Heute:
Babsy Blitzschnell über Grenzen und Dummheit
Liebe Leserleins!
Auch wenn es uns alle nervt, es ist das Thema Nummer eins: das Flüchtlingsproblem. Nicht nur Europa ist inzwischen offenkundig (aussen)grenzenlos. Auch die Dummheit der Politik.
Selbstdarstellungs-Weltmeister Aussenminister Kurz hat sich als das erwiesen, was er ist: eine hohle Nuss mit guter Pressearbeit. Das wussten alle, die ihn von seiner Tätigkeit in der Jungen ÖVP kannten. Inzwischen kommt er mit seinen Leerphrasen zur Integration nicht mehr weiter. Also müssen Zäune her – die Frage ist nur: wo? Die Experten vom Bundesheer sagen: Zäune bringen es nicht. Wem glaubt man mehr? Den Profis oder einem medial sich gut vermarktenden Klugschwätzer?
Mikl-Leitner im Clinch mit Verteidigungsminister Klug. Nicht immer gilt: nomen est omen. Der neue 3-Punkte-Vorschlag der SPÖ klingt zwar vernünftig, er hat aber einen grossen Haken, und der ist entscheidend: das ganze Konzept baut darauf auf, dass man die Flüchtlinge möglichst effizient durch Slowenien und Österreich nach Deutschland schleust. Hat schon mal wer von unseren Schlau-Maiern, Schlau-Mikls und Schlau-Klugs darüber nach gedacht, was ist, wenn die Deutschen die Grenze zu machen? Das wird wohl kommen. Die bisher so grosszügigen Schweden haben bereits erklärt, dass ihre Kapazitäten erschöpft sind. Alle Handlungen der österreichischen Regierung bauen aber darauf auf, dass man die Leute ungeniert an die Deutschen weiterreichen kann.
Derweil spielt die österreichische Regierung Eierpecken. Rot peckt auf schwarz, schwarz peckt auf rot. Statt auf Eier auf Ministerplutzer. Statt zu Ostern vor Weihnachten. Jeder, wie er kann. Und unsere Regierung kann – zumindest Eierpecken. Aber sogar das gerät ihr dilettantisch. Unsere Regierung hat den entschiedenen Willen zur Nichtlösung des Problems. Aber damit ist sie völlig auf der Linie der EU.
Während die Länder entlang der Fluchtroute sich mit Flüchtlingen herumschlagen, wird in Brüssel nicht getagt, sondern bestenfalls getafelt. Man hat dort alle Zeit der Welt. Die nicht betroffenen EU-Staaten machen das, was sie immer machen: unsolidarisch sein, blöd grinsen und die Hand aufhalten. Erdogan, der Türkensultan, macht es ihnen nach. Inzwischen sollen bereits über 100 Flüchtlinge von anderen EU-Staaten übernommen worden sein. Man darf davon ausgehen, dass bei diesem beachtlichen Tempo viele Flüchtlinge längst an Altersschwäche gestorben sein werden, bis sie von einem anderen EU-Land aufgenommen werden. So um 2080 herum, frühestens und schätzumativ.
Den Vogel schiesst wie immer H. C. Strache ab, und er erbringt den Beweis, dass in Österreich seit Jahrzehnten öde Regierungen ebensolche Oppositionsparteien hervorbringen. Herr Strache will heute die Regierung wegen Schlepperei anzeigen. Die übliche Schaumschlägerei halt. Denn strafrechtlich ist da nicht viel zu holen, gell. Wie heisst es nämlich im Fremdenpolizeigesetz: § 114 (1) Wer die rechtswidrige Einreise oder Durchreise eines Fremden in oder durch einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder Nachbarstaat Österreichs mit dem Vorsatz fördert, sich oder einen Dritten durch ein dafür geleistetes Entgelt unrechtmäßig zu bereichern, ist vom Gericht mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen.
Ohne Bereicherungsvorsatz keine Schlepperei. Vielleicht kann einer der vielen Juristen in der FP ihm das einmal erklären. Zur Not auch zwei Mal, damit es „sitzt“. Immerhin hat der Strache in der Pressestunde vom Sonntag eingestanden, auch keine Lösung zu haben. Wie wäre es dann mit einem etwas weniger grossspurigen Auftreten?
Aber vielleicht hat Strache einen besonders geheimen Geheimplan, den er noch nicht enthüllen will: Einsatz von FP-nahen schlagenden Verbindungen zur Grenzsicherung. En garde, Syrer! Andererseits: es ist leichter, sich auf der Bude gegenseitig die Fresse blutig zu schlagen, als an der Grenze seinen Mann zu stellen, wie das Polizisten und Berufssoldaten derzeit bis zur totalen Erschöpfung machen.
Ein kleiner Trost für uns gelernte Österreicherleins: Immerhin sollte es fürs Buch der Rekorde reichen. Seit September wurden 430.000 Flüchtlinge in Bussen nach Deutschland verschoben. Die hamma dran kriegt, die Piefkes!
Ihrer Babsy schoss soeben eine wunderbare Idee zur Grenzsicherung in den Kopf: wir stellen entlang der österreichischen Grenze alle 500 Meter eine der berüchtigten adventlichen Punschbuden auf. Wir verlagern die einfach aus den gestanksgeplagten Adventmärkten an die Grenze. Schon der Geruch wird genügen, die Flüchtlinge abrupt inne halten zu lassen und sofort Reissaus zu nehmen, ähnlich Vampiren beim Anblick eines Knofl-Kranzerls. Und wir Österreicherleins hätten noch einen Zusatznutzen: unsere Nasen wären vom beissenden Gestank der industriell und künstlich produzierten Punsch-Essenzen befreit. Was will frau mehr!
Für weitere, ähnlich konstruktive Vorschläge ist Ihnen, liebe Leserleins, der Dank unserer Regierung sicher. Da bin ich sicher!
Für Statistiker: Heute ist Bundeskanzler Faymann 2.533 Tage im Amt und überholt damit Wolfgang Schüssel. Wer von den beiden dem Land mehr Schaden zugefügt hat, ist nicht leicht auszumachen. Dafür hat Faymann EINE wirklich herausragende Leistung (Guinness-Buch tauglich???) vorzuweisen: er hat seit 2008 achtzehn von neunzehn Wahlen verloren. Die ÖVP weiss, was sie an diesem Mann hat. Die FPÖ auch. Nur die SPÖ rätselt herum … noch regiert das Motto: Lasst Werner und sein Team dilettieren!
Alles in allem gilt der alte Spruch „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.“ Es bleibt die Frage: schläft die Vernunft oder ist sie schon im Koma? Oder hat sie vernünftigerweise gar das Weite gesucht?
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
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