Schweiz, Archive des Schreckens und andere Kuriositäten

Heute:
Babsy über Kurioses

Liebe Leserleins!

Nach den Wahlen folgen nun die Mühen der Ebenen. Nicht täglich überschlagen sich jetzt die Ereignisse, somit auch für uns ein Grund, es ein wenig gemütlicher anzugehen. Was natürlich nicht heisst, dass unsere Leserleins darauf verzichten müssen, hier unsere lichtvollen Äusserungen lesen zu können, oder gar darauf verzichten müssen, hier ein wenig zu posten, wenn was am Herzen liegt. Aber wie gesagt: wir fahren mit ein paar Drehzahlen weniger.

Gestern hat die Schweiz gewählt. Ein weiterer, massiver Rechtsruck, der dort stattgefunden hat. Besonders erwischt hat es die beiden Grüngruppierungen. Die rechtsnationalistische SVP (am ehesten mit unsere FPÖ zu vergleichen) hat gemeinsam mit der dortigen FDP (Freisinnige Demokraten, sehr wirtschaftsliberal und national) 98 Mandate von 200 erreicht. Gemeinsam mit einer kleinen rechten Splitterpartei kommen sie auf 101 Mandate.

Die SVP geht damit seit 1999 aus allen Wahlen (deren fünf!) als stärkste Partei hervor. Diesmal kommt hinzu, dass sie mit 29,4 % das höchste Ergebnis erzielt hat, das eine einzelne Partei je bei Nationalratswahlen in der Schweiz einfahren konnte.

Das ergibt aber keine „rechte“ Regierungsmehrheit (ok, man muss auch noch die Wahlen in den Ständerat abwarten, da ist ohnehin noch einiges offen – hat übrigens nichts mit Ständestaat zu tun, „Stand“ ist in der Schweiz die alte Bezeichnung für Kanton), da die SVP extrem anti-europäisch eingstellt ist, die FDP jedoch eine engere Bindung an die EU will. Dazu kommt, dass die Schweiz eine Konkordanzregierung (genannt Bundesrat, sieben Mitglieder) hat, eine Art Konzentrationsregierung, wie es sie auch in OÖ noch gibt.

Auch in der Schweiz wird jetzt darüber gestritten, ob der Bürgerlich Demokratischen Partei BDP, einer Partei der bürgerlichen Mitte, noch ein  Regierungssitz zusteht. Die sogenannte „Zauberformel“, die dazu geführt hat, dass über Jahrzehnte hinweg – unabhängig vom Wahlausgang – die im Bundesrat vertretenen Parteien immer die gleiche Anzahl an Sitzen hatten, steht mehr denn je auf dem Prüfstand. Das zweite Mandat für die SVP wird sich kaum vermeiden lassen. Aufgrund der Konstruktion der Regierung heisst das aber noch lange nicht, dass die SVP damit ihre rechte und teilweise auf Fremdenphobie beruhende Politik durchsetzen kann.

Auch in der Schweiz hat das Flüchtlingsthema die Wahl dominiert. Besonders absurd, wenn man bedenkt, dass die Flüchtlingszahlen, von denen die Schweiz betroffen ist, keineswegs dramatisch sind. Das echte Problem in der Schweiz sind jene ausländischen Arbeitskräfte, die von der Industrie als Billigstarbeiter ins Land geholt worden sind (ähnlich wie in Wien im Rahmen der Ostöffnung). Aber der Kristallisationspunkt der Ängste waren wiederum die Asylanten.

Eines unserer Leserleins ist über einen aus heutiger Sicht unglaublich komischen Artikel in einer alten Zeitung gestossen. Er ist Anlass für ein kleines Rätselspiel mit besonders wertlosen Gewinnen. Doch der Reihe nach. Lesen Sie bitte den folgenden Zeitungsausschnitt sorgfältig durch. Im Anschluss daran stellen wir unsere Frage.

brandner_1Ja, ein wahrhaft prophetischer Kommentar, erfüllt von der Weitsicht des klaren Blicks, dem visionären Gestus des Propheten, der die Zukunft vor sich sieht. Zumindest damals, im Mai des Jahres 2012. Und ganz im Sinne der blinden Propagandalinie der ÖVP und des angeblichen Investors.

Von wem stammt dieser Text?

O LH Pühringer
O SR Mechthilde von den Benediktinerinnen
O Seine Tourismuslordschaft Murray of Gmandn
O Edmund B.: die unabhängige Edelfeder einer OÖ Qualitätszeitung
O Hertha A: Journalistin, Neues Volksblatt
O Heinz Köppl (VP?)
O Sylvia K: Lokalreporterin, OÖ KRONE
O von Ihrem Hund

Die ersten drei Einsender/innen mit der richtigen Antwort erhalten einen Kurs in Lokalschurnalismus bei der kritischsten Edelfeder des Landes sowie drei Monate beitragsfreie Mitgliedschaft bei der Gmundner ÖVP.
Die Sender/innen der ersten drei falschen Antworten kommen in den Genuss eines Vortrags „Einführung in das Polit-ABC für Vorschulklassen“ von Noch?-SP-Fraktionschef Hochegger, dazu eine Gratisführung durch das ASKÖ-Haus in der Traunsteinstrasse mit Besichtigung von Hocheggers dort situierter zu marktgerechtem Preis bewohnter Unterkunft.

Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Wo kamat ma do hi! Die Ziehung erfolgt unter Aufsicht einer unabhängigen Lokalredaktion eines Blattes Ihrer Wahl!

Hier also sicherheitshalber gleich die Auflösung: es ist der allseits bekannte und ob seiner Objektivität vor allem bei der ÖVP beliebte Edelschreiber der OÖN, Edmund Brandner. Mit diesem Kommentar hat er sich eigentlich als VP-Gemeindemandatar für höhere Aufgaben empfohlen. Vielleicht als nächster VP-Bürgermeisterkandidat, falls Krapf sich doch als Blindgänger erweisen sollte …
Auch die Wahlniederlage der SPÖ erscheint angesichts des damaligen Berichts in den OÖN unter einem neuen Licht. Immerhin hat SP-Dickinger versucht, den Leuten im Wahlkampf zu verklickern, er sei ohnehin schon ewig lang gegen das Hotel vom Asamer gewesen. Nun, auch eine Ewigkeit ist manchmal verdammt kurz, zu kurz, um manche Aussagen für glaubwürdig zu halten, wenn man vorher „ein Befreiungsschlag“ jubelte:

brandner_dick_kienes_2Nur Masten-Otto von den Grünen war einigermassen skeptisch. Wir fragen uns, wie es gerade ihm passieren konnte, dann bei der Regio eher ohne Einschalten von Skepsis und der kleinen, grauen Zellen zu agieren. Aber gut, jeder macht mal einen Fehler, und man weiss ja: je älter die Männer, umso teurer das Spielzeug. Manchmal wünscht man sich Säuglinge in die Politik, gell!

brandner_ooen_3
So, liebe Leserleins, jetzt wünscht Ihnen Ihre Babsy eine angenehme Woche, und bitte nicht zuviel Glühwein schlucken, gell, auch wenn es so kalt werden sollte, wie die Wettervorhersage angekündigt hat!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

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