Regio-Tram – Stellungnahme Land
4. August 2014

Hallo liebe Leute!

Babsy hat sich nun tatsächlich in den Urlaub verdrückt. Up, up and away. Jetzt bin ich dran, hier den Überblick zu bewahren.

Hatte ein paar schöne Tage fern der Niederungen der Gmundner Tages- und Kommunalpolitik. Man kommt zurück und hofft, dass sich was geändert hat. Hat es aber nicht. Man blickt nochmals weg und wieder hin. Noch immer nichts verändert: zwei Hotels, die nicht gebaut werden. Ein erschütternd frecher Asamer, der gerade wieder einen seiner Betriebe in die Pleite geschickt hat, das Imperium bröckelt weiter, aber die Asamers spielen weiter die Herrscher über Gmunden. Ein überforderter Bürgermeister, der es selbst nicht merkt. Eine umstrittene Regio-Tram. Vergeudete Steuergelder oben ab Grünberg, während das von der ÖVP propagandistisch gross ausgeschlachtet wird, ist der Berg für Familien mit Kindern unerschwinglich geworden. 150 Euro sind weg wie nichts – und das ist kein Fliegenschiss für Leute mit Durchschnittseinkommen.

Die Einwohnerschaft Gmundens ist ganz allgemein – die ÖVP hat es noch nicht überzuckert – gar nicht so erfreut über die „Renovierung“ des Grünbergs. Gut, die Seilbahn musste wohl sein, so der Tenor, aber der Rest, den hätte man sich sparen können. Hätten wir Gmunderleins nicht gebraucht. Ja, die ÖVP-Propaganda greift da voll. Die brüsten sich da in der ÖVP-ÖVP-Zeitung (die im Gmundl-Blog übliche Differenzierung zur ÖVP-Gemeindezeitung) mit den Worten: „Touristischer Meilenstein“, und so empfinden es die Menschen hier: für den Tourismus, nicht für die Menschen und schon gar nicht für die Bewohnerleins der Stadt. Tolle ÖVP-Propaganda, voll nach hinten los gegangen. Das freut des Brunos Herz, das ganz und gar nicht beinhart ist, wenn es um die Menschen geht.

Hier in Gmunden also der normale Wahnsinn. Merkt man sogar an einem Sonntag, wenn man erstmals wieder hier aufwacht und zum Morgenmokka, doppelt stark, die liegengeblieben Regionalblättchen mit spitzen Fingern durchblättert. Erstaunlich der Gleichklang zwischen Tips und Rundschau: beide berichten zwar über den Brief Dickingers und die Antwort vom Asamer. Aber sie kommentieren nicht, tun objektiv, aaaaaaber: das letzte Wort hat bei denen der Asamer, der darf unwidersprochen so tun, als ob er alle Abmachungen einhält. Haha, so wie in den letzten sechs Jahren, in denen kein Hotel gebaut worden ist. Oder sieht eines der Leserleins mehr als eine „Gstettn“ am Gelände des Seebahnhofs? Und dazu die jeweiligen Überschriften! Die beiden, ich zögere, sie Zeitungen zu nennen, Verlautbarungsblätter stellen das mittels ihrer Schlagzeieln so dar, als ob der freche, böse kleine Dickinger den guten, braven Asamer halt ein wenig ärgern tut, weil Wahlkampf ist. Ein politischer Querulant gegen den Wohltäter Gmundens. Natürlich schreiben die das so nicht hin, aber dank der Schlagzeilen wird das zu einem Duell Dickinger gegen Asamer verniedlicht. Dieser angebliche Lokal“journalismus“ hat mit Journalismus nichts zu tun. Das sind Anzeigenplattformen mit eingeschobenen Texten, die eine Zeitung imitieren. Ganz ehrlich: diese Art von „Zeitung“ ist so entbehrlich wie ein Kropf.

Und, ja, die Regio-Tram fährt zwar noch nicht, aber die wird kommen. Quer durchs Gmundner Dorf. Wir bringen hier heute (die ziemlich lange) Stellungnahme des Landes auf die Anfrage der FPÖ-Gmunden.

Die positive Stellungnahme des Landes weist allerdings einige interessante Details auf, die man bei der Beurteilung des Projektes mit einbeziehen sollte.
* Es wird mit 200 Neubauprojekten entlang von neuen Strasenbahnen argumentiert. Ist auch nur ein solches Neubauprojekt in einer Kleinstadt wie Gmunden denkbar? Dass in Gebieten mit dichter und bevlkerungsreicher Besiedlung Strassenbahnen ein Erfolg sind, ist ja kein Geheimnis und logisch. Kann man aber ernsthaft solche Modelle wissenschaftlich sauber auf eine Kleinstadt übertragen?
* Der Text verrät klar und deutlich die Strategie der Projekt-Betreiber. Man hat im voraus „ohne Sicherheit ob es weitergeht“ Millionen investiert, um dann ein Druckmittel zu haben: das wären verlorene Kosten, wenn man nicht weitermacht. Die Strategie war von den Betreibern zwar geschickt gewählt, beruhte aber nicht auf Analysen, die einer genauen Pfüfung standhalten. Vieles ist Schätzung und oft bloss nur Vermutung.
* Bringt eine neue Traunbrücke Tatsächlich einen Zusatznutzen für Radfahrer, wenn in Zukunft vier Schienen auf der Brückenfahrbahn liegen?
* Von Erneuerungen in der Infrastruktur entlang des Strassenraumes – wie im Papier angeführt – ist, wie man hört aus finanziellen Gründen, keine Rede mehr.
* 67 % der Nutzer auf der Vorchdorfer Bahn sind Schüler. An 180 Tagen im Jahr ist gar keine Schule! Warum legt man dann die Kapazität auf 100 % aus (= Viertelstundentakt nach Vorchdorf)?? Momentan ist wieder bis August Schienenersatzverkehr nach Vorchdorf. Dafür genügt ein VW-Bus …
* Einfach nur neue Schienen durch die Stadt zu verlegen, ist als Konzept – angesichts der Gesamtkosten – zu wenig.
* Allem Anschein nach (das steht nicht im Antwortschreiben) werden die Kosten für die Sanierung des Seebahnhof-Geländes ebenfalls vom Regio-Tram-Budget (also den Steuerzahlerleins) getragen, anstatt wie versprochen, von den Asamers oder sonstwelchen Hotelerrichtern. Aber die Asamers sind klamm, also brandeln wir alle die Sanierung eines Geländes, die dank der Asamerschen Grundstücksspekulation mit Schnellabriss des alten Seebahnhofs notwendig geworden ist.

Viele Menschen in Gmunden fragen sich, ob hier wirklich mit wirtschaftlicher Vernunft vorgegangen wird. Die letzte Antwort ist da noch nicht gegeben, aber eine befriedigende Antwort auf kritische Fragen steht bisher aus.
Bruno Beinhart für das Team Gmundl
Die Antwort des Landes OÖ auf die FPÖ-Anfrage zur Regio-Tram:
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