steuerzahler wandert er direkt unter die Kopfpölster der Stern & Hafferl Eigentümer.


Was ist rot an der Regio, ausser dem Anstrich?

Ein Gastkommentar von Insider

Im Grunde ärgere ich mich bei der Gmundner Politik über nichts mehr. Eines Tages ist man abgestumpft und denkt sich nur mehr: „Gmunden, so sind sie halt, die Politiker hier.“ Manchmal rege ich mich doch noch auf. So diese Woche, als ich das auch mit meinem Geld finanzierte Volksverdummungs-Blatt „Tramtastisch“ im Briefkasten vorfand. Wie schon hier im Blog zu lesen war: wenn die Bevölkerung so begeistert ist von der Regio-Bahn quer durch die Altstadt, warum muss man sie dann mit diesem Gewäsch bewerben? Wozu dann dieser dilettantische PR-Schmarren? Es wird Zeit, dass wir uns wehren. Vor allem auch jene Sozialdemokraten, in deren Namen der Zug-Wolferl dieses Projekt rechtfertigt. Vielen stinkt nämlich dieses Projekt zum Himmel, weil es so verrückt ist. Wenn jetzt der Bürgermeister ungerührt sagt, dass die Regio gar nicht als Transportmittel gedacht ist, sondern wegen der Stadtentwicklung gemacht wird, geht mir der Hut hoch. Welche Stadtentwicklung? Genauso gut könnte man am Rathausplatz Drachen steigen lassen. Die hätten ebenso null Wirkung auf die Stadtentwicklung, würden aber keinen Schaden und nur minimale Kosten verursachen.

Das Interview in dem PR-Machwerk mit dem Zug-Wolferl hat es doch geschafft, dass ich mich doch wieder kräftig über die Gmundner Politik geärgert habe. Was er da antwortet, ist völlig daneben. Tut mir leid, anders kann man das nicht bewerten. Zusätzlich wurde mein Ärger dadurch angefeuert, dass der „Mobilitäts“stadtrat Sageder an der Immobilität von und nach Pinsdorf eine große Mitschuld trägt. Wegen 100.000 Euro, die Gmunden beitragen hätte sollen, die Unterführung nach Pinsdorf für Autos passierbar zu machen, den Verkehr lahm zu legen, ist ein starkes Stück. Beide Argumente, die man dann hörte, sind in Zeiten eines angeblich geeinten Europas völlig abartig. Man zahle nicht dafür, dass die Pinsdorfer nach Gmunden fahren können. Klartext: Pinsdorfer, gehts scheissen, wir brauchen euer Geld hier nicht. Die Gmundner Geschäfte danken! Vor allem angesichts von kommenden zwei Jahren Blockade durch Baustellenarbeit in Gmunden. Dass die Entscheider sich vom Alltagsleben der Bürger entfernt haben, ist offenkundig, wenn sie zweitens meinen, von Gmunden nach Pinsdorf fahre kein Gmundner. Die Gmundner, die nicht Richtung Pinsdorf fahren danken freudig, man kann sie täglich im Stau auf dem Umweg sehen, den sie jetzt nehmen müssen. Hätte man so große Schuhe, wie der CO2-Abdruck dieses Umweges ist, würde man mit diesen Schuhen gern einigen Politikern in den Hintern treten.

Aber zum Interview mit Zug-Wolferl. Eine Begegnungszone ist für ihn ein Bereich, in dem eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h einzuhalten ist: „Vom Fußgänger, über Radfahrer bis zum Auto, Bus und Tram nimmt jeder auf den anderen Rücksicht.“ Kann man nur hoffen. Den Fußgängern wird nichts anderes überbleiben, sonst sind sie tot. Die Radfahrer, man kennt das von vielen kombinierten Rad-Fußwegen, haben weniger Angst um ihr Leben. Die rauschen mit vollem Tempo überall herum, weil sie sich scheinbar für unverletzbare Götter halten. Auf Fußgänger nehmen die meisten keine Rücksicht. Man erwischt sie normal auch nicht, weil Fahrräder nicht einmal Nummerntafeln haben. Die Autos aber fahren jetzt schon kaum mal mehr als 20 km/h, wenn sie in der Innenstadt von Ampel zu Ampel zuckeln. Ob man damit wirklich die Autos aus der Stadt bekommt? Kaum! Obwohl ich sehr dafür wäre, den Autoverkehr einzubremsen! Kein Mensch glaubt an die angeblich 16.000 Autos, die täglich durch Gmunden fahren sollen. Das ist ein müder Rechtfertigungsversuch der Politik. Allein 4.000 Autos sollen ja durch die neue Umfahrung wegfallen. Wenn man die von anderen kolportieren 12.000 Autos als Grundlage nimmt, dann erspart die Umfahrung ein Drittel des bisherigen Autoverkehrs. Ob das stimmt, wird man erst in einiger Zeit sehen. Auch 8.000 Autos sind noch zu viel für eine Stadt wie Gmunden. Aber wer sich ein wenig hier auskennt und keine ideologischen Scheuklappen trägt, der weiß, dass es die besondere Lage von Gmunden mit nur einer Durchfahrtsmöglichkeit ist, nämlich über die Traunbrücke, die allen Umfahrungen zum Trotz diese Probleme schafft. Selbst wenn man durch Gmunden im Stau steht, ist man oft schneller, als wenn man die Umfahrung nimmt, vor allem im „Inner-Gmundner“-Verkehr, der auch nicht unterschätzt werden sollte. Denn die Busse sind schlecht geführt und haben ungünstige Fahrzeiten (Abend, Wochenende). Das wird durch die Regio nicht besser, sondern schlechter. Denn es werden Bus-Linien gekappt, dafür zweimaliges Zwangsumsteigen in die Regio FJ-Platz bis Klosterplatz bzw. umgekehrt. Das wird die Leute nicht gerade aus dem Auto vertreiben.

Dass durch die Regio in Gmunden wieder „ein Flair“ (warum nicht gleich zwei, drei, viele Flairs?) entsteht, weshalb die Leute in die Innenstadt zum Einkaufen strömen werden, glaubt der Sageder wahrscheinlich nicht einmal selbst wirklich. Oder er glaubt, man könne über Wasser gehen. Ist aber auch schon 2000 Jahre her, dass das jemand geschafft hat. Wenn man der Bibel das so wortwörtlich abnehmen will. Daß er dann auch noch auf die Linzer Landstraße verweist, wo das sehr erfolgreich war, ist kaum noch zu ertragen. Er soll bitte einmal über die möglicherweise erreichbaren Frequenzen hier in Gmunden nachdenken. Dann würde ihm schnell dämmern, dass die Lichtjahre von dem entfernt sind, vom Potential in Linz. Hier Kleinstadt, dort industriegeprägte Landeshauptstadt, die drittgrößte Stadt Österreichs. Vielleicht sollte die SPÖ statt ABC mal „Das kleine 1×1“ lernen und propagieren.

Dann behauptet er noch, es werde eine „neue Traunbrücke“ gebaut. Hier im Blog wurde die Frage gestellt, was denn nun stimme: die Aussage der Politik, es werde eine neue Brücke gebaut, oder die Aussage des Strassenmeisters, es werde nur der Oberteil erneuert, an den Fundamenten werde nichts geändert. Das ist ein riesiger Unterschied, Immobil-Stadtrat! Auch von den Kosten.

Und weil in Gmundner Politiker-Köpfen grundsätzlich eine spezielle Ausformung von Größenwahn vorherrscht, wird das Regio-Projekt auch nocht zum „Jahrhundert-Projekt“ aufgemotzt. Auch Herr Sageder suhlt sich in diesem Wort. Aber vielleicht liegt er damit sogar richtig. Es ist ein Jahrhunderprojekt: an Geldvergeudung, an Größenwahn und an Dummheit. Aber vielleicht zieht das dann Touristen an: Gmunden, einst die Stadt mit der kleinsten Straßenbahn der Welt wird zur Stadt mit der dümmsten Straßenbahn der Welt. Ob das wirklich die Touristen in Scharen herbei strömen lassen wird? Wer es glaubt, wird selig. Oder eines Tages von den Steuerzahlern davon gejagt.

Was an all dem sozialdemokratische Kommunalpolitik sein soll, habe ich bis heute nicht kapiert. Aber wenigstens die Garnituren sind rot angemalt. Bei der alten Tante SPÖ blättert dafür der Lack ab. Was darunter hervor kommt, will ich lieber nicht sehen. Rostlöcher.

Zu den Grünen erspare ich mir betreffend Regio jeden Kommentar. Die Regio ist dort für einige Leute zu einem Fetisch mit hohem aphrodisiakisierenden Wert geworden. Da setzt der Verstand aus und rutscht vom Hirn in tiefer gelegene Körpergegenden. Schade um die Grünen!


Bei der Wahlfahrt am vergangenen Donnerstag, der Diskussionsrunde des ORF-Radios OÖ, mußten die Vertreter der politischen Parteien am Doppelten Lottchen, entschuldige, am Doppelten Sperrer vorbeimarschieren. Sie nahmen es, zumindest nach aussen, mit Humor. Der SPÖ-Chef von Gmunden, VizeBM Christian Dickinger, versuchte es gleich mal mit den grünen Patschen, wie unser Exklusiv-Foto beweist. Steht uns nach diversen Parteiwechseln nun ein neuer, wirklich überraschender Wechsel bevor? Und warum lacht BM Krapf so? Wechselt auch er die Partei und strahlt vor Glück, weil er damit das Erbe der ÖVP los wird? Was haben die Grünen den beiden versprochen? Oder hat Imker Sperrer ihnen nur Honig ums Maul geschmiert? Es ist nicht leicht, in der heutigen Politik den Durchblick zu bewahren, wenn es um Personalfragen geht. Heutzutage ist praktisch nichts mehr undenkbar. Wo ist übrigens Frau Enzmann von der FPÖ? Jagt sie schon auf einem Biobauernhof hinter Hühnern (ursprünglich in Asien!!! beheimatet!!!!!) her, um uns vor diesem fremdländischen Federvieh zu schützen? Im roten (!!!) Anorak übrigens der von den Roten zu den Grünen geflüchtete Karl Kammerhofer. War er Quartiermacher für Dickinger? Wir recherchieren!

Hier das sensationelle Bild, das die Gmundner Politiklandschaft verändern kann!

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